Tracy Chapman: There is fiction in the room between. Versinke im Augenblick. - Aber verliere nicht den Verstand
24.6.22
Böser Alter

21.6.22
Enquist
Es muss wohl in jedem Vogelschwarm ein komischer Falschsinger sein, von dem die Allermeisten einander zuflüstern: "Der ist plemplem".

14.6.22
Es gibt Wichtigeres!
Wichtigeres
6 22
Man wird Dir sagen: "Sei still! Es interessiert uns nicht!" Da sei
Wichtigeres zu tun, zu lesen, zu hören.
Ich höre Dir gerne zu!
Du schreibst nämlich von der flirrenden Hitze über trockenen Gräsern, von der
hüpfenden Amsel. Ich sehe den goldenen Ausschnitt von Licht auf hellgrünem,
beschatteten Blatt, und Du nimmst mich, zeigst hinaus in die Weiten Deiner
Fragen.
Und durch Deine Texte wandern Menschen und Erinnerungen aller Art, wie früher die
Sehnsucht.
Längst vergessen sind Wichtigkeit und Ziel. Und der Wind spielt mit Deinen
verlorenen Blättern.
13.6.22
Betrachtung einer Wolke
X betrachtet das ferne weiße Wölkchen im Sommerblau. Das erinnert ihn an die
Szene im Kapitän Blaubär, der so ein Wölkchen durch Hypnose zum Regnen bringen
will.
Irgendwo piepst ein Wagen im Rückwärtsgang. Da hinten krächzt ein Rabe.
Dazwischen ein weites Feld mit Kornblumen im Grün und vielfältiges Zwitschern
von Feldvögeln. Die Windharfe summt auf und ab.
Auf einem breiten Kondensstreifen ist das Wölkchen weitergewandert.
Ein Kronkorken reflektiert die Sonne. Wusch auf Wusch zischen Räder vorbei.
Die Wolke löst sich auf. Schweiß läuft meinen Rücken herunter. Ich lese ein
paar Tonscherben auf und fahre.
Blues
Schön, ganz schön! Aber man kann doch nicht sein Leben lang Blues hören! -
Aber singen! Ich denke an Johnny Nicholas, Muddy Waters, Marianne Faithful.
Und ich schreibe. Immer dasselbe...
Man muss also wirklich nicht sein Leben lang Wachowski lesen, nicht einmal ein paar Seiten lang.
Aber der
Wachowski muß wohl schreiben und schreiben.

6.6.22
Neben mir
Es redet und lacht neben mir,
mir zu.
Voll der Wichtigkeit
Merke ich es nicht.
Aber ich erinnere mich,
Voll Freude.
6 2022 Klaus Wachowski

1.6.22
Der Therapeut- zu arte "in Therapie"
Eine Fantasie
Über den Tod nachzudenken ist nicht gerade hilfreich, wenn man Lebenden helfen will. Aber eine üä möchte ä ÖlGesamtbetrachtung muss ihn schon einschließen.
Er hatte Glück. Verlust war auch dabei. Aber er hatte das Verlorene auch lange Zeit genossen.
"Eine Kirche, ding-dong", erklärt Opa. Gott wird er nicht meinen.
Ein Therapeut ist kein Pfarrer. Ja, auch er soll die Seele sorgsam behandeln, ihre Freiheit aber nicht mit Ratschlägen lenken... Eine Abschweifung
Was gefällt mir an dem erodierten Kopf? Sorgsamkeit der Beobachtung, Ehrlichkeit und Ernst auch in der Selbstbefragung. Wenn er lächelt, dann, weil er etwas bekanntem begegnet, nicht selten eigenem Irrtum.
So lächelt und weint er in Sommer, Ebbe und Flut. Manchmal ist da der Schrei einer pfeilschnellen Schwalbe.
Und all das spielt in einem alten Zimmer voll mit alten Möbeln und Staub gewordener Vergangenheit.
1.6.22

16.5.22
Dr. Smirc und die Leiter
Warnix: "Hallo Dr., nimmst Du nicht den Fahrstuhl? "
Dr. Smirc: "Ich wills mal ohne probieren! In unserem Alter muss man das Leben doch täglich trainieren. Letztes Jahr habe ich die Alu-Leiter ohne Schwierigkeiten im Seniorentrab hoch geschafft. Jetzt komme ich mir vor wie ein Vulnerabler auf dem Glatteis der Ewigkeit, wenn die Trauerhilfe winkt.
Dr. Warnix: "Ja - und wie lange noch?"
Smirc: "Au!"
Warnix: "Oh, Jacko, is was passiert?!"
Dr. Smirc: "Ach! Laß!" Stolpert die Stufen hoch.
Dr. Warnix, Psychagog und favorisierter Nobelflopper, bückt sich nach der Radmutter. 50 Kilo auf Bandscheibe.
Ein Bild von vor 30 Jahren taucht auf. Das ausgeleierte Bohrloch, das ihn so wütend über sich selbst gemacht hatte. Jetzt streichelt er übe r die Stelle am Regal.
Wer dieses Jahr den Preis bekommt? Interessiert's noch?
Q hat gerade R begraben.
Die Doctores, also auch Witwe Dr. Wohlfühl, treffen einander auf der Terrasse, stoßen mit einem Vodka Kommissar Beck an. Auch schon lang nicht mehr geguckt. War aber schön.
Dann reden sie ein Bisschen, schauen hinauf zum Mond. Mit einer Grundzufriedenheit über Liebe und gehabte Liebe.
16.5.22
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1.5.22
1. Mai 2022
Nachbrenner und Wurstfeuilleton zum 1. Mai
Scheck und Schleime bei Walser in Stuttgart
Vergessen ist auch schön. Die Blätter leuchten heller.
Früher mit meinem feinen Anzug zum 1. Mai (nirgendwo anders hin) zu Currywurst oder fetten Bratwurst mit Bier.
Fern für die Alten, die vor wenigen Jahren noch wehmütig auf die guten alten Zeiten schauten. Was glaubst Du, denkt der Alte im zerstörten Wohnbunker in der Ukraine, was der alte Russe in Vologda? Die schütteln doch die Köpfe über die alten Killer Putin, Lavrow!- und die jungen Leute verstehen nicht. Okay.
1. Mai, das war schön und wichtig. War...
Jetzt gebe ich den Führerschein ab.
Da muss denn auch der Walser oder Handke ins Wortlos hinab. Sie werden nie bereuen. Das Schröderproblem. Was also noch? Der Nachbrenner Scheck wird schon eine neue Tröte der Wichtigkeit finden, ihr nachzuflöten. Und an Feuilletonwurstern wird es auch künftig nicht fehlen, das Dada zu befüllen.
Wohltemperierte Atmosphären in Literaturhäusern werden weiter Lust und Sehnsucht über die Sehnsucht des Wortes wälzen und Jugend wird im Ersten Mai alt werden, aus der Unzufriedenheit und Hoffnung in Akzeptanz und Ironie gleiten. Wohin? Davon...
Warum auch? Man bastelt vor sich hin. Eigentlich, um sich an alte Zeiten zu erinnern, und dann ins Bett zu fallen. Es ist basteln, das uns gefällt und Euch egal sein kann, muß...
Sorry! Das einzige, was man noch von dem W. hören wollte, war doch wohl eine Entschuldigung für den "Kritiker". Durch seine Stotzigkeit hat er sich geschickt noch über die Jahre in der Aufmerksamkeit gehalten. Wozu? Hat den alten Goethe überlebt, der schon mehr als ein Jahrzehnt vor solchem Alter das Fenster aufriss, frische Luft zu atmen, sonst aber auch nicht mehr viel zu sagen wusste.
Der Trog aber braucht Platz für junge Leute! Wer glaubte sonst noch, dort gäbe es etwas zu finden? Macht doch die Wiese frei für andere Zeiten, andere Flopper..
Anstatt sich auf die Frage von Wichtigstrumpf Denis Scheck (der dem Ranicki wohl auch einigen Neid nachtragen muss) über einen anderen, längst verwesten Problembär (SS-Bewerbung) namens Schmidt einzulassen, beginnt Martin Walser mit der Lesung aus seinem „Traumbuch“. Wir basteln, basteln. Was macht Ihr für einen Sermon darum?...
Was ist nur los beim Ruhmesschmusen?
1.5.22
