Tracy Chapman: There is fiction in the room between. Versinke im Augenblick. - Aber verliere nicht den Verstand
8.12.19
LED
6.12.19
Dr. Smirc sucht den Weg zu sich selbst
"Aber Du machst es besser? Du zapfst Blut aus dem Tag und läßt es in Deinen Borschtsch-Kübeln Blasen werfen. Auch nicht nach jedem Geschmack!"
Dr. Warnix, Psychagog und Impulsharmoniker vom Preiskommitee , ist genervt. Schon Wochen hört er nichts mehr als Handke, Handke. "Man kann einen Menschen auch zum Teufel machen! Du hast Dich so in das Ding vertieft, dass ich Dir da wohl heraus und zu Dir helfen muss. Betonwülste sind schließlich inertes Material, das nach ein paar Jahrzehnten biologisch abgebaut ist. Nach den anderen Preisen war das Werk ja schon begonnen: alle langweilten sich, wandten sich ab und wieder der Literatur zu und waren voll erstaunt, als der Mann plötzlich aus dem Archiv katapultiert wurde. Er hat seine Abfindung, finde Dich damit ab. Einer von vielen alten Narzißten. Was soll's? Bosnien weiß, was es davon zu halten hat.
Komm und knutsch mal Dein inneres Kind ein Bißchen."
Klar: diesen Preis bekommen immer die falschen. Es gibt eben mindestens tausende die "genauso gut" sind. Smirc will sich aber diese Art Schicksal nochmal ansehen. Warum braucht H diese ergraute Darstellungsweise? Oder, warum erntet er bei geringster Begeisterung der Leserschaft umso mehr Lob für sein exotisches Langeweilen?
Auch da scheint zuerst ein Schmerz gewesen zu sein und dann die Flucht vor Berührung, Gefühl und Sensibilität überhaupt. Geholfen hat ja auch das Erleben des von Hass triefenden Pathos der Nazis und der mit Gefühl protzenden Heuchelei der noch älteren Generationen. Das Klima der Versachlichung, der Destruktion und der Distanz begünstigte natürlich auch das Interesse am kalten Glotzen einer ganzen Literatengeneration. Kann man H vorwerfen, dass ihn das Lob von Eliteresten und nach Größe im Rechthaben strebenden, verlorenen Klassendiven an diese Stelle am Trog der Lieratur geschwemmt hat? Einsamkeit als Privileg reklamieren, auch so ein Ding dieser Richtung.
Man sollte die geglückte Spekulation eines fleißigen Schreibers und Beschreibers nicht beneiden! Wäre man denn weniger neidisch gewesen, wenn einer von der eigenen, eher pathetischen Sorte belobigt worden wäre?
Dr. Smirc bemerkt, wie seine Aufmerksamkeit aus der Röhre herauskommt und sich vorsichtig umschaut. Erst eine angenehme Entspannung. Viel von der eigenen Welt und Umwelt kann er noch nicht erkennen. Aber er sieht wieder Menschen und er spürt, wie die Leber aus dem Whiskey zirpt. Noch eine Rillo und morgen wird wieder Leben voll da sein.
Eine verirrte Fliege summt im Raum der Preisverleihung. Da schwebt ein fernes Lachen oder Schimpfen wie von MRR oder TB in der Luft. Strindberg übernimmt die Wache. Gott kann beruhigt zurück kehren nach Srebrenica.
3.12.19
Weihnachten im Verlag
26.11.19
Religiös gesehen
11.11.19
Amsterdamer Schnulzen
Wer sind all diese? Im Tropenmuseum von Amsterdam werden berühmte Leute aus der Kolonialzeit präsentiert. Das heißt auch: Sie sind aus dem Bewusstsein einer Generation und mit der Erinnerung an diese verschwunden.
Das Kind denkt: "Wie langweilig!" und rennt vorbei. Die Erwachsenen unterdrücken ein Gähnen. Und die Fachleute wissen eh schon.
Wer sind all diese? Und wer bin ich? Vergessen in vakmans halal, im Papierkorb des Profilers.
Aus dem Zimmer des Hotels Zufriedenheit schaue ich hinunter in den internationalen Bus - Terminal. Irgendeine Frau, bepackt mit Taschen, geht eigenen Weg aus meinem Gesichtsfeld in eigene Zukunft. Was ist sie? Was bin ich, der unbemerkte desinteressierte Betrachter?
Wenn Du Deinen Weg gehst, schau auch zurück. In der von den Wassern ausgelöschten Spur funkeln die Reflexe schöner Erinnerung, näher am Boot ganz hell auf düsterer Welle.
Die jüngsten Tage des fallenden Laubs, der Sommer von schwerem Grün, dahinter die blühenden Hoffnungen des Frühlings und noch weiter die faszinierenden Zeichnungen der Bäume vor Schnee. Das Lachen, die Rufe, das Flüstern sickern und rauschen in Deine geöffnete Erwartung. Die Nächte flattern vorbei. Leben!
Was wird noch kommen? Du drehst Dich wieder Deinem Weg zu. Du öffnest die Sinne. Und Du gibst auch der Sehnsucht, einer vorsichtig gewordenen Sehnsucht, die Freiheit wieder. Die Frage breitet ihre Arme aus. Glück auf dem Weg!
9.11.
Wenn ich Glück habe, bemerke ich ein Leuchten. Was aber der Stern, der Planet hinter dem Licht sein könnte, wer kann es wissen?
So beschreibe ich, was ich sehe wie ich es sehe. Ich sehe Deine verrückten und Deine braven Kleider. Ich höre die Hoffnung in Deiner Stimme. Ich sehe energischen Schritt. Meine Phantasie wirft meine Gefühle als einen Filter über das Bild. Eine Geschichte rankt sich in übertriebener Konstruktion und Farbigkeit um die Erwartung. Lies sie, aber glaube ihr nicht!
1.11.19
Das Schiffchen Einsamkeit
15.10.19
Auf Pokemon
Auf Pokemon
Gefangen: "Rattikarls kräftige Zähne wachsen ständig. Deshalb nagt es unablässig Steine und Baumstämme an, um sie abzuwetzen. Manchmal knabbert es sogar Hauswände an." (Pokedex 020)
Ich bin auf der Jagd nach neuen Pokemonen, die Sonne strahlt in den Herbst, den Handke nicht mehr falben kann, die Gedanken gehen auf meine Wut gegen die Vertrumpung in der Literatur, wo es ja auch nicht die jungen, heran drängenden Generationen sind, sondern die alten Knacker und ihre in Verehrung vergehenden Stenze.
In der Kritik macht sich nach der Brechung der Macht der Oberlehrer durch die lebendigeren Ranicki und Co nun das nicht jüngere Clowneske breit. Ein gewisser davon hat Ehrgeiz auf Zombie-Clown.
Beim Handke, Walser, Houellebecq - wie ruhig es plötzlich um Strauß und Sloterdijk ist! - zeigt sich, wie leicht doch problematisches menschliches Verhalten mit dem Weihrauch um Worte vernebelt werden kann. Dem politischen Fake stehen in der Literatur ein blassiertes Tattoo in Elfenbein-Loft und ein scharfer Schnaps in den verwunschenen Gärten des Guru zur Seite. Arschgeweih auf Metapher. Es sei der höhere Stil!
Den Stil macht aber immer noch die Haltung! Was wären Anne Sexton, Virginia Woolf, Elisabeth Lasker-Schüler, Goethe, Jean Paul ohne ihre Haltung?
Und was für ein trockenes Rascheln besorgt die Haltung eines Nietzsche, Handke, Walser, Houellebecq?
Die meisten bekannt werdenden Rattenfänger verstehen sich auf das Spiel mit der Einfärbung von Worten und Gedanken nicht anders als die wirklich bewegten und Herz und Verstand bewegenden Schriftsteller. (Nicht anders, das heißt hier auch: nicht besser.)
Aber irgendwann verlieren sie, -wie leider auch viele Kabarettisten-, das leichte über-die-Köpfe-Tanzen und machen den Sprung ins Höhnische, Höhnende. Sie spritzen nicht mehr mit Wasser (der immer neue Lacherfolg der "Arschbombe"), sondern mit Schlamm, zu beschäftigt mit der Darstellung des Ich, um zu bemerken, daß es da nicht unerhebliche Beimischungen von Blut gibt.
Dann natürlich: Pfui!! Wer betroffen und/oder anständig ist, erwartet eine Entschuldigung.
Sie aber spritzen weiter mit farbigem Wasser.
Es ist - Wasser.
Der erotisierte Betrieb will nicht wahr haben, wo er glaubt, und trinkt es als Lourdeswasser.
Zombie Wagner rollt vor, die braven und böhsen Onkelz vom hohen Stil abzuholen. Ob er den Abgrund zur Untiefe ihres Fühlens ermißt (Schopenhauer zum faulen Ruhm)?
Es ist wie beim Joker. Die Reklame läßt schön gruseln. Aber -Tipp für den Veranstalter- : die Leute laufen in Scharen davon.
Lasst uns hoffen.
Klaus Wachowski 16.10.19
14.10.19
Am Tränenfluß
Eine beschreibt die Tränenergießungen des Jean Paul.
Was weiß der Schmetterlingssammler von Faltern? Wir lesen die Erzählungen dieses Wortwebers wie die Farben eines Schmetterlings. Und tiefer, wenn wir Menschen und den Blick in die Ewigkeit kennen gelernt haben. Wenn der Tod uns schon etwas ausmacht und das Leben nicht mehr egal ist.
Was Tränen sind. - Der Psychologe, der Literarhistoriker, der Wasserableser kennen das Woher und Wozu, Weinende und Dichter fühlen das Was. Wo die anderen einen salzigen Tropfen schmecken, sehen Sie in das Vergrößerungsglas der Schmerzen.
Ein gemeiner Kommentar Nietzsches darf nicht fehlen. Möge mich das Misstrauen gegen Gefühle nicht zu einem tränenlosen Reptil machen.
13.10.19
Dem Volk aufs Maul
Dem Volk aufs Maul geschaut.
Oha! Auch mal daran gerochen?...
27.9.19
Endlichkeit und Ewigkeit, Gedanken
24.9.19
Ruckzuck
Ruckzuck
Ich gehe in den Keller. In welcher Ecke er wohl steht? Ich habe es deutlich vor Augen, finde ihn aber erst nach zehn Minuten.
Ich weiß den Weg noch,
Ich weiß noch, wozu ich ihn benutzen kann,
Ich weiß noch, wo er ungefähr steht.
Das Wort "Gott" fällt mir ein.
Wie lange schon bin ich hier?
Was war es?
Was ist es?
Ich nehme den Ruckzuck mit nach oben.
Ich fühlte den Holzgriff, kann noch fühlen.
Ich fülle Wasser ein, bin noch fähig dazu,
eine Handlung zu planen und auszuführen.
Die Reinigung war noch lange nicht nötig.
Aber ich kann noch eine Arbeit ausführen
Im eigenen Körper.
Ich lebe noch frei.
24.9.2019
"Lächerlich", sagst Du.
Dir ist Arbeit noch Maloche.
Ich spürte meine Hand an dem Instrument.
An der Wand zum Leben.
fühle ich sein Pochen.
Ich fühle "Jetzt!"
Ich schließe die Tür zum Keller wieder zu.
Ich gehe hinauf - wieder!
Ganz langsam durch Erinnerung rufende Phantasie.
Ich spüre den Widerstand der Erde an meinen Füßen.
Es ist.
Ich bin.
19.9.19
Wer schlägt Kinder? 2003
16.9.19
Sommer 96
12.9.19
Ffm 2010
So jung war ich auch wieder nicht:
Ich sehe aus dunkelgrünen Bäumen hellgrünen Bäume aufsteigen. Und dahinter plötzlich helles Blau.
Ich sehe ein graues Blatt im Naß des Bürgersteigs eines Frankfurter Geldturms.
Lange schon, Monate, bin ich weggeschwemmt von mir.
Reichtum und Schönheit und Sehnsucht nach Reichtum und Schönheit treffen sich in der Café- Bar. Was will ich hier?
Ich warte weiter auf mich. Hier so gut wie anderswo. Mit etwas weniger Störung durch Narzißten. Denn diese hier kommen aus einer anderen, entmaterialisierten Welt. Es ist so etwas magisches wie das Wort "Cinemascope".
Dieser Banker könnte auch ein Gewerkschaftssekretär aus der Wilhelm-Leuschner-Straße sein, diese Mondäne eine Genossin aus der Schröder-SPD.
Ein Vorhang Regen fällt in die Straßen. Die Blätter des Baums schreien in Gelb, von einem Lichtstrahl Freude getroffen. Es blitzt silbern und golden über den Asphalt.
Vor Kurzem erst bin ich den Tod, bzw. der Angst vor ihm, entkommen. Schon habe ich mich wieder verloren. 27.8.2010
Ä8 Jahre älter weiß ich nicht mehr, was ich da meinte mit dem Tod.
Ich weiß noch, was ich mit Frankfurt und Schröder meinte. Was hatte ich dort verloren?
Ich kenne die Situation noch und die Stimmung ist mir gegenwärtig.
War es dieser Auto- Unfall?
Es war Regen, Einsamkeit unter VIP-Leuten, aber das Licht aus dem Lebendürfen glitzerte schon oder immer noch.
9 2019
10.9.19
Am Biomüll
30.8.19
Quelle und Meer
Text auf Blog: Aus Tag und Traum
14.8.19
Tag 1
1.8.19
Einsamkeitsprotz
Am Silbersee
Am Silbersee
Wenn die Hoffnungen in den Schatten sinken, leuchten die Erinnerungen auf.
Auch hier wischt der Pinsel Ego ordentlich über die Farben.
Die Realität nörgelt an den Äußerungen Deiner Sehnsucht herum.
Freue Dich, ärgere Dich, sei!