Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

31.12.21

Überraschend Dr. Smirc

Ei, wer biegt da um die Ecke? Dr. Smirc, schon lang nicht mehr gesehn und glücklich: "Hallo! Ich habe mit dem Geschenk Geduld und dem Video der Firma die Wasserspülung repariert."

Dr. Warnix, Psychagog und prämierten Sumpfelch: "Ach! Denk doch mal an die Eiche des Tao: Wahres Leben zieht sich aus dem Streben nach eigenem oder allgemeinem Glück zurück.

Dr. Smirc lacht: "Ja gerne Nichts. Ich lebe, suche Glück, fürchte Leid. Auch wenn das Glück mal in der Erkenntnis und Gleichgültigkeit des Tao besteht, dieser Sehnsucht aus den Angsthöllen chinesischer Kaiser.

Dr. Warnix: "Du hast Recht: " Dank an die Ewigkeit für Leben und dann lasse sie uns gestohlen bleiben. "

Die Meise singt den Frühlingsregen. Ich werde beschenkt mit dem Anblick eines Turmfalken (zum zweiten Mal im Leben) über blauem Himmel vom Sonnenaufgang.
Von Erinnerungen freundlich erhellt gehe ich meinen Schmerz entlang. Als wäre Frühling leuchten weiß die Wunden der frisch beschnittenen Büsche. Die Luft ist weich.

Die Anwesenheit von Kindern, Räder, Roller überall sichtbar. Zwei,  drei Familien unterwegs. Hast Du nicht Gott, Brahm und "Sinn" genug, wenn Du die Nächsten liebst?"

Klaus Wachowski 31.12.2021

30.11.21

Alter Entwurf


Vierbeiner

Pferd, Pony, Esel

Das Einhorn kannst Du nicht reiten und streicheln. Und wie viele Stiere jagen wiehernd hinter ihm her!
Wer kommt da mit Hartriegel für Esel?

Wer sitzt bei Dir am Tisch?

Man sammelt Äpfel. Und bietet Pferdeäpfel, aus sogenannten Literaturpreisen. Was hat man sonst?

Handke, dem kein Esel mehr was abnimmt, macht ein Pah auf den ganzen Quatsch, ohne den eigenen zu berücksichtigen. Verlag X treibt neue Säue durchs Dorf.

Walser ... 

30.11.21 

wann hab ich das nur geschrieben? Ein guter Anfang.




28.11.21

Schmusotherik Dr. X

Der Schmusotheriker Dr. Tiger, dessen ESO sich mein Freund in seinen letzten Stunden anhören mußte, beschwatzt nun einen anderen zum Sterben gehenden guten Menschen, um den es mir leid tut mit Schmus vom Narziß. Jener meint, es sei schon okay. Er lässt sich die rosa Ich-Reklame gerne über die Welt legen. Und ich sage mir, daß wir ja doch einander nah und in der Wirklichkeit sind.

Dann finde ich ein Heftchen "Wilhelm Raabe, Die schwarze Galeere". Ich habe schon zwei Seiten der Vintage-Äktschn runter, da fällt mir ein: war da nicht was mit Nazis? Wiki hilft: Er hat seine Stories mit Judenhass aufgepeppt, um mehr Leser zu bekommen. Die Nazis feierten ihn dafür. Ich muß die Phantasien eines Charakters, den ich nicht in meine Wohnung ließe, nicht kennenlernen. Weg damit!

Dann höre ich davon, daß ein begeisterter Sammler Teile seiner lokalen Bilder dem Museum vermacht. Ob etwas aus dem Besitz von Verfolgten stammt? Immerhin war ein Verwandter von ihm SS-Arzt in Dachau. Was wohl geschah, als ich X darauf ansprach?...

Verlust und Welt des braven Gemüts. Das hilft bei der Vorbereitung auf den Abschied. Aber die Erwartung des Frühlings und die Erinnerung an die schönen Augenblicke lösen das auf.

Ich denke an ein chinesisches Gedicht von einem verbannten Beamten, der in eine schneegraue Welt hinausblickt. Der Sinn, über den er nachdachte, lag eben in diesem Augenblick der Begegnung des Ich mit dem Jazz aus seiner Erwartung und dem Rhythmus des zur  Stille gehenden Geschehens.

Ich beachte die Wirklichkeit, sie dennoch betrachtend. Weitab geht ein Schmusotheriker sinnend vorbei. Was doch alles in der Welt nebeneinander möglich ist!

26.11.21

Vergänglichkeits-Marker

Die Wortphantasie "Vergänglichkeitsmarker", die M. Braun in volltext eingefallen ist.

Warum nicht? Ist doch schön: Ist Vergänglichkeit nicht das Ding, auf das das Leben geschraubt ist?

Mich selbst schätze ich eher als einen Ewigkeitsbossierer ein, der mit seinem Hämmerchen auf dem Goldblech des Lebens herumklöpfelt. Das gibt Geräusche und Scheinen und manchmal ist auch es ganz schön. 

22.11.21

Andenken

Sich im Fall der Wiedergeburt oder anderweitigen Lebens nach dem Tod ein ehrendes Andenken bewahren.

9.11.21

Llorona, kleiner Adler

Kleiner Adler

Euer Schiff steuert den Hafen an. Das Lied "Ay de mi, llorona" steigt in Dir auf. Wie habt Ihr geliebt! Da hatte Ortega noch die Tarnung des Befreier an.

Die letzte Reise? Nächstes Jahr dämmerst Du vielleicht schon im Heim dem Ende entgegen.

Unter der Schiffsschraube treibt der Kamm einer ertrunkenen Mutter.

Fußabdrücke in Sarajevo, Knochen unter einem Hügel in Ruanda.

In Deiner Erinnerung hüpft ein Junge durch den Garten. Ay de mi llorona.
*
Hallo, kleiner Adler!

Wie wichtig Du die Brauen zusammenziehst,
Wie eifrig Du mit den Flügelchen flatterst!
Spatz unter Spatzen.

Du brauchst keine blutige Speise
Und Du hast Freunde und Geschwister.
Der Schwarm vertraut Dir, hilft.

Du hast die Freiheit,
Aber auch das Gesetz aus der Versammlung der Freien.

Du bist nicht von einsamer Größe,
Aber, wenn der Tod kommt, bist Du nicht allein.

Dein Gesang erfüllt nicht die Ebene,
Aber Dein Wort webt sich ein in die Gespräche der Büsche.

Fliege den Adler,
Wir sind da, Dir zu folgen,
Dich mitzunehmen.

Klaus Wachowski 8.11.21

Nachtrag

Was schwimmt tief unter dem Bug Deiner Pauschalreise?

Der kleine Adler ist gestorben. So ängstlich so tapfer. Die Katze des Künstlers hat ihn erwischt. 

Wie können Spatzen einander helfen? Wir waren zu spät, zu schwach, zu ängstlich. Wir sind, wie wir sind. Jedenfalls konnten wir nicht helfen. 

Und auch lange Trauerfeiern können wir nicht. Das Weinen ist in uns bei Sonne und Regen. Die Wolken sind dunkler, dem Himmelblau fehlt eine Stimme. 

Das Leben geht weiter. 

Wenn wir Dich vergessen, öffnet sich hinter dem Horizont eine schwarze Tür. Bist Du mit uns, klingt es in moll. Aber die mit uns sind, sind uns dann näher, die Farben sind farbig, das Wort sagt uns wieder etwas.

In der Hecke tummelt sich ein Schwarm Spatzen. Wie schön! Das Reden so aufgeregt. Um nichts, um alles. Das: "Du bist bei mir!" Wie schön, kleiner Adler!
 

9.11.21 Klaus Wachowski

8.11.21

Kleiner Adler

 

Kleiner Adler

 

Euer Schiff steuert den Hafen an. Das Lied "Ay de mi, llorona" steigt in Dir auf. Wie habt Ihr geliebt! Da hatte Ortega noch die Tarnung des Befreier an.

 

Die letzte Reise? Nächstes Jahr dämmerst Du vielleicht schon im Heim dem Ende entgegen.

 

Unter der Schiffsschraube treibt der Kamm einer ertrunkenen Mutter.

 

Fußabdrücke in Sarajevo, Knochen unter einem Hügel in Ruanda.

 In Deiner Erinnerung hüpft ein Junge durch den Garten. Ay de mi llorona.

Hallo, kleiner Adler!

Wie wichtig Du die Brauen zusammenziehst. Wie eifrig Du mit den Flügelchen flatterst! Spatz unter Spatzen.

 

Du brauchst keine blutige Speise

Und Du hast Freunde und Geschwister.

Der Schwarm vertraut Dir, hilft.

Du hast die Freiheit,

Aber auch das Gesetz aus der Versammlung der Freien.

 

Du bist nicht von einsamer Größe,

Aber, wenn der Tod kommt, bist Du nicht allein.

 

Dein Gesang erfüllt nicht die Ebene,

Aber Dein Wort webt sich ein in die Gespräche der Büsche.

 

Fliege den Adler,

Wir sind da, Dir zu folgen,

Dich mitzunehmen.

 

Klaus Wachowski 8.11.21

30.10.21

Alter Text Sacra Herbst 2008

Sacra, schon wieder Herbst!

Die Blätter lassen sich aus dem Leben fallen, die Amsel schweigt etwas Schwarzes ins Allerheiligen. Es Kommt so etwas wie Totensonntag. Wähle: Stress oder Einsamkeit.

Der Chef treibt Dich mit wuchtigen Schlägen durch die Schredderwelten der Betriebswirtschaft. Aus der Liebe erhebt die Einsamkeit ihr bleiches Gesicht. Die Zeit wird umgestellt auf Nacht, auf Teelichter, Schnellkerzen für schnelle Gefühle.

Der Körper lechzt nach Schlaf und Halluzination, ein Fieber darf sich nicht erbarmen. Weiter den Ball! Noch ein Tor, erwartet die Firma der Fried- und Freudlosen von Dir. Weiter! Weiter! Von Sieg zu Sieg - und wenns sein muß: von Niederlage zu Niederlage. Das Kind in Dir wird in tiefen Verließen eingesperrt. Und Du - hilfst mit!

Du solltest einen Freund anrufen, oder Gott. Auch davon hast Du eine Menge vernachlässigt. So raschelt die Einsamkeit der ausgetrockneten Blätter in Deinen Gefühlen und ein Wässerchen Traurigkeit schwämmt Dich fort: näher mein Tod zu Dir.

"Gestern war so warm. Aber am Dienstag melden sie Schnee. Zu krass ohne Übergang! Früher, ja früher! Aber heut!"

Glück aus der Wiederholung des "früher, ja früher" im Jetzt. Auch morgen wird ein Früher sein.

Jetzt zünde ich ein Teelicht an. Die Farben der Blüten, der Früchte, der Blätter werden von der Zeit gefressen, die Freude verfaulte in einer Bilanz.

Jetzt ist die Saison der in brennenden Zimmern sterbenden alten Frauen. Sie wollen das Licht nicht ausgehen lassen in der Entfärbung, im Schweigen unter den Menschen. Unermüdliche Heldinnen der Hoffnung.

Die alten Männer haben ihren Schnaps und Ruhm schon lange hinunter gesoffen ins "früher, ja früher". Und sie erwarten 20% auf alles. Jippie yaya, Jippie, Jippie Yeah.-

Der Schnee kann kommen: wir haben uns mit Teelichtern eingedeckt. Jetzt schmecken die Walnüsse gut.

Klaus Wachowski 26.10.08

22.10.21

Franz Hessel

Am Meer

Das Wasser rauscht heran.
Schön gesagt: "Der Tod nahm ihm den Stift aus der Hand."
Die Skizze der Erinnerung glücklicher Kindheit überlebt den Gifthauch aus der Welt der Orks.

Sonnenflecken auf den Wellen.
Junge Leute üben, spüren ihre Kraft.
Kinder jauchzen.

Das Leben gibt den Stift weiter. 

Spüre die Schönheit! Strecke die Arme aus, tauche ein in die Zeit.
Öffne die Augen und schließe sie in Sanary sur Mer.

Mögen Arme Dich umarmen!

Für Franz Hessel...

22.10.21 Klaus Wachowski

20.10.21

Träume

Seit ich pensioniert bin, Träume ich wieder
20.10.21 Heute wurde ich von einer Gruppe Jugendlicher und Kinder festgehalten. Sie schrieen auf mich ein, weil ich bei Schwarz über die Ampel ging. 

7.10.21

Alterserscheinungen

Altersbewegung im Ich-Du-Wir-Welt-Kontinuum

Es löst sich auf

Vom Ich fallen die Brocken. Vulnerabel, Knochen, Herz. Stolpern, Brüche, Vergeßlichkeit. Eine Belastungsprobe für die andere Welt. Du fällst aus dem Netz, sorgt man auch noch so gut für Dich. Du verlierst die Lust- auch an der Welt.

Das Du hat andere Sorgen. Die Arbeit, die Vereine, die Partei, die Gewerkschaft setzen Dich aufs Altenteil des Unwichtig. Freunde sterben, versinken in ihren Sorgen und werden unter zerbrechenden Projekten begraben. Die Kommunikation bekommt nasse Flügel, wird in die Wasser gezogen.

Auch das Wir, die Liebe, die Familie verliert. Unter den Sorgen glühen die unausgeräumten Vorbehalte, Eifersuchten, die Berührung trifft öfter auf Schmerzen und absterbende Nerven.

Und die Welt kann Dich nur noch als naiven Gläubigen gebrauchen, nicht mehr als im Weg stehenden, abgehalfterten Guru, Helden der Avantgarde, Priester. Es sei denn, sie brauchen zur Zerstörung der alten, Errichtung der neuen Diktatur einen leuchtenden Filzhut aus der alten Zeit.

Gehe weiter Deinen Weg mit Freunden, Familie und Welt. Und gegen die Einsamkeit zieh Dir die eine oder andere Erinnerung rein.


28.9.21

Das Zentrum des Lebens

"Literatur ist das Zentrum der Menschheit. Ich kann nicht glauben, dass mein Werk vergänglich ist. Es kommt, was kommt, aber es wird was kommen. Ich bin zugleich hoffärtig und total bescheiden. Wenn ich zufällig, nicht absichtlich, ein Buch von mir aufschlage, denke ich: Mensch, das ist Prosa! So gehen die Sätze der Literatur. Das kann nicht von dir sein."

 

Handke in Die Presse 24.9.21

 

Ich bin auf dem Weg zur Förderung Deutsch. Der Kopf rauscht von Plänen, den Jungs ein Bisschen zu Mut zu verhelfen. Zugehörigkeit, das müsste doch eigentlich ihr Thema sein.  Ich bin von meinem Vorhaben begeistert.

Es entwickelt sich anders. Ich komme ihren ganz konkreten Fragen nur hechelnd hinterher. Der Kopf wird durch und durch geblasen: Präsens, Perfekt, Präteritum? Was jetzt wie? Die Stunde saust vorbei und ich versuche mir klar zu werden, was das war.

Gestern, mitten im Gespräch ruft W: „Ein Eichhörnchen!“ Vor 20 Jahren noch hätte ich in mich hinein gelacht über solche Begeisterung. Heute geht das, was damals so viel wichtiger war, - an mir vorbei.

Literatur ist natürlich nicht das Zentrum der Menschheit! Ein blöder Unfug, wo Kinder in den Wellen des Mittelmeers versinken. Literatur kann manchmal trösten und die Welt in einem anderen Blick nehmen; nicht helfen, nicht heilen. Auch dann nicht wenn sie einen Betonbrei über das Leben gießt. Handke kann, anders als Stripf und Wenger, nicht glauben, dass sein Werk vergänglich ist. Ich denke, dass es keine literarische Institution geben wird, die seine Brocken weiter tragen wird. Ein Jean Paul, der doch wirklich bewegende Szenen geschrieben hat, wird nur von Fördergeldern in der Diskussion und am Interesse gehalten. Was will da ein Modenobel? Und hundert Jahre, die er vielleicht durch die sich windende Aufmerksamkeit von Nachbrennern doch wenigstens als Nummer von Name im Gedächtnis schäumt? Sie sind nicht gerade ein gewaltiger Teil der Ewigkeit. Vermutlich aber wird Srebrenitza für Nachruhm sorgen.

Schlage ich zufällig, nicht absichtlich, ein Buch von ihm auf, denke ich: Mensch, das ist Prosa! So gehen also Sätze der Literatur!? Das kann nicht von mir sein noch von einer sonst ernst zu nehmenden Person des Wortes.

Die Worte von D, A, K und O, mühsam gefunden und angewendet: sie werden gesprochen und geschrieben im Wunsch, sich dadurch ein Recht auf Zugehörigkeit zu erwerben. Das Kind aber wird an den Strand geworfen. Der Sand geht darüber hin. Wie? Nicht über das Tönen eines Schwätzers vom Ruhm der Ahnungslosen?!

„Betrachte, von welcher Art das Denken der vom Ruhm Besoffenen ist, und was sie scheuen und wonach sie gieren. Denke daran, gleich wie die alten Dünen vom neuen Sand zugedeckt werden, so wird auch im Leben das Frühere durch das Spätere bald bedeckt.“ Frei nach Marc Aurel  Selbstbetrachtungen, 7. Buch, Par. 34 (reclam1241).

Ob die Gedanken des Nobel-VIP zumindest soweit hinaus reichen? D, A, K und Os Kinder werden sehen.

*


"Mein lieber Nobelaner. Wie Sie bin auch ich begeistert von eigener Schreibe. Mensch! Ist das Prosa! Ich glaube aber schon, dass Ihr Ruhm im Gegensatz zu meiner Unsichtbarkeit seinen Fortgang in lockerer Vergänglichkeit finden wird. Ich bin jetzt schon dort, wohin es ihn wehen wird.

Andererseits sind da Srebrenitza und Ihr freundschaftliches Verhältnis zu M und K. Da kann Ihr Andenken durch die Erinnerung an ein von Ihnen ignoriertes Massaker schon mumifiziert werden,  auch wenn der Inhalt Ihrer mit süßlicher Verehrung getränkten Binden längst in Staub zerfallen sein wird.

Literatur ist wohl doch nicht 'das Zentrum des Lebens'."

Dr. Warnix, Psychagog und lachendes Schmierenpublikum: "Mal langsam, Smirc: Wo wäre denn der Spaß geblieben, hätten wir nicht dieses Sich-Spreizen,  Lechzen und Tanzen der gespitzten Lippen miterleben gedurft. Das Leben hat sich doch gelohnt! Die Ewigkeit wird ihn und uns schon rechtzeitig einstauben."

Gott: "Srebrenitza!"

 

16.9.21

Dr. Smirc an Lego

Smircs politische Entwicklung

Smirc, von entzogenem Doktorgrad, schüttet die tausend Legos aus und legt sich mitten unter sie. Wie schön! In der Kindheit waren zu wenige da, im Erwachsenenalter war er eher mit dem Aufräumen beschäftigt, als Opa musste er feststellen, dass er in seiner Begeisterung allein blieb. Und jetzt? Fehlt jede Energie.  Er beschließt, von einem selbst gebauten Legoschloß zu - träumen.

 

Über die weiße Wand spielen Licht und Schatten einer vom Wind berührten Blume. Er schläft ein und träumt einen anderen schönen Traum. Schade, dass er sich nicht daran erinnern kann! Aber es tat gut.

Aufwachen! Tagesschau! Das Geschehen interessiert noch. Mitten ins Gurren der Haustaube rennt er von der Terasse zum TV.

Er findet einen alten Essay von Mahler und vertieft sich in die Entwicklung vom Führer der Avantgarde zum Guru brüllender Pegiden. Sein Freund aus der Anarchie entwickelte sich sinngleich zu einem verschrobenen Heilsprediger. Oder dieser Fischer: vom Hass zum Hochwürden des Kapitals.

Hätte man schon 77 sehen können, dass M, hier einer von der Propaganda zur Propaganda wechselte, um die Verachtung der Menschen nicht zu verlieren? "Entartete Intellektuelle": von der Verachtung des Kleinbürgerlichen zu der der "Entarteten". So groß wie sie sich in den 70ern noch vormachten, scheint der Schritt von der Internationale der Gerechtigkeit zum Deutschland über alles nicht zu sein. Das zeigt sich doch auch in der Sovjet-Nachfolge der Kader im Osten: wie eifrig sprangen sie aus den Uniformen in die Uniformen!

Dass es immer noch aufregt!

Die Erinnerung an den Verlust kommt mit heißen Tränen. Es zieht hinab. Aber er bleibt bei sich. Das hatte auch er in seiner ideologischen Zeit, beim Weltretten, völlig vergessen, übersehen, nicht sehen gewollt. Der Panzer, das sich stark machen, war wichtiger als das verletzliche Fühlen. Das Leben hat ihn gelehrt. Besseres? Was er nicht mehr umarmen kann, er sucht in sich nach jener Athmosphäre. Und manchmal, oft unverhofft, stellt sie sich ein. Es war ein zerbrechliches Geschenk. Und es gab die Zeit, in der er es halten durfte.

Der Trickser des Wohls glaubte im Gegensatz zu ihm, dass die Mehrzahl der Menschen doch eigentlich nicht sehr intelligent seien und der klugen Führung bedürften. Smirc dagegen meinte schon, dass er selbst nicht dumm sei, dass aber die Mehrzahl der Menschen schon wüssten, was gut und schlecht für sie sei. Er lehnte Tricksen daher ab und verlegte sich aufs Argumentieren. Das verstanden aber allerdings die wenigsten. Er schloss nun nicht wie der Trickser auf die Dummheit der Leute, sondern auf ihr Desinteresse an seinen langen Ausführungen und auf ein Vertrauen gegenüber Autoritäten, das er allerdings nicht hatte: er hatte Vater und Mutter gehabt. Das war ihm genug.

Er musste seinen Lebensunterhalt ja auch irgendwie verdienen und arbeitete für die Nachbarn in der Verwaltung. Nun war er Pensionär im Unwichtig.

Was also ist erreicht? Der Vogel gebraucht seine Flügel bis zum Ende. Und wenn er so auf dem Zaun sitzt, auf die nächste Nougatbrezel spekuliert und über sein Leben nachdenkt, kommt ihm der erste bewusste Tag in den Sinn. Dies ist die Fortsetzung.

Ein Sonnenstrahl kommt. Da unten glitzert ein Legostein, dort bimmelt ein politisches Plakat nach einem krassen Wahlergebnis. Und die Rolltreppen im Kaufhaus gehen auf und ab, auf und ab im Glücksautomaten.

Der Schatten eines Falken. Heute noch nicht. Der Schwarm nimmt den Dr. in die Mitte. Danke, Leben!

 

 

12.9.21

Ende und Ordnung diverser Gefilde

Die Ordnung diverser Gefilde

Die Ordnung diverser Gefilde, Rebellionen und Errungenschaften hat was. Denn Gott ist Leben, verwoben und unfassbar. Man mute ihn doch endlich den typischen Normen zu, dem reinvestierten Zorn in der Moderne politischer Ungethyme! Nichts bleibe unausgesprochen in der Wirkmacht des Seins!

Dazu Goethe: „Der redet ja nur von früher und super Erfolg. Brav!“ Er war gekommen, um geliebt zu werden.

Leser, laß das Lachen stecken! Es fehlt nun mal die Kreditkarte eines Nobelpreises, der aus der ständigen Abarbeitung unlösbarer Rätsel entspringt. 

Menschen, die Zorn deponieren, erzielen durch Parteiarbeit doch eine Rendite aus thymotischen Dividenden korpulenter Wetterlagen. Wer aber verzinst die Vernunft systemischer Modernität?

Jetzt eine Dröhnung Astra! Wenn vom Thron die Träne fließt, kommt zum Trost der Populist. Wahre Schluckaufe ertönen da.

FFP2-Atmer Dr. Smirc geriert sich bei dieser Gelegenheit als Mutanten-Knilch und meldet Aerosol- Huster dem Ordnungsamt zur Impfzapfe. Coronabefleckt sondert sich Angstschweiß in den Schuhen. Er muss raus, raus und barfuß laufen. Wohin? "Krauchendes Ungeheuer windet sich zwischen den Rippen." Er muss raus, raus und sich häuten. 

Osteoklastisch arbeitet PS mit großer Haftung an der Poetik seines fatalistisch gestimmten Existenzialismus, ein Solitär innerhalb der Zunft. Ja er bleibt lyrischer Zeitgenosse von Gedankenwelten. Von einem schamanistisch inspirierten Naturverhältnis noch ziemlich weit entfernt, studierte er damals dennoch Indisches. 

Die erfolgreichsten Schriftsteller sind eben die, die hunderte und noch mal hunderte von Seiten rausgehauen haben. Das ist keine Erkenntnis von Panik-Mutanten und Verordnungs-Floppern: diejenigen, die am meisten schreiben, sind am erfolgreichsten. Da ist Geige wie Klavier. Die  entscheidende Diskrepanz bleiben bedenkenswerte Texte, immer objektiv bei Cicero.

Zu den Wirkungen der Theopoesie gehört also nicht das Dasein der Völker. Vielmehr meldet sich der Kosmos als unterschätztes Space-Kraut-Duo zurück. Und nur deshalb kommt es wieder, das Mega-Event mit Gaudi und Draufgabe für Todes-Statisiker. Pause 10 Minuten.

Und der Blümchentechniker Dr. Smirc? Nimmt ein Hysterical zur Mystiklausur bei diesem Sloterdijk. Dazu eine Coronavase voller Möhren vom Gemüseregal, teilt auch mal mit Nacktratten.

Die Stoiker waren aber ganz schön geizig! Und sie stanken! Bärtig wie ein falscher 48er nach 68. Unglaubliches Panoptikum erlesener Düfte. Übler Atem, Zwiebeln, einige abgestandene Fürze,  Geruch ungewaschener Kleider und ranziges Fett! Damit hatte wohl schon Jesus sein Tattoo eingeschmiert. Dazu die schönen, detailreichen, manchmal fast innigen Reminiszenzen von Botho Strauß: Alltagsgebarme und Aufsässigkeitskitsch, ein Phantombegriff auf dem Weg von den Hominiden-Weibchen zu den Homo-sapiens-Frauen. Das gab so manche gute Stunde am Kamin des Wagnerbommel streichelnden Oniritten. Bei allem Fehl und Tadel ein Einzelfall: Es gibt ein Geistiges, das aufging und strahlte, das, was Caspar David Friedrichs Wanderer im Nebelmeer erblickt, weil er den Nussknacker vergessen hat.

Es regnet Tinte aus der Papiertonne. Man fegt hoffnungslos den Hof.

Dies mag sich nun so verhalten oder anders; und wenn in Wahrheit an jenem Abende der Esel nicht getanzt hat, so geschahen doch damals größere und seltsamere Wunderdinge, als es das Tanzen eines Zoroaster wäre. Kurz: Zarathustras lautiert: »was liegt daran!«

11.9.21

Der innere Süden

Der See lag still, doch da gab es Weite, als Zitat des inneren Südens des Philosophen Nietzsche. Zählte er eher unter die Corona-Poser oder fühlte er sich den Pandemie-Stechern nahe? Das matte Licht eines Bernsteins erleuchtete sein Inneres. Ein blinder Fleck wurde ohnmächtig.

Der Chor der Verehrer im Sandlerbeisl skandierte Medalliengold in Hinterzarten exklusiv vom Biobarden.

Der Sorgenvers tat schrecklich weh. Sie flüsterte ein schnödes Motiv: "Der ist doch auf dem Weg zum Dirty old man.“ Musste er seine tollen Lebenserfahrungen unbedingt weitergeben? Dazu noch mit archetypischer Wucht exponiert und für Übertragungen in beliebig weit entfernte Kontexte bereitgestellt? Wer wollte nach Jahren der Rostung noch einen Blick auf das eiernde Mobile einer Begriffswalze verwenden?

Und dann: Warum brach die junge Lady in einen unaufhaltsamen Tränenstrom aus? Heute lacht man vielleicht: Für den einen Teil der Welt war er dort schon so, wie er aussieht. Autonome Testschwärzer und Aerosol-Atmer schlossen sich nun den Quer-Witzlern aus dem Südwesten an. Gemeinsam ging es gegen Impf-Pimfe und Frisur-Mutanten. Das synkretistische Programm fand seinen wahren Gedanken im pneumatischen Programmvolk ethischer Klausur.

Der Guru schlägt sich an die Stirn. Wenn nach Discofox plötzlich chaotischer Rock hereinbricht, ist Wiedergeburt und Neuanfang angesagt, nicht nur für Impfschwänze. Martin Walser erscheint als einziger Ausweg die Schönheit. 

 „Stell Dir mal vor, wie Aladin die Schatzkammer betritt und das Numinose innerweltlich erfährt.“ Dr. Livesey fällt aus aller Corona, denkt plötzlich quer. Derivate des prekären Vorrechts auf Strenge gegen sich selbst, das positiv Erwählung heißt. So etwas kann man wahrlich mit dem Tattoo „Mom“ von Martin Walser nicht erleben. Den Weg in den grevenbroichschen Liberalismus darf die Demokratie nicht bezweifeln.

Gegrinselte Sprache vom Feinsten. Früher nahm man auf dem Weg zum Ponzer noch die S-Bahn, vom Wunschfigurzentrum über den Zapfkönig. Man hätte gerne Wunderkerzen gelacht, aber es wurde allzu deutlich, worin die Erleichterung von Psalmen besteht: in Gefühlsexzessen der Klage, "im Trommeln an Gottes Tür". Letztendlich waren all die alt gewordenen Abiturienten trotz aller Witzigkeit auf Null. Ein ethnogenetischer Geniestreich singulärer Verwandlung zufälliger Ethnien: aus unauffälligen Stämmen ins VIP der cash bezahlten Philophastik.

Wo sind nun Verzicht und Verbrauch? Von Wende und Ende kann doch erst die Rede sein, wenn sie da sind und nicht im Hiersein eines Heidegger! Las man nicht den schönen Satz: „Schreiten wir kraftvoll voran!“

Vielen Dank für den sehr günstigen Artikel Zuversicht. Ich bin aber der Meinung, dass am Nimmerleinstag alle, aber auch alle! Kipppunkte kippen sollten. Daß Studien und Stellungnahmen zuerst als Sektkorken erscheinen, war zwar mutig und von Politik besonnt. Aber maximal vierzig Prozent. Der Rest waren Umwandlungsverluste, Müllverbrennung, Klimaschutz und Stromnetz.

Bei Schmaus und Liebe

Am Knurps von Phillipsburg wird aufgefahren. Ein Ring von Weißwürsten undefinierter Lauwärme. Der Denktitan sticht zuerst ein. Entgegen spritzt ihm ein Zorndepot. In Kluges Teil wibbelt Gott als Fundamentalist und der alte Hohnepiepel zuzelt Schönheit aus der Wursthaut.

Noch vor sieben Jahren schienen dem Gestalter Texte Martin Walsers mit dem Satz anzufangen: Ich erlaube mir, jetzt wieder zu sagen. Ja, was erlaubte er sich eigentlich! War denn der Ranicki nicht mehr? Nur noch kreuzbrave Schecke allerorten?

Aber, aber! Platon habe doch fast wie ein Martin Walser geschrieben, so ne frische Erinnerung an das Ur-Schöne. VIP-Vaccinatoren am Sorgen-Droste spenden Klopse an Lauterbach brut. Man stößt an.

Schnurrend: "Wer ein solches Gesicht erblickt, gewinnt die Fähigkeit zur Levitation zurück…"

Walser: „Da, ein Mädchen im Gesicht!“

Der Poliglott: Philosophie übertreibe so lange, dass man am Ende Frau Merkel gar nicht mehr sehe.

Verneinung liegt dem Schönschwatz nicht. Gegen Verneigung hat er nun aber doch nichts.

War all das nur eine pandemisch ätzende Bemerkung vom Impfschlüpfer? Mit einem dumpfen metallischen Geräusch schließt sich das Luk.

Er aber kennt auch Karl Marx, den Gott im Zorn zum homöopathischen Arzt der bürgerlichen Gesellschaft geschaffen hat. Wie erfolgreich die Zornbankiers des Maoismus-Leninismus doch den Zorn aller Erniedrigten und Beleidigten akkumulierten! Ein riesiges Archiv des Weltschmerzes und des Weltzorns treffen als hypnotische Beats auf kosmische Voodoo-Robotik, Funk und schleichende Gitarren. 

Nein, sagt er, „Zorn, das sei auch Kapital“. Ein Zorn, der als lizenzierter Selbsthuster arbeiten soll? Es ist nicht gerade abgründige Verzweiflung, was klingt, als wolle er einen Begriffsbeutler anbeten. Gedanken und Lippen bewegen sich kaum. Auch unsäglicher Schmerz sitzt nicht gerade in seinen Augen. Die Menis produziert Überschüsse, und Bastarde landen in vehementer Vertröstung! Gedanken entwickeln sich, ja sie versprechen geradezu, den Schlüssel zu den dunklen Wechselfällen der Philosophie zu liefern.

Quenker rühren gedankenverloren in ihrer Kaffeepause. „Aber das hieße doch aus einem Menschenzüchter einen Waldwinzer machen. Man weiß ja, daß der Kluge sein Herz seit Neustem dem Brombeerphilosophen zugewandt hat." Kulturgiganten am Testkoloß antworten wie im Verkündungs-Phlegma.

Er blickte die junge Frau gütig an. "Ich glaube dir. Zu solchem Haß wärest du nicht fähig. Du Frau der schwesterliche Liebe --“

„Sprich nicht weiter, mein Pandeme“, unterbrach die Masken-Lüpferin den Impflurchen. „Was heißt da Liebesheirat?“ Er drückt seine Lippen auf den Kuß. 

10.9.21

Der Zuckerlbäck

„Sind Sie unter den Philosophen ein Gärtner der Worte, ein Alchemist, ein Sokratiker?“ Der Wortepuster, Zuckerlbäck und Sophist vom wahren Schwitz meint in kühnem Willen zur Konstruktion: wenn Zorn aufflamme, sei eine Stauung primären Ehrverlangens im Spiel, eine literarische Fiktion im Modus nachträglicher Prophezeiung.

 Warum nicht? Reklame – und Begeisterung. Ein Wagner als Schumann.

„Muss ich da systemische Spezialprobleme beachten?“ fragt eine Literaturwalze, und alle Lust will Ewigkeit.

Es gibt da so schöne Johanneische Instruktionen, wonach im Anfang das Wort war. Oder war es Fake? Archive öffnen sich. Der „Haß als Konservendose des Zorns“ klingt auf Kluge.

Man schnurrt und überzeugt sich mehr und mehr davon, dass Menschen trainieren. Denn was man zweimal macht, wird autoplastisch wirksam in Schkopau . Er, der Pffifisoph arbeite an einer Lizenz zum Glück oder zum Glück an einer Lizenz. Was ist schon Unterschied? Säugetierpatrioten wissen Leben und Leber.

Und ah! Die Zorndepots Gottes fallen plötzlich menschlichem Besitz anheim. Was Gott ist, weiß ja manche/r. Aber das Zorndepot bringt auch Wissende zum Grübeln. Rückt diese Untersuchung die Funktion des Singularisierungsprojekts samt seiner psychosozialen und moralischen Kosten nicht in den Vordergrund oder ins Hintergründige?

Was aber ist mit den Depots des Schweifens? Gibt es nicht ausreichend Bölkstoff im Konversationslexikon? Und was ist mit Kredit auf die zuckerhaltige Süßigkeiten Sloterdijks, mit denen er uns durch den Kakao zog.

Zorn als Depot. Die ganze Welt scheint himmelblau! Ein Hirn leckt Phantasie und das Feuilleton vertieft sich in die spirituelle Korrespondenz zwischen Genie und Volk.

Nein! Nicht in der Form eines metaphysischen Archivs, sondern mit echter Bankfunktion wird Gewinn erwirtschaftet. Nicht thymotische Rendite, sondern schmutzige Genugtuung. Ja, moderne Zornbanken haben Klärwerkfunktion, Non olet. Eine starke Anleihe bei der Zornbank Gottes... In anderen Fällen kommt es zu Drogenmissbrauch, da sich Manche im berauschten Zustand nicht mehr  fürchten.
Es kommt zur Geburt der Vernunft aus der Äquilibristik in einer Welt der Kraftfelder. Schlagzeuger und Soundfrickler zeigen, was geht. Gewaltige Einlagen werden  getätigt, Formulierungen auf der Zornsparkasse deponiert. Ja, Gott wird als Buchhalter der Zornsammelstelle enttarnt, als Gärtner des Zorns. Wo der Zorn explosiv durchbreche, da sei selbst Gott Fundamentalist. „Zornkönig" , ja das sei für Gott ein schöner Ausdruck.

Was notierte Nietzsche nochmal? Walser hält Ausschau nach Schönem.

9.9.21

Beim Poldi, Peter Sloterdijk

Hinterwäldler Poldi vermietet ein ganz besonderes  Verhältnis. Bei frischer Bergluft und umlodert vom Alpenglühen kommen sich Stadtdiva PS und Naturbursche Nietzsche immer näher. Vielleicht etwas zu nah. Und dann tauchen auch noch unerwünschte Gäste auf. 15 Mann auf des Toten Manns Kiste.

Der Schlapphut knickt und der abgewetzte Mantel hat eine in keinem RAL- definierbare Färbung angenommen. Ein neuer Sloterdijk macht die Runde.

Der Horst Schlämmer der Philosophie bringt Badenser Bierokesen lichten Stoff präziser Psyche vom Denkathleten. Mitten im Kampf der Quer-Dröhner, lehrt er nobel, vulnerobel, gegen die Meute der Statistik-Zocker, diese abgespeckten Inzidenz-Tänzler und Sorgen-Schwänzler.

Aber es ätzt. Gerade in den Augen vieler Philosophen, Psychologen und Gerontologen ist der Wortgigant trotz wechselvoller beruflicher Karriere vom Jupp zum Guru keine Gallionsfigur der aufgeklärten Emanzipation mehr, sondern ein Albtraum aus Plasten und Elasten, unter dessen weißer Jacke Zuchtwahn und Altherrenwitze Eingang in die Märchenschreibe des faulen Tons fanden. A barbie girl im Lustgarten der Spekulation. Er hat sich vom Clonen wieder dem Klönen zugewandt. Lawinen kommen ins Rollen.

 Man wollte den Weltmeister im Griechentum hören, verirrte sich aber ins Seniorenzentrum „Winde des Ruhms“! Immer wieder stellt man fest, wie unerhört doch das Gestell aus Grevenbroich quietscht. Aus der Obstkrone fällt dem Dionys der Xistenz so manches Träubchen in den Mund. So kann deutlich mehr C02 gesponsert werden. Deshalb ist es keineswegs erstaunlich, sondern geradezu befreiend, wie der Nagel immer wieder den Knopf trifft, der ein Kopf hätte sein sollen.

Schon der tiefgründige Heidegger entdeckte mit Hitler das Leben als eine Art Dasein, in dem sich die ursprüngliche Temporalisierung der Existenz vollzog. Und noch heute kenne man Kultismus und Wortstechereien. Schweife schwiffen ins Lau.

Inszeniert wird ein Hüttenzauber voller Glamour, Gaudi und Größe. Auf der Bühne zu erleben sind PS, der Verhohnepiepler Ranickis und ein gewisser Nietzsche , den man leider aus dem Satirical Zarathustra kennt.

Der Schnurrisoph ist ein gemütlicher alter Kater geworden. Er, der einmal fast zum Züchter avancierte , wurde durch nachschiebende Karriereknacker, ehrenvolle Einladungen zum Monolog und halt auch durch Alter entschärft. Es brummt aber noch. Du wirst es vergessen und man wird Dich vergessen (Marc Aurel), bevor das Nichts kommt.

Ein Maskendok von der Impfakademie kündigt sich an. Testfakisten verstecken sich hinter einer Brezelmaske. Da fragt sich die Selbsterkenntnis, der man den Zugang zur Esoterik verweigert: „Sieht so die Endlagerung von Zorn aus?“ „Brasilien, wir kommen,“ ruft der Dalai Lama. Man darf ihn sich durchaus als Geistesverwandten der mystischen Beat-Poeten vorstellen, empathisch, empathisch und in furchtloser anthropologischer Differenz.

8.9.21

Wellness im volltext Sloterdijk

Ein schlichtes Wellnesshotel in der heilen Bergwelt als Zuflucht, sehr bodenständig. Schließt sich das Tor? Ein letzter Blick hinaus. Man hört etwas wie vom Schwätzer.

Top-Platzierte trafen sich 2013 zu einer denkwürdigen Begegnung. Zahlte man cash? Ein Gluckenläuten der Maturienten, ein Gipfeltreffen der Geistesgrößen in Cicero, brillant zwischen Tiefsinn und Heiterkeit. Wie geschrieben steht, „zwischen zwei Meeren, Vergangenem und Zukünftigem als schwere Wolke wandelnd“, Eine Wattwanderung im Schlick aufgeweichter Begriffswelten.

Wie es sich doch bei Ebbe bewegt! Gummistiefel bitte selbst mitbringen.

Zu beachten war, dass Esoterik keiner abgehobenen Geisteshaltung ähnelt, sondern einem besonderen Wissen, das nur wenigen Menschen zugänglich sei.

Eine Beluga - Linse rollt zwischen die Süßkartoffeln. Ironie aus dem Schwarzwald einer Nordmann - Tanne.

Grevenbroich ist nicht Karlsruhe.

Ich vermute stark, dass der Horst Schlämmer der Philosophie sein Oniritt deshalb neuerdings in Berlin sucht. Dort ist er wohl auf den anderen Poliglott getroffen, den man seither für Kluger hielt. Zuerst dachte ich, dieser habe vorgehabt, jenen hochzunehmen. Aber je weiter ich - im volltext - der beiden nachforschte, um so mehr mußte ich annehmen, daß er umgekehrt ihm auf den Leim gegangen ist. Gott als Fundamentalist, der Zorndepots auf thymotischen Banken verzinst, das ist doch Sloterdijk vom Feinsten, autoplastisch in Schkopau.

Ein Konversationslexikon auf seiner Reise in die Papiersammlung beobachten.

Eine irrwitzige Bergtour mit Naturbursche Nietzsche und Diva Sloterdijk. Drastischer Glamour an krassem Genie.
Hat er denn den Weisheitsletter gelesen? Die Entwicklung der Philosophie aus dem Geschwätz? Hier sind wir noch ganz am Anfang. Noch kein Sokrates in Sicht. Noch alles seicht und blickdicht.

Oh Alpenglühn! Wie laangweilig wäre die Welt ohne die walzenden Erklärungen des Lebens aus Sophistik, Glamour und Gaudi. Wie oft wird nicht ein erfolgreicher, bisweilen divenhafter, aber liebenswerter Star und wahrer Schlager verfolgt: von hysterischer Presse die partout nicht in die Scheidung einwilligen will. Trotz atmosphärischer Störungen begibt man sich auf eine philosophische Wallfahrt, wie sie irrwitziger nicht sein kann. Es gibt da Stationen....

Der Kultautor legt los. Für Blasen-Theoretiker eine anregende Lektüre. Squire Trewlaney verrät die Karte. In einem Stil wie pizza-Pampe auf Abi 70. Mit der Laufmaus in der Hand öffnet sich der Brustkorb und das Hasskonto wirft Zinsen. Alterssicherung empfiehlt Dada.

Nebel singender Wohlfühlpegide Nietzsche, ein Wertschöpfer, verzinst graecile Weisheiten des Alltags. Ein Regierungsdirektor eröffnet die Südtangente. Wird hier Gewalt diskriminiert? Das Hygienekonzept ist jedenfalls ausgefeilt.
 

Hör doch mal das Duxophon,
Es föhnt und stöhnt in anderem Ton.
Ist es nicht Gottes Stimme?

Es klingt so hohl wie Kannenguß,
Wie Kuß und Schluß am Krähenfuß

Ich achte drauf, dass ich mich nicht
Am Wulst vor Lachen krümme.

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28.8.21

Vulnerabln-Stadl

Ding, dang, dong
Vulnerabln-Stadl

Peinlich ist nur, daß ich selbst auch mal dahin wollte. Auf den Balkon, von dem aus die Avantgarde der Klassenprimen ihr Maturageschwätz in Welt und Feuilleton tröten. Ja, dort steht der Trog des Verlags, in dem die Sülze aller Preisreden dampft.

Sie haben sich an den Bewegungen vorbei gewunden, wurden von Wellenmachern hochgeschleudert, wo die Kriecher Kamm und Spucke bereithalten. Sie keuchen noch. Aber die Treppe herauf drängen schon die jungen Keiler*innen, hinauf zu gelangen.

Man schaut hoch und stolpert, fällt in Lärm und Leere. Hörst Du nicht die Glocken?

Es versperrt den Blick in die Himmel. Schau trotzdem hoch: Achtung, VIP. Sie bewerfen einander mit verschimmelten Klopsen des Wichtig. Man ist  vom Sekt zum Essen auf Rädern gelangt. Manches geht daneben, fällt in die Menge. Das eine oder andere Gebiss hängt auch schon mal dran.

Dr. Smircs Kommentar: "Guter Wurf! "

Paddle 2

22.7.21

Im Baumwald

 Im Baumwald

 Ich erwache aus dumpfem Traum

 In einem Gewölbe aus Bäumen unter blauem Himmel, grünen Kronen. Ich tanze. Männern darf man beim Tanzen nicht zusehen. Es ist ein Ich-Traum. Wie der des Atahualpa Yupanqui. Die Wurzeln schmerzen und die Blätter singen.

Dann kommt der Tod. Ein Schlag vor der Tür. Als Erinnerung, doch auch als Verwarnung. Allein in der Nacht. Die Angst flutet den Ort, liegt auf der Brust wie der Schlamm einer Überschwemmung.

 Ein Wimpernschlag.

 Die Gefahr ist vorbei. Aus der Ferne, in die mein Fühlen floh, kehre ich zurück und gehe.

Mach mir ein paar Kopfgedanken (so sagte Richard dazu, O Richard!), auch mal mit Destillaten aus Achern...

Hallo! Vor 5 Jahren fuhr ein ebenso junger Spund, wie Du es heute bist, am mir vorbei. Er wird in 2 Jahren Dein Chef sein, sofern der alte Knacker, der mir damals ein abschätzendes Hallo für Senioren zurief, endlich in Pension geschickt ist. Du entschuldigst Dich mit einem Na-ja von "Tschuldjung" für das Anrempeln.

Ein Wimpernschlag. Die Blätter singen in der grünen Kathedrale.

Wie sagte ich noch? "Der Tag wäre geschafft! " Und ich war stolz. Jetzt freue ich mich: Noch ein Tag geschenkt!

Schön war das Leben. Laß es gut sein, gut gewesen sein.

21.7.21 Klaus Wachowski

13.7.21

Durch den Regen gehen.

Wer wohl hier am Band stand, darauf achtete, dass es nicht stehen blieb? Dankbar spanne ich den Schirm auf. Ob sich die viel empfohlene Achtsamkeit auch auf diese Nachbar*innen erstreckt?

„Folgenlos“. X verwechselt das Wort mit „erfolglos“. Ich zitiere mein Leben: erfolgreich war es wohl nicht. „Aber da werde doch etwas bleiben!“ Ich will die Hoffnungen eines jugendlichen Alters nicht enttäuschen. Y erzählt von ihrem Aufenthalt im Dschungelcamp. Schreib doch auch ein Buch! Läßt Du im richtigen Moment einen Furz, wird Dein Andenken länger halten als meines. Aber Unvergänglichkeit ist eine andere Nummer.

Kierkegaard, „Lobrede auf Abraham

Wenn nicht ein ewiges Bewußtsein in einem Mensdien wäre, wenn allem nur eine wild gärende Macht zugrunde läge, die sich in dunklen Leidenschaften windend, alles hervorbrächte, was es an Großem gibt und was es an Unbedeutendem gibt, wenn sich unter allem eine bodenlose Leere, niemals gesättigt, verbergen würde, was wäre dann das Leben anders als Verzweiflung? Wenn es sich so verhielte, wenn es kein heiliges Band gäbe, das die Menschheit zusammenknüpfte, wenn ein Geschlecht nach dem andern erstünde wie Blätter im Walde, wenn ein Geschlecht das andere ablöste wie der Vogelgesang im Walde, …“

Wie eingebildet! Ist es denn anders? Wir dürfen Teil sein dieser bewegten Ewigkeit und der Bewegung der Menschheit in ihr. Wie wir ganz und gar Ich sein dürfen, das Leben, die Welt in uns. Was soll davon heiliger, ewiger sein als wir es dem Blatt am Baum zugestehen, das zum Blatt im Wind wird? Ist es denn nicht mehr als genug?

Wir sprechen über den Begriff Demokratie. Dass die Entscheidung der Mehrheit den oder die Einzelne auch in den Rechten verletzen kann. Na ja, ob im Irak oder in der Türkei demokratische Verhältnisse herrschen?! Die Städte werden von fremdbestimmten Gouverneuren regiert und das Volk hat nichts zu sagen. Und Geld regiert die Welt.

Es fällt mir schwer, die Behauptung für Deutschland zu widerlegen. Aber sie haben Saddam, Erdogan, Putin und diesen Sunniten im Irak doch gewählt! Demokratie ist eben nicht ganz so frei, gerecht und solidarisch wie die Republik! Und erst die „Volksdemokratien“! Ihr müsst schon selbst auf Euch und Euer Land achten! Du bist Person, Du bist wert!

Ein Junge an der Hand seiner Mutter:“it's so tasty!“

 

5.7.21

Aloha Habibi

Ein Fremder kehrt zurück. Die sogenannte Heimat empfängt Dr. Smirc mit tschilpenden Spatzen, jubelnden Rotkehlchen, duftenden Wegrändern und einem Blick auf den vorbei radelnden Richard, der einen guten Salat kauft.

Man sagt jetzt " nachhaltig regional ". Man gendert, lockt mit Grünzeug Frauen an den Tisch.

Und ich?

Ich sehe mir mit meiner Liebe den Film Descendants an. Danach schalten wir die Kiste aus. Er muß gut gewesen sein. Einer, der zwischen Trauer und Wut schwankt. Der schwere Weg der Liebe zurück ins Ich.

Die Wellen rauschen in den Regen. Die Hoffnung versinkt, die Erinnerung schickt Schatten und Licht. Und da sind die Kinder.

Richard fragt: "Was bedeutet das Wort "Höhle"?"

Auch Du bist gegangen, warst der erste. Ob dieser Himmel, gebogen über Hawaii, so etwas ist? Die Drosseln über dem Regenbogen, die den Gesang der Liebe über uns hinaus tragen...

Aloha: laut Erklärung der letzten Königin von Hawaiʻi, Liliʻuokalani: „Im Angesicht des Atems Gottes stehen“. (Wikipedia )

Aloha heißt also Habibi?

Krasna!

Im Kino dann „Nomadland“, die Weite, die Sehnsucht über der Einsamkeit und die Trauer als Begleitung. Du bist auch für Dich und die Welt gemacht. Swankie, man sieht sich.

Dank aber auch für die weite, weite Straße.

5.7.21 Klaus Wachowski


22.6.21

Abschied des Generalstabs

Abschied des Generalstabs 


Sie machten es gut und schlecht

genug;

Jetzt braucht es ein Parlament,

das Frieden kann

und Steuern von Regierung.

 

Schön in der Stadt

 

Die Vielheit der Stimmen und Körper,

Das Gehen und Stehenbleiben, reden

Und der Park öffnet stillen Raum.

 

„Bruder, mir sind die Augen müd!

Gestern hatte ich Spätschicht.“

 

Damen vom Stock, gestandene Pomeranzen,

Männer vom Bauch, krawattengeprüfte Schranzen,

Kultur der narzißtischen Deponie,

Querdenken gequirlt vom Gourmet.

 

Der Opfer „gebührend gedenken“,

ohne die Täter zu kränken,

das nennen sie Aufmerksamkeit schenken.

Es als Aufgabe sehn,

für Gleichgültigkeit einzustehn…

 

Und dann kommt die Sonne,

wirft knallige Schatten;

im Dorf nicht die Bohne,

hier sterben vor Langweile

Menschen und Ratten.

 19.6.21

18.6.21

Schwalben

Die Schwalben

Aus der Zeit
klingt es herab,
schwirrt es herein
und hell.
Im Schatten sitzt Smirc,
der Mann ohne Zukunft.
Schweigend im Stillen 
das Herz.

11.6.21

Vom Balkon

Smirc wirft sein Buch hinab,
Wawa zerreißt ihre Bilder.
Die Menschheit wird sich ärgern.
Ich bin nicht wichtig,
Ist es mir noch wichtig?

Ach was!
Koofen doch jeden Schrott,
Wirf's in den Sumpf der Wichtigkeiten.
Depression will be my epitaph.
Jetzt muss die Wendung kommen!

Die Superpizze rollt vorbei.
Smirc nimmt ein Malaga Gourmet.
Und da sind fröhliche Menschen.

Wenn der Degenhardt wüsste,
Dass ich nun "frankophiler Käselutscher"...

10.6.21

3.6.21

A pity

Schade

„Schade“, sagt das Herz. Aber es findet nicht heraus, was denn so schade sein soll. In Banja Luca nimmt Ph den Preis gerne entgegen. Der Onkel von Maria wurde da von Kollegen gekillt, weil er katholisch betete.

Was soll Gott schon dazu meinen?

Schade! So ein schöner Tag! Ach! Es geht hinab in die Trauer!

Blauer Himmel, grünes Gras. Die Vögel schweigen in den Tag. Brütende Hitze auf dem Herzen.

Einen Expresso, bitte, auf den nächsten Tag.

 

Klaus Wachowski 2.6.2021




 

What a pity!


"A pity", says the heart. But it does not find out what thing such a pity could be. In Banja Luca Ph thankfully takes the prize. Maria's uncle was killed by a companion, because he prayed as a Catholic. What already should God think about such prizes?


What a pity!

What a beautiful day! Ah! Going down to grief!
Blue sky, green grass. The birds silence up the day. Brooding heat on your heart.


An Expresso, please, on tomorrow!

Klaus Wachowski 2.6.2021

 

23.5.21

Georg Marzynski zum Expressionismus 1920

Am Wegrand die Visitenkarte einer Bestatterin.

Laß Dir Zeit, Gott hats auch nicht eilig.

 

Erstaunlich, wie nah an philosophischer Klarheit der Erkenntnis Georg Marzynski die Phänomene Impressionismus und Expressionismus beschreibt. Noch erstaunlicher meine Überheblichkeit gegenüber dem Wissen von 1920! Denn wer hat sich wohl intensiver mit jener neuen und frischen Materie auseinander gesetzt?! Was weiß ich besser?!

Große Freude, in meinem bröckelnden Leben noch einmal so vielem Vertrauen in die menschliche Vernunft zu begegnen! Und so gut ausgebildeter Vernunft!

Ich 70, er vielleicht Ende 20. Und eben deshalb Bravo für Klarheit und Interesse!

23.05.2021 Klaus Wachowski

Nach Recherche: Die Schrift taucht 1938 in Listungen der Reichsschrifttumskammer auf, die sich  dem Verbot von guter Literatur widmete. Wohl ganz im Sinn des SA-Reinheitsexperten und späteren OLG-Richters sowie stillen Verdienstkreuzlers Kurt Goller.

17.5.21

Gutachten zum Grün


Herrschaft des Netanjahu, Hass der Hamas. Und ich begehre, nicht schuld daran zu sein. Welcher Gewaltfriede wäre nötig, diesen Vulkan der Lebensverachtung zu löschen? Heiliger Putin! Hilf Biden!

Ich stelle das Gutachten über das Grün zusammen.

Ich habe nur wenige Erinnerungen an meine Kindheit, zur Hauptsache stehende Bilder. Halte den gelben Sack bereit für die bunte romantische Symphonie, die ich Dir jetzt, alt und mit leichtem Verschleiß, bereite.

Schau Dich um in Deiner Stadt. Es gibt nicht wenige traurige Menschen, die auch einen Trost verdient hätten! Du schaust in den frisch ausgeschlagenen Baum 🌳. Freund Ali Blessing aus Mali staunt in die blühend blühende Kastanie.


Das erste mich mit einem Gefühl von Glück erfüllende Grün war wohl das, das ich an einem Frühlingsmorgen etwa mit sieben sah, als ich von meinem Bett zum Fenster blickte. War ich krank oder war Sonntag? Jedenfalls spielten frische Birkenblätter im Wind vor einem hellblauen Himmel wie frisch aus der Schulfibel. Frieden, Stille, ein Trost über der Sehnsucht weitenden Welt und Zeit. Ich hielt mein Ohr an den Puls des Lebens. Um es klar zu stellen: Es war – Gott sei Dank – keine „Erleuchtung“, nur gutes Fühlen.

Als RAL 6038 Leuchtgrün würde ich es heute bezeichnen. Aber welche Farberkennungsqualität haben meine gealterten Augen, zumal sie öfters tränen? RAL 6018 Gelbgrün hat im Verhältnis zu meiner Erinnerung etwas zuviel Braun in sich.

Ich betrachte die Vlies-Fototapete "Grüne Blätter" der Firma X. Sie enthält diesen Farbton in der Nähe der vor dem Sonnenlicht stehenden jungen Blätter.

Mir ist als hörte ich das Jubilieren einer Amsel aus der längst vergangenen Zeit. Sie gehört dazu wie die Stille nach dem einzigen Auto auf der Straße am Morgen. Fein und dünn die Blätter über weiß-schwarzen Zweigen.

Das Blau zu diesem Augenblick erscheint mir wie RAL 5012 Lichtblau, das "Bleu clair" der Vespa V50, nah am Farbton RAL 5015 „Himmelblau“.

Der flüchtige Blick des Impressionisten, der den Farbenglanz auf den Blättern einprägen und das Nachmalen ermöglichen soll. Georg Marzynski beschrieb es in seinen Studien zur Methode des Expressionismus so eingehend um 1920. Was und wer er war? Dazu findet sich sonst nichts.

Am Kaluza-Brünnlein im Wald bei Edenkoben. Schön war auch der plötzliche Einfall der Sonnenstrahlung in das Baumrund. „Lichtung“. Die Blätter scheinen im Dunkel des Waldes hellgrün auf, leuchten. 

Der verquaste Wanderer und Nazi wollte das auch noch lehren. Heidegger mal wieder über „Sein“, in welchen Begriffsschlamm er nun auch die Lichtung einbezieht. Erleuchtung des Guru: 

„Die Lichtung des Seins ist der Mensch, der jedoch nicht darüber verfügen kann, ob und wie im geschichtlichen Prozess das Licht des Seins in seine Lichtung fällt und dort das Seiende sein lässt ...“ Zitiert nach Wikipedia

Mein Grün in der „Lichtung“ ist einfach schönes, leuchtendes Grün. Erinnerung und Boden auf dem Weg der Sehnsucht. Blau hält den Grund.

 

Klaus Wachowski 17.5.2021