Die Wasserbüffelkuh
Der liebe Gott gibt den Waranen eine Büffelkuh aus. Der Verwesungsgeruch von der Entzündung dringt vor allem der Jugend wie ein warmes Süppchen in die Nase.
Die Büffel-Herde hat die Todkranke aus dem Wasserloch getrieben, weil die rot gelbe Stelle rund um den Schwanz stark riecht und die Erreger im Wasser verteilt. Die Herde könnte aussterben. Außerdem zieht die warme Mahlzeit Mengen von Waranen an, die auch mal einer noch kleinen Wasserbüffelin gefährlich werden könnten.
Nun ist sie hier in den Schlamm gesunken, in die Knie gebrochen, schwankender Kopf mutterseelenallein, von den Kindern schon vor Jahren vergessen, der Mann wieder mal irgendwo anders. Die jungen Warane schnappen zu, fluchtbereit.
Kann man dem Schwarm, der Herde böse sein? Wenn es Menschen wären, hätten sie vielleicht Vernunft, nach Auswegen für die Person zu suchen, oder sie kurzerhand in Betreuung oder korrekte Entsorgung zu schicken.
Gott selbst tut es sicher leid. Aber wie hätte er Evolution anders organisieren sollen?
Es bleibt an uns, zu Hilfe zu
eilen oder beizustehen, eventuell den erlösenden Schuss zu setzen, vor der
Qual, lebendig zerkaut zu werden. Und Mitleid zu zeigen, weil die Vernunft erst
ermöglicht, über Räume und Zeiten hinweg das Ich-noch-einmal im anderen
Lebewesen zu erkennen.
Der Alte von Leningrad hat eine andere Lösung. Er verwandelt sein Fühlen und das der Freunde in eines von Waranen und geht auf Vernichtung von Mensch und Kind aus.
Das wollen Schwarm
und Gott nun auch wieder nicht.