Birds 2013

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smatritje neba
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12.5.24

Erinnerungen 2024

 

Dr. Smirc doziert: Ich poetisiere einen inneren Zustand, wenn ich schreibe:

"Ich stehe bis in Brusthöhe in meinen Erinnerungen. Wer schaut schon ins schwankende Gras?

Rechts sind die Stiele kräftiger, die Blätter scharf. Um den kleinen, runden See Trauer  eine Zone von Sumpf und Schachtelhalm.

Das Wasser ist warm, glatt und gläsern. Zu tief, als dass ich mich hinein wagte.

Wenige bunte Falter spielen in den Sonnenstrahlen. Man sagt: Schönheit und Glück.
"

Dr. Warnix, Psychagog und baufälliger Wachturm nach Kant: "Du müßtest schon hinzufügen, dass die Gräser in der Mehrzahl schon geknickt sind und viele Ähren leer. Eine Einöde des Vergessens breitet sich aus. Und: ist das Gras gewachsen oder bist Du vielleicht eingesunken?"
*
Dr. Smirc weicht aus: "Narzissmus macht einsam? Und umgekehrt?!
Einsamkeit macht Ego.

Besame mucho. So klingt es aus der Einsamkeit so manchen Straßensängers, an dem ich im Gefühl des Na ja vorbeigehe. Mit einem geschickten Agenten und Beziehung könnte er es schaffen. Der Applaus wäre ehrlich und gerechtfertigt. Aber würden weniger Leute an seiner Musik achtlos vorbei gehen? Und die Anderen, Stars und Operettenkaiser, um die sich Schulen, Experten, "Genies " scharen, als hätten sie das Heil gebracht? Verehrt heißt nicht gehört.

So lachst Du, zuckst Du verächtlich mit dem Lippen über den, die, die an der Straße singen. Du brauchst Herrscher und Herinnen der Aufmerksamkeit, weil Dir irgendjemand das Schöne erklären soll, das Du nicht glauben noch wissen kannst. Sei nicht faul!"

Dr. Warnix, Psychagog und abgehalfterter Tester von Seniorenzentren: "Denke nicht nur selbst, fühle selbst. Denn auch Dir kommt die Stunde, in der Du merkst oder nicht merkst, daß Du bis zur Brust im Gras der Erinnerungen stehst, die Dir auch noch von der Vergesslichkeit abmäht wird, wo Du Dich doch hinter ihnen versteckst, um von der vorbei eilenden Gleichgültigkeit nicht -absurd- bemerkt zu werden."

Smirc: "Depression? Ich lach mich kaputt: faule Entschuldigung der Wichtigkeiten dafür, mich in die Einsamkeit des Alters zu schicken. Meine Trauer nicht zu sehen. Ein betreutes Wohnen? Wo ist die Betreuung? Eine Reha? Hast du in die Zimmer der Stille und des TV gesehen? Auf die Flucht in das gemeinsame Fluchen in den Gängen? Lieber nicht!"

Wir waren und sind nicht anders. Wir bemerken die Folgen. Dope Narzissmus, die Angst vor der Einsamkeit, die natürliche Erwertung der Person, "Zugehörigkeit" im Wahn der Pegiden.

Dr. Warnix, Psychagog und aufgegaukelter Optimist von Bad Herrenalb (man sagt, dort sei das Tragen von Waffen verboten): "Aber da ist die Welt des plötzlichen Wiedererkennens.
Wie damals?"

Und was sagt Gott dazu? Nichts! Gibt halt mal wieder ein Amselkonzert aus. Schöner Abend. Was sonst?

11.5.24

18.3.24

Im Wartesaal

Wenn einem, wie manchen Philosophen, das Leben plötzlich als Wartesaal im Hotel Tod erscheint, etwa in und nach unglückseliger Liebe, nach Verlust und nicht selten im Seniorenzimmer, unterliegt man wohl auch einer Täuschung: ist diese Situation nicht ebenso das Erwachen im Kreißsaal?

Jedenfalls spricht nicht viel dagegen, den Raum neu zu erkunden oder zu tapezieren. Und wenn man an Weiterleben oder Wiedergeburt glaubt, sich auch Gedanken über das dortige Ambiente zu machen. Aber: ganz wie Du willst: grau ist auch eine Farbe.

Und was schadet es, für die Zwischenzeit den Nachbarn ein wenig beim Warten zu helfen, gegen Schmerzen und Schurken. Schreibe, male und singe doch n bissl...

Vielleicht ist es aber ganz ganz anders. Und wenn Du den Zettel umdrehst, wird die Tür aufgestoßen und Barbara Schöneberger ruft: Verstehen Sie Spaß?

Jean Paul: "Nicht das Leben im Tod! Den Tod im Leben sehen." So etwas wie Ostern ohne Wiedergeburt.