Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

5.4.20

Die böse Frau

Noch im Alter, sie ist nur wenig jünger als ich, kann sie von ihrer Bosheit nicht lassen.  Ich nehme an, daß sie es in ihrem Leben zu irgendeiner Position gebracht hat. Die Wichtigkeit, mit der sie ihre überflüssigen Ermahnungen und Aktionen unterlegt, ist so unüberhörbar wie ihre Gehässigkeit Falten unübersehbar. Da ist viel davon.

Niemand hat sie darum gebeten, diese oder jene Aufgabe wahrzunehmen. Aber sie tut es, um ihr Verantwortungsbewusstsein herauszustreichen. Ein Blockwart am Ende der Tage.

Die anderen und ich, wie haben es in unserem Leben eigentlich alle zu einer angesehenen Stellung gebracht und erzürnen uns regelmäßig über ihr übergriffiges Tun und Reden. Warum nur? Was geht sie uns an, was kann sie uns anhaben?

Jetzt, wo der Frühling die schönsten Erinnerungen und schönstes Wiedererleben der Kindheit wiederbringt, geht es mir auf:

wäre ich ein Junge von damals, der hier in der Anlage spielte und träumte, sie würde mich mit argwöhnischen Blicken verfolgen und auf die Gelegenheit lauern, mich zu schimpfen. Corona stellt ihr allerlei Möglichkeiten dazu an die Seite. Die Träume werden weggekeift. Oder heißt es weggekiffen? Die Meisen singen, der Specht klopft irre Lust ins Totholz. Die Augen schließen sich zum Blick ins Blau und die Märchen vom Frieden der Kindheit breiten sich im Inneren Garten aus. Am Beet hackt böse Herrschaft böses Unkraut.

Jetzt weißt du, warum Jesus mir lieber ist als die Urmutter. 

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