Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

26.3.24

Gedanken zum sterbenden Fischer des Fosse

23.3.24

Jan Fosse gelesen

Morgen und Abend von Jan Fosse gelesen, eine lang gezogene Phantasie über den Nahtod.

Ich war nicht da. Es wäre auch für mich ein schönes Sterben. Aber würden mir Tee, Brot und brauner Käse genügen, ein Gang hinaus ohne Kaffeehaus?

Es hat so etwas von Caspar David Friedrich.

Eine konstruierte Seele in einem spekulierten Sterben. Auch ich hatte schon einmal ein Nahtoderlebnis. No sports... Aber was besagt es außer: so könnte es auch sein.

Nun, die Geschichte hat mich angesprochen und berührt. Auch wenn ich nicht lateinisch noch Rosenkranz bete, eigentlich überhaupt nicht, so glaube ich und manchmal auch nicht so einen "schwachen Gott" wie dieser "einfache" Fischer (hat der kein Radio?). Und wie ihm ist auch mir ein Leben nach dem Tod etwas unglaubliches. Schließlich teile ich auch sein Staunen über den zunehmenden Verlust an Kraft. Seine Haltung hat etwas von Marc Aurel. Das ist es wohl, was dem Buch so viel sympathisches Interesse beschert.

Ich selbst beginne damit, meine Texte zu löschen, um für nach mir kommende Dichter*innen ein wenig Platz vor dem Horizont zu machen.

Denn wir sollten uns bei aller Schönheit mancher unserer Lieder nicht über die erheben, die mit uns zum Forum gehen.

Und Weisheit mit Verlaub, meint Sokrates auch von Dichtern:  

"also auch von den Dichtern in kurzem dieses, daß sie nicht durch Weisheit dichteten, was sie dichten, sondern durch eine Naturgabe und in der Begeisterung, eben wie die Wahrsager und Orakelsänger. Denn auch diese sagen viel Schönes, wissen aber nichts von dem, was sie sagen; ebenso nun schien es mir auch den Dichtern zu ergehen. Und zugleich merkte ich, daß sie glaubten, um ihrer Dichtung willen auch in allem übrigen sehr weise Männer zu sein, worin sie es nicht waren. Fort ging ich also auch von ihnen mit dem Glauben, sie um das nämliche zu übertreffen wie auch die Staatsmänner...."

So müssen wir wohl auch über das Sterben ebenso selbst nachdenken wie über Leben und Tod. 

Die Mutter im Mittelmeer hat dazu keine Gelegenheit. 

23.3.2024



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21.3.24

Aus dem Blog gelöscht 2024

Gelöscht 2024

2024: 77 gelöschte Blogs nach Jahren. Hinter dem Titel die Anzahl der seitherigen Abrufe

2009     

Glücklicher Hans für Anne Sexton (22)

Raul Foussal 1940 – 2009  (26)

Zwei Amseln (14)


2010 

Immer das Gleiche (7)

Creative Writing  (8)

Eierbecher (8) 

Magnolie eine Gefühlsplastik (9)

Die Quelle  (8) 

Sarrazynismus im Buch   gelöscht (6)

Weihnachts-Märchen (18)

2011     

Odins Rabn (15)

Raum Innenhofgarten (9)

Raum Spitalkirche Bayreuth (11) 

Raum Walhalla (11) 

Webender Frühling (9)

Staubkorn (11)

Beim Eintritt der Ewigkeit (10) 

Lebensberatung (52) 

Eine Wiese (210) 

Verputzen (50)

Ein Karton (68)

Einhorn (217)

Nach dem Interview (57)    

Frühling zur Fastnacht (14) 

2012

Oben eine Dohle (18)

Nach Bayreuth (14)

In einem Ort bei Alzey (14 )

Politik und Religion (12) 

Ein Anfang (17)

Ein Freund begrüßt mich (13) 

Hinaus sehen (13) 

Grünstadt (62) 

Jacques Brel in Rose (62) 

Bad putzen beim Kaiserwalzer (18) 

Wolke (13)

Beerdigung (25)          

Dr. Smirc zum Weltuntergang (17) 

2013

Ein weißes Flugzeug (16)

Kraa, ruft der schwarze Hansel, (1)

Nasse Konfetti (13)

Nach Pirmasens (9)

Dr. Smirc bei Eckehart Henscheid (20)

Gott sagt: „Lass mal gut sein!“ (13)

Der lachende Fluß im Herzen des Atahualpa Yupangi (37)

Warten auf Eleanor (13)

Dr. Smirc im Interview (10)

Virginias Traum (12)

Dr. Smirc im Interview (1)

Eine Amsel in Dr. Warnix (13)

Stille, schrecklicher Gast (14)

Taschenfilf (14)

Haus des Lippowazen  (16)

Windradfest 2004 (13)

Baumkronen (11)

Hänsel und Gretel (14)

Shortlist (17)

2014

Diogenes im Hallenbad (22)

Schwimmen im Frühling (20)

Heute Weidenkätzchen (22)

Zwischenrast zkm (19)

Die Jean-Paul-Gesellschaft im Sand der Ewigkeit (22)

Treffen (17)

Wenn der Esel tritt (21)

Der Brunnen Ruszicka in Alzey (41)

Das Leben geht weiter (17)

Der Fensterläden (20)

Rückkehr - gelesen 2014 (17)

Wer wird Weltmeister (12)

Im Friedwald (16)

Nach Hause kommen (15)

Literatur bepreisen in Klagenfurt – ich bin 63 (28)

Herbst (19)

Leicht (16)

Hallo Spießer (18)

Plötzliche Erinnerung (13)

Mit Virginia gehe ich in den Morgen (19)

Liebe und Herrschaft (22)



18.3.24

Im Wartesaal

Wenn einem, wie manchen Philosophen, das Leben plötzlich als Wartesaal im Hotel Tod erscheint, etwa in und nach unglückseliger Liebe, nach Verlust und nicht selten im Seniorenzimmer, unterliegt man wohl auch einer Täuschung: ist diese Situation nicht ebenso das Erwachen im Kreißsaal?

Jedenfalls spricht nicht viel dagegen, den Raum neu zu erkunden oder zu tapezieren. Und wenn man an Weiterleben oder Wiedergeburt glaubt, sich auch Gedanken über das dortige Ambiente zu machen. Aber: ganz wie Du willst: grau ist auch eine Farbe.

Und was schadet es, für die Zwischenzeit den Nachbarn ein wenig beim Warten zu helfen, gegen Schmerzen und Schurken. Schreibe, male und singe doch n bissl...

Vielleicht ist es aber ganz ganz anders. Und wenn Du den Zettel umdrehst, wird die Tür aufgestoßen und Barbara Schöneberger ruft: Verstehen Sie Spaß?

Jean Paul: "Nicht das Leben im Tod! Den Tod im Leben sehen." So etwas wie Ostern ohne Wiedergeburt.

13.3.24

Die Hände zittern

Zitternde Hände. 

Ein Stück Torte fällt in den Teller zurück. 
Was für ein Leben hat sie gehabt?
Was für ein Leben hat sie?

Ein Rülps vom Tisch des alten X, gewaltig.
Er hat den Kuchen schon unten.

Das Gespräch schlägt einen Bogen.
Ostern braust mit tausend Erinnerungen durch den Regen.

Du musst nicht dabei sein.

28.2.24

Abschied von Jean Paul,

Ein Gang in den Herbst,
in das nicht so Leichte.
Es gab eine Zeit zwischen 1960 und 1979, da waren die Arbeiter nach Pasolini ausgestorben. Ab 1980 kamen sie mit der Arbeitslosigkeit wieder.

Hier fegt ein Prachtexemplar im roten Blaumann abgetrocknetes Gestrüpp zusammen. Es ist tatsächlich eine Mistgabel, mit der er den Abfalleimer befüllt. Zu Hause wartet die Erinnerung an schöne Zeiten: Aus den dunklen Nebeln der Erfahrung, wie es etwa der Verrat von Freundschaft an Beziehung war, scheint auch der üblere Teil der Kindheit rosa. Wenn er später zurück zu Sofa, Bier und Dobermann kommt, wird er von seinem Versuch mit der Ehe träumen und, noch weiter zurück, vom Begriff Mutter, einer Vorstellung nach dem Muster von Märchen und Fibel. Was weiß er davon? Er sehnt sich, er stellt sich etwas vor. Es genügt für zufriedenes Arbeiten am Samstagvormittag. Der Dobermann träumt vom Jagen.
In der Fußgängerzone liest der Bettler X in der Bibel. Ein türkischer Junge aus der Döner-Bude füllt ihm den Bettel-Napf mit 1-,  2- und 5-Cent- Stücken. Der Bettler ist in Wirklichkeit nicht obdachlos, füllt nur seine schmale Hartz-IV-Kasse auf. Ob es sich bei der Bibel um die milde Gabe einer evangelikalen Gruppierung handelt? X liest jedenfalls interessiert darin. Schon antwortet er den Kommentaren der Passanten und vielleicht auch den Worten seiner Fall-Managerin mit Gottes Worten. Ob er den Bibel-Schenkern etwas von Geld sagen wird? -
So lange er hier steht, fällt er nicht zurück in die Einsamkeit. Daheim patrollieren die Verlorenen um seinen Block und die Fallmanagerin streift auf ihren Schnäppchenzügen durch die Bettelzonen.
-
Vor dem Eiscafe strecken Dir Altrocker ihre Beine in den Weg. Was machst Du, wenn Du stolperst?
-
"Das zieht ja jeder an!" sagt der rheinhessische Jedermann zu seiner Jedermannsfrau, die gern irgendetwas aus diesem Krämerstädtchen mitgenommen hätte.
 
Ein warmer Oktoberwind vom letzten Herbsttag weht über das städtische Rosenbeet. Die Sonne läßt die tanzenden, fallenden Blätter in warmem und wie frischem Gelb, in Grün und rötlicher Glut aufleuchten. Das Wunder blüht aus dem Augenblick.
Aber ist umgekehrt nicht auch das Weltall nur Shopping und Festzelt. So viele Sonnen, so viel Staub. Wie in der Literatur: Wie könnte man das im Leid zu Licht gepreßte Wort ertragen ohne die allgegenwärtigen Staub- und Ascheschleier aus den Fleißarbeiten des Narzißmus?
Ja, sie gerieren sich wie Vulkane, die kalten Öfen aus den Kneipen der Literatur.
*
Auf der Höhe vor Wörrstadt hat der Herbst die Blätter einer einzel stehenden Pappel angezündet. Das Gelb der Sonnenblumen zeigt schon eher Blässe. Das Geräusch des Windes und das Scharren der umhergewehten Blätter legt sich über ein leises Sterben.
Die Explosion der Farben, der Wind und die Wellen warmer Luft erinnern mich an den Frühling meiner Besuche Jean Pauls in Bayreuth. Da gab es in einem Cafe´ am Bahnhof bereits Osterhasen mit Glubschaugen, träumende Teenies, von Hunden und Katzen erzählende Damen und in mir eine Phantasie von lila Krokussen in erstem Grün. Mir stand das erste Blühen für die Bilder Jean Pauls. Die schreckliche Deko des Cafe´s erinnerte mich wieder an die Kindheit, in der wir alle doch noch nicht den feinen Geschmack unseres jetzigen Lebens entwickelt hatten. Ist die Freude dieser älteren Frau an den  Plüschhasen weniger wertvoll als unsere an einem Blues oder Bach? Und schon bin ich selbst alter Mann.- Nun: Es könnte noch viel trüber sein, so etwas in der Art von Wagner, der Saumagenseite von Bayreuth.
 
Von den braunen Hasen, gelben Eiern, grünen Körbchen der Fensterdekoration steigen stoffliche Ahnungen auf.
Es ist nicht der Prinz, sondern der Spiegel, was Dich in das Märchen Deiner Sehnsucht entführt. Weit sind die Wiesen, golden glänzen die Zimmer in Deinem Palast, in dem eine Mutter von Klugheit und Liebe Dir das Kleid anlegt, mit dem Du den Weg in Hochzeit und Herrschaft beschreiten wirst. Und der König wird stark sein und der Prinz stark und verliebt. Und das Pferd wird über Himmelswiesen traben. Und die Haare werden flattern im Wind, glänzen in der Sonne.
An Deiner Seite zieht der große Junge durch die Kreuzworträtsel. In blauem Himmel, über breit sich windendem Fluß breitet seine Phantasie ihre Flügel aus. In die Schatten von Berghängen taucht er ein, in den Mantel der Nacht hüllt er seine Seele.

Jean Paul schreibt eine Wiese. Auch diese Zeit meines Lebens ist beschlossen. Der Dichter geht, umweht von einem Phrasen vor sich her treibenden Hauch Ewigkeit.

Ich bedanke mich für Jahre von Herz.
-
Vom Nebentisch fliegt der Lavakorken des Hassvulkans hoch, auf dem unser Vertrauen Frieden säte:

"Das war jetzt ein Putz-Lacher: Hihihihihi, putzt die Seele. Höhöhö, bring mir nochn Bier! Ich will besoffen werden! Das is wahr. Geberit, fast dreihundert Euro, wo kommen wir dahin? Der Bundespräsident in der Türkei. Isch sach Dir: Wenn der nächste Krieg kommt, fliegen die ganzen Moscheen weg." "Nu laß sie doch. Und das hat der jesacht und das find ich in Ordnung. Die Italiener streng katholisch." 
"Jetzt sag ich Dir mal eins: Das ist Türkisch. Is so. Is so. Ich hab meine Meinung und fertisch."

17.11.2010 Klaus Wachowski

Happy Jack 2008

Treffen zum Bachmannpreis

KI beantwortet die Frage so: 

Das Umfallen eines Reissacks in Klagenfurt wäre in der Regel eine eher unspektakuläre Situation. Es könnte möglicherweise zu einem kleinen Durcheinander oder einer leichten Verschmutzung des Bodens führen, je nachdem, wie viel Reis aus dem Sack herausfällt. Es würde wahrscheinlich nicht viel Aufsehen erregen oder größere Auswirkungen haben. Die Reiskörner könnten einfach aufgesammelt oder weggefegt werden. 


Dagegen: abgefahrene Asanas, wenn Noah den Weg aus Darkovan sucht s.a. mein Youtube- Kanal

** Lästige Liebe

Lästige Liebe
Du wirst zurück gestoßen,
kennst Du das denn nicht?
Wie klug mußt Du noch werden statt nur alt?

Wo Du auch liebst,
es stört.
Und wo Du weinst,
seufzt Ich in ferner Liebe.

Noch dachten wir, wir wüssten Liebe wohl,
das Glück, wir hätten es im Griff.
Doch immer wieder reißt die Liebe auf:
und Einsamkeit, die Wunde blutet neu.

Heilsames Schweigen in die Nacht.
Das Ich ruft seine Ohnmacht aus,
doch Nacht trägt mich auf weiten Schwingen.

5/14


Haltung

27.2.24

angebrachte Zeitenwende. Anlässlich einer Gedichte-Bewertung in volltext

"Paul-Henri Campbell, 42 in Boston, lebt als Lyriker, Essayist und Theologe in Unterfranken und Wien." Aus volltext 4 23

Danach: "Upsi! Haha, ein Chat" zwischen 38 und 45
Danach: Anzeige für einen neuen Versuch an Magazin "morgen".

Danach zwei etablierte zwischen 63 und 69. Kommt mir schon näher.... z.B über Machart und das Gemachte und was wohl ein Roman ist. Gemächlich.

Während 81 noch Gedichte macht.

Wie alt ich bin!

Auch ich wusste mit 40 längst alles. Aber jetzt wundere ich mich. Über das Leben, über das, was das Alter noch so zulässt.
 Niemand sagt, alle denken: was will denn der noch? 

Es gibt auch nicht wenige Alte, die ihre Stimme dröhnen lassen wie einst. Ihr Bild wankt zwischen Oho und Upsi! Hahaha. Die junge Welt strömt an ihnen vorbei in die Säle der neuen Events. Mit dem Recht der Lust.

Draußen rauscht der Frühling nach mir.

Was kann man, was kann ich tun? Soll ich denn etwas anderes tun als schweigen und - gerne auch - lächeln? 

Ich sollte vielleicht doch besser auf die Erde vor mir achten, nicht zu stolpern! 


26.2.24

Am Zaun

Am Zaun 2024

Hänschen klein am Zaun unter Sonnenblume und rotem Dach, möchte weiter an grünem Weg entlang. Schon hat er keine Haare mehr, wartet im Nebenraum bei einem Kaffee Naja auf die Abholung. Vom Berg ist er in die Ebene gelangt und schwankt im Kanu auf die Wellen am Horizont zu.

Die Kindheit ist voll düsterer Erfahrung, Schläge, Verrat der Mutter. An das Schöne erinnern sich die Eltern

Betrachten wir es mit Dr. Warnix, Psychagog und Trockenalk aus 68:

Hallo Smirc, Du weißt noch nichts von beschirmender Arbeit und berührender Liebe. Was kannst Du glauben? Da draußen ist "Welt", Wolf und Mensch. 

Du wirst umkehren in das Haus der Dunkelheit. Zu groß ist die Angst, noch zu gering die Erfahrung mit den Menschen. Ich werde Dich begleiten. Stock und Hut werden Dir auch dann noch gut stehn und inzwischen soll Dir der Gesang von Amsel und Meise in die Träume klingen. Sieh hinauf zu den Bergen. Von da kommt Dir Hilfe. 

Türenknallen. Er trinkt den Rest. Der Krampf in der Hand löst sich. Jetzt taucht er sein Paddel ein. Vorne am Zaun die Sonnenblume.

21.2.24

Wert und Wichtigkeit

Wert und Wichtigkeit

Wie oft werden WERT und WICHTIGKEIT gleichgesetzt? Nicht nur Fans sind von Ruhm besoffen!

Rentner*innen verlieren sofort ihre Wichtigkeit und - Stolz. Wie ist es mit dem Wert, also der Würde?

P.S. Das Wort Wicht ist das Grundwort zu Wichtigkeit.
Und Gunst steht doch zu Kunst, weil Können von Gönnen kommt.

20.2.24

Buck-Mayer 2/2024

Aus dem Rundbrief von heute 

Liebe Literatur*freundinnen,

Die Frage ist doch, ob ein Champsgner, den ich sicher nicht ablehnen würde, tatsächlich sovie besser ist als die Plörre Betschgräbler, die sich doch einige ganz gerne reinziehen. Irgendwie finde ich das Anpreisen höherer Kunst zu Zwecken der Erniedrigung der nicht ganz so Ausnahmsvollen inzwischen überzogen. Pearl S. Buck wurde von vielen Spießern gerne gelesen, weil man nach Geschichten aus einer anderen Welt lechzte, weil man/frau nichts mehr von Heldentaten, Krieg und Not lesen wollte und einfach aus Neugier auf Ferne.

Da schrieb ich denn mir und manch anderen zur Re-Orientierung auf Sinn und Spaß das Anliegende. Vielleicht gefällts.

 

Warum Pearl S. Buck den Nobelpreis für Literatur verdient und nicht verdient hat. 

VON Norbert Mayer in volltext 4 2023. 

"Norbert Mayer, geboren 1958 ... studierte Sprach- und Literaturwissenschaften in Graz, London und New York.

 

Er war seit 1984 als Journalist tätig, zuletzt als leitender Feuilleton-Redakteur der Wiener Tageszeitung Die Presse. Seit seiner Pensionierung in diesem Jahr ist er freier Autor."

Freier Autor wage ich zu bezweifeln: zu viel lauschen auf das Publikum. Er liebt wie alte Leh-rer*innen das von Adjektiven freie Schreiben. Was wohl die Jungen meinen?

Was er da urteilt, mag ja alles richtig sein. Er ist 2023 - 1958, also ganz frisch in Pension. Als Se-nior der verlorenen Wichtigkeiten muss er sich noch bewähren.

In seinem Urteil macht er schon mal seine Kenntnis auf und setzt der spießigen Pearl S. Buck etwa Virginia Woolf und Robert Musil, den Schwätzer Borges und die Achmatova gegenüber, von denen zwei von mir bisher ungelesen sind wie die Buck, und nur Virginia Woolf ist bewundernswert geblieben.

Ich war einige Jahre begeistertes Mitglied der Jean Paul - Gesellschaft, habe aber auch Perry Rhodan und anderes gelesen wie taz, volltext, FR und sz. Die Einrichtung von einander beweiheuchelnden Akademikern in literarischen Gesellschaften war mir zwar suspekt, andererseits aber auch angenehm, weil ohne so etwas wohl kaum ein Jean Paul bis heute sichtbar geblieben wäre. Das gleiche gilt für mich auch bezüglich Zeitung, Feuilleton und andere besondere Einrichtungen des Ruhms wie Nobel- und billigere Literatur-preise.

Ich glaube, dass der Kritiker gar nicht für meinereins geschrieben hat, sondern vielmehr die Aufmerksamkeit von Personen begehrt, die eine Hilfe bei der Qualifizierung von Autoren wünschen.

In meinem Alter, dem Horizont und dem Tsunami schon etwas näher, trauen sich die Leute doch eher eigenes Urteil zu und scheren sich dabei weniger um eine Bestätigung durch selbst gleich-falls nicht wissende Urteilende. Aus der Wahrnehmung gefallen stört der Ruf: "Schaut doch mal her!"

Denn ihn wie uns wird der andere Raum der Unendlichkeit schlucken, während auf der anderen Oberfläche des Spiegels noch die wirren Licht-streifen der um Wichtigkeit ringenden, bauenden, mordenden, schreibenden, lügenden, philosophierenden wichtigen Wichte flirren.

Nur ruhig, Brauner: Auch ich nahm mich wichtig, bin wohl nie gegen diese Anfechtung gefeit.

An der Tafel des Johnny Cash (hurt) vergeht der Unterschied zwischen  Champagner und Betschgräbler, zwischen Plörre und echt gutem Dope.

Dem Herrn Mayer und vielen unter den Vielen steckt eben die Rose in der Nase, da muss bei Wildwuchs á la Pearl S. Buck schon mal frisches Unkraut-Ex in die Spritze des Schloßpark-Gärtners

Ich gehe inzwischen lieber im Wald spazieren, schlürfend durch das Laub vom letzten Herbst, als noch keine Wölfe geliebt wurden. Na ja. Da glänzt es Kronkorken wie Krokodiltränen von Houellebecq, Pilz- und Speis-Reste vom Natur-verputzer Handke aus dem Schotter.

Schnösel der Klassik, Junkies der Romantik, dass sei echter Champagner. Mir schmeckt's wie Schnaps vom Betschgräbler. Ich muß und will eigentlich  nur noch auf die Weiten der Phantasie und die Ränder der schwarzen Löcher in der Erinnerung schauen. Nach mir der Rest der Ewigkeit.

Ein Liter zu 3 Euro kann durchaus besser schmecken als Dope von Edel. Mir und anderen. Und ein Spießerchen von der Buck: wen juckt‘s? Ihm ist Plastik das wahre Unzerbrechlich.

Ob das Problem die Wichtigkeit auch wert ist? Und das Leben, was ist damit?

Viel Spaß noch mit gestern! Ich schlurfe durch den Wald. Schau: Krokusse!-

Klaus Wachowski 20.2.24




Dienstreise 18.9.91

 

Dienstreise 18.9.91

Der 40jährige 68er dachte wehmütig zurück.

Ich begleite einen freiwilligen Rückkehr zum Flughafen. Heute Nachmittag treffen dafür 20 Flüchtlinge in der Woche ein, für die verzweifelt in den letzten Ecken nach Raum gesucht wird.

 Im Bahnhof Mainz ein japanisches Paar lacht frei in der leichten Atmosphäre - fern der Heimat, fern der Sorgen. Dieser hier war anders fremd. Im mühsam verhaltenen Haß auf ein Land ‚ das ihm jede Bewegung sauer machte, jede Regung mit Zeigefinger oder Keifen kommentierte, wartet er. Er pfeift auf die "Anerkennung".

Hier dann die Wehmut und die Hoffnung auf die neuen Republiken des Ostens, 

die dann eine Generation später doch ins Autoritäre versanken..

Unter den Schuhen und Turnschuhen, zwischen Krümeln von Pizza und Pausenbrot sucht eine graue Taube ihr Futter. Es stellt sich nicht die Assoziation von Frieden und Reinheit ein,  sondern die von einem geilen Alten, dem des Weibchen verloren ging. Jetzt frißt er halt.

Ich habe die Pasolini-Nummer von Wagenbach dabei. Leider nur nett.- Aber die Lobredner des  Kritikers müssen  nun nicht selbst über  seine sozusagen explosive Urteilskraft verfügen..

Im Flughafen bin ich sogleich dem Angriff -euphemistisch  Angebot- des Konsumbreis ausgesetzt (Aha!-Pasolini!).Noch ist der Kopt voll von ausgewalzten Essays. So kann ich mich leicht entziehen, indem ich mich mit einer- Zeitung für DM 2‚50 freikaufe. Zugegeben: bei 20 DM in der Tasche liegt es nahe, den Ekel vor dem Konsum mit Neid — oder Unkenntnis zu verknüpfen. Daher bleibt mir nichts als die Versicherung‚ daß mir Kaviar nicht zu sauer, sondern zu glibberig ist, Champagner nicht besser schmeckt als "Germania Pilsner" vom billigen und dass ich zu all dem raffinierten und deftigen, zum edlen wie zum hausgemachten nur verführbar bin, so lange sich in meinem Kopf nichts bewegt und daß mir eben diese Bewegung mehr wert ist als jede "Leistung".

Von der Welt kosten oder aus ihr heraus mich selbst‚ aus ihr heraus sie betrachten: das erste bringt mich endlich zum Kotzen das andere manchmal in die Einsamkeit und selten zur Begegnung mit ebenso zwischen Enttäuschung und dem Glück von Kommunikation schwankenden Mitbewohnern dieser Aschehügel von Kinderparadiesen, dieser Blutmeere vor Hawaii. Das letztere hält mich; das andere lobt mich‚ bin nicht ich, spuckt mich aus.

Die Zeitung ist die Moskau—News vom September 91. Ein Glückstreffer! Was sich in der früheren UDSSR Jetzt an Freiheit aber auch an ursprünglicher Selbständigkeit der Köpfe bewegt, davon machen wir alten in der Konfrontation geprägten Westler uns völlig abstruse altbackene Vorstellungen. Wir glauben auf dem Höhepunkt der Freiheit und der Wirtschaftskraft zu stehen. Der Osten wird uns nicht "barfuß  überholen" sondern sicher von Amerikanischen und selbstgezeugten Multis geschluckt.

Aber dort ist eine Kultur geboren, für  die sich nachgeborene Menschengenerationen nicht nur historisch sondern brennend interessieren werden‚ während hier die prästabilierte Harmonie der Umfragemassen zur Agonie der Persönlichkeit geführt hat. Von den Regionen der neuen Freiheit aus wird unser "Modell" beurteilt werden‚ erkannt als Reklameschild für den Menschen in Dosen. Sie haben jetzt das Wissen, was Selbstbestimmung wirklich ist‚ das wir längst ad acta der Verfassung gelegt haben.

Die durchrationalisierte Projektion von Machtorganisation aus der Arbeitswelt auf das gesamte Leben‚ soweit es nicht würgender Konsumismus ist; jede Zumutung gegen die Person als Notwendigkeit begründet; keine Lebensregung ohne Abstimmung mit Umfragenormen - das ist es‚ was sie gerade nicht haben wollen. Wir waren keine Einheitsdosen im real existierenden Sozialismus. Was hier an brauchbaren Menschentypen sich freiwillig formen ließ war nicht uniform sondern frei kompatibel.-

Wir alt gewordenen Trittbrettfahrer der 68’er können über unsere geistigen Orientierungen und Interessen nicht mehr ungebunden bestimmen. Zu sehr sind wir durch die früheren Kämpfe konzentriert auf die Schäbigkeiten des Westens. So ist die Kommunikation mit den Intellektuellen der neugeborenen Republiken die Chance für eine andere Jugend‚ die nach Autonomie im Erfahren, Erkennen, Urteilen sucht.

 

Elend und Glücksrittertum in den armen Nationen machen sich noch auf den Weg in die Konsumentenparadiese. Die Sehnsucht nach Freiheit aber hat in den gleichen Regionen eine andere Hoffnung gefunden. In einem Beispiel von Selbstbestimmung durch Selbstvertrauen.-

 

 

 

5.2.24

Ja sacra!

Wer ist denn als Kind schon geliebt worden!

31.1.24

"Alter!", so denkt man

Saarländer Tatort mit Palu in Jeansjacke auf dem Rennrad. Alter...

Dafür wächst die Aufmerksamkeit für kleinere und kleinste Dinge: Warum habe ich dieses und nicht das andere geholt? Woran erinnert es mich? Woher aus der Zeit, meiner Zeit kommt dieser Duft?

Der Narrensprung wird live übertragen. Was will man mehr?
 

30.1.24

Anton Reiser und der Glöckner von Rhodt

Schöner ist die künstliche Intelligenz bei der Frage nach "Glöckner":

"Anton Reiser ist ein Romanschriftsteller, der im Roman "Der Nachsommer" von Adalbert Stifter die Hauptrolle spielt. Er ist ein empfindsamer und nachdenklicher Mann, der sich intensiv mit philosophischen und ästhetischen Fragen beschäftigt.

Das Verhältnis zwischen Anton Reiser und dem Glöckner in Rohdt wird nicht explizit im Roman erwähnt. Es gibt jedoch eine Begegnung zwischen den beiden, bei der der Glöckner Anton Reiser den Weg zu einer Kapelle zeigt, in der dieser Zuflucht findet.

Der Glöckner in Rohdt ist eine Nebenfigur, die als einfacher Mann aus dem Volk dargestellt wird. Er stellt sich als hilfsbereit und gastfreundlich gegenüber Anton Reiser dar. In seinen Handlungen und Worten zeigt er eine Art tiefe Verbundenheit zur Natur und zur Spiritualität.

Es ist möglich, dass diese Begegnung für Anton Reiser eine Art Auslöser für seine spirituelle und philosophische Suche darstellt. Der Glöckner könnte als Symbol für die Einfachheit und Verbundenheit mit der Natur dienen, die Anton Reiser in seiner eigenen Suche nach Bedeutung und Erfüllung in seinem Leben fehlt.

Diese Interpretation ist jedoch spekulativ, da der Roman "Der Nachsommer" viele verschiedene philosophische und ästhetische Themen behandelt und es keine eindeutige Aussage über die Beziehung zwischen Anton Reiser und dem Glöckner gibt. Es könnte auch sein, dass ihre Begegnung lediglich dazu dient, Anton Reiser eine kurze Ruhepause und einen Moment der Einkehr zu ermöglichen, bevor er seine Suche fortsetzt.  Die Bedeutung dieser Beziehung liegt daher im Auge des Betrachters und kann je nach Interpretation variieren.