Euer Schiff steuert den Hafen an. Das Lied "Ay de mi, llorona" steigt in Dir auf. Wie habt Ihr geliebt! Da hatte Ortega noch die Tarnung des Befreier an.
Die letzte Reise? Nächstes Jahr dämmerst Du vielleicht schon im Heim dem Ende entgegen.
Unter der Schiffsschraube treibt der Kamm einer ertrunkenen Mutter.
Fußabdrücke in Sarajevo, Knochen unter einem Hügel in Ruanda.
In Deiner Erinnerung hüpft ein Junge durch den Garten. Ay de mi llorona.
*
Hallo, kleiner Adler!
Wie wichtig Du die Brauen zusammenziehst,
Wie eifrig Du mit den Flügelchen flatterst!
Spatz unter Spatzen.
Du brauchst keine blutige Speise
Und Du hast Freunde und Geschwister.
Der Schwarm vertraut Dir, hilft.
Du hast die Freiheit,
Aber auch das Gesetz aus der Versammlung der Freien.
Du bist nicht von einsamer Größe,
Aber, wenn der Tod kommt, bist Du nicht allein.
Dein Gesang erfüllt nicht die Ebene,
Aber Dein Wort webt sich ein in die Gespräche der Büsche.
Fliege den Adler,
Wir sind da, Dir zu folgen,
Dich mitzunehmen.
Klaus Wachowski 8.11.21
Nachtrag
Was schwimmt tief unter dem Bug Deiner Pauschalreise?
Der kleine Adler ist gestorben. So ängstlich so tapfer. Die Katze des Künstlers hat ihn erwischt.
Wie können Spatzen einander helfen? Wir waren zu spät, zu schwach, zu ängstlich. Wir sind, wie wir sind. Jedenfalls konnten wir nicht helfen.
Und auch lange Trauerfeiern können wir nicht. Das Weinen ist in uns bei Sonne und Regen. Die Wolken sind dunkler, dem Himmelblau fehlt eine Stimme.
Das Leben geht weiter.
Wenn wir Dich vergessen, öffnet sich hinter dem Horizont eine schwarze Tür. Bist Du mit uns, klingt es in moll. Aber die mit uns sind, sind uns dann näher, die Farben sind farbig, das Wort sagt uns wieder etwas.
In der Hecke tummelt sich ein Schwarm Spatzen. Wie schön! Das Reden so aufgeregt. Um nichts, um alles. Das: "Du bist bei mir!" Wie schön, kleiner Adler!
9.11.21 Klaus Wachowski
Und Du hast Freunde und Geschwister.
Der Schwarm vertraut Dir, hilft.
Du hast die Freiheit,
Aber auch das Gesetz aus der Versammlung der Freien.
Du bist nicht von einsamer Größe,
Aber, wenn der Tod kommt, bist Du nicht allein.
Dein Gesang erfüllt nicht die Ebene,
Aber Dein Wort webt sich ein in die Gespräche der Büsche.
Fliege den Adler,
Wir sind da, Dir zu folgen,
Dich mitzunehmen.
Klaus Wachowski 8.11.21
Nachtrag
Was schwimmt tief unter dem Bug Deiner Pauschalreise?
Der kleine Adler ist gestorben. So ängstlich so tapfer. Die Katze des Künstlers hat ihn erwischt.
Wie können Spatzen einander helfen? Wir waren zu spät, zu schwach, zu ängstlich. Wir sind, wie wir sind. Jedenfalls konnten wir nicht helfen.
Und auch lange Trauerfeiern können wir nicht. Das Weinen ist in uns bei Sonne und Regen. Die Wolken sind dunkler, dem Himmelblau fehlt eine Stimme.
Das Leben geht weiter.
Wenn wir Dich vergessen, öffnet sich hinter dem Horizont eine schwarze Tür. Bist Du mit uns, klingt es in moll. Aber die mit uns sind, sind uns dann näher, die Farben sind farbig, das Wort sagt uns wieder etwas.
In der Hecke tummelt sich ein Schwarm Spatzen. Wie schön! Das Reden so aufgeregt. Um nichts, um alles. Das: "Du bist bei mir!" Wie schön, kleiner Adler!
9.11.21 Klaus Wachowski