Sacra, schon wieder Herbst!
Die Blätter lassen sich aus dem Leben fallen, die Amsel schweigt etwas Schwarzes ins Allerheiligen. Es Kommt so etwas wie Totensonntag. Wähle: Stress oder Einsamkeit.
Der Chef treibt Dich mit wuchtigen Schlägen durch die Schredderwelten der Betriebswirtschaft. Aus der Liebe erhebt die Einsamkeit ihr bleiches Gesicht. Die Zeit wird umgestellt auf Nacht, auf Teelichter, Schnellkerzen für schnelle Gefühle.
Der Körper lechzt nach Schlaf und Halluzination, ein Fieber darf sich nicht erbarmen. Weiter den Ball! Noch ein Tor, erwartet die Firma der Fried- und Freudlosen von Dir. Weiter! Weiter! Von Sieg zu Sieg - und wenns sein muß: von Niederlage zu Niederlage. Das Kind in Dir wird in tiefen Verließen eingesperrt. Und Du - hilfst mit!
Du solltest einen Freund anrufen, oder Gott. Auch davon hast Du eine Menge vernachlässigt. So raschelt die Einsamkeit der ausgetrockneten Blätter in Deinen Gefühlen und ein Wässerchen Traurigkeit schwämmt Dich fort: näher mein Tod zu Dir.
"Gestern war so warm. Aber am Dienstag melden sie Schnee. Zu krass ohne Übergang! Früher, ja früher! Aber heut!"
Glück aus der Wiederholung des "früher, ja früher" im Jetzt. Auch morgen wird ein Früher sein.
Jetzt zünde ich ein Teelicht an. Die Farben der Blüten, der Früchte, der Blätter werden von der Zeit gefressen, die Freude verfaulte in einer Bilanz.
Jetzt ist die Saison der in brennenden Zimmern sterbenden alten Frauen. Sie wollen das Licht nicht ausgehen lassen in der Entfärbung, im Schweigen unter den Menschen. Unermüdliche Heldinnen der Hoffnung.
Die alten Männer haben ihren Schnaps und Ruhm schon lange hinunter gesoffen ins "früher, ja früher". Und sie erwarten 20% auf alles. Jippie yaya, Jippie, Jippie Yeah.-
Der Schnee kann kommen: wir haben uns mit Teelichtern eingedeckt. Jetzt schmecken die Walnüsse gut.
Klaus Wachowski 26.10.08
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