Tracy Chapman: There is fiction in the room between. Versinke im Augenblick. - Aber verliere nicht den Verstand
30.1.24
Anton Reiser und der Glöckner von Rhodt

18.11.23
Hinaus gehen
Hinaus nach der Grippe 23
Ich gehe hinaus
aus dem geschützten Raum,
will zu mir
kommen,
mich wieder finden
oder neu.
Was man will!
Die Menschen,
ich?!?
Die Bäume, das
Blau, das Zwitschern aus den Büschen.
Eine Erinnerung
aus den Sehnsüchten der Kindheit, blaß aber voll Unter-schieden der Farben.
Walter muß noch
in den Regen,
Flyer verteilen
für einen feuchten Gottesdienst. Graue Hose, blaue Jacke, klammer Rucksack.
Er lebt auf
einen warmen Herd und Glühwein hin, wo man träumen kann
von
märchenhaftem Glück.
Wo freundlich
oder sogar liebend
Sich Dir jemand
zuwendet.
Sonst hilft
kein Fernseher oder Salzstängel.
Die Bäume, das
Blau, das Zwitschern aus den Büschen.
Die Erinnerung
geht in einen warmen Frühlingstag.
Draußen auf dem
Nebenplatz
wackelt der
grinsende Akkordeonmann aus Deutsch-Rumänien
schreckliche
Egerländer und aber auch die Amelie.
Das ist je das
märchenhafte im Alter.
Was fürchtest
Du?
Was mehr
erhoffst Du?
Und immer noch
nicht weiß ich! 17.11.2023

4.11.23
Zimelie

Mein Kind 2006
Die Zeit entriss mir Deine Hand,
Einsam ist nun meine Angst.
Sternschnuppen fallen,
Ich ziehe den Mantel enger.
Wer berührt Dich,
Wer lässt sich berühren von Dir?
Ich wünsche Dir fühlende Hände!
Brausen der Wellen.
Singt oder weint es, mein Kind?
Muscheln sammelnd sehe ich auf:
Steigt oder stürzt es in Träumen?
Wie weit wollte ich fliegen,
Frei und allein.
Ich ziehe die Einsamkeit enger,
Sternschnuppen fallen in die Zeit.
21.1.06

2.11.23
Du bekommst das hin
Du wirst nicht von 68 berichten können. Nicht von Hype, Verrat und Weltgefühl.
Aber Deine Fridays for future werden ebenso Fanatiker mit dem heiligen Blick erzeugen, die "Verräter" und "Feinde" terrorisieren, "Kollateralschäden" in großem Umfang in Kauf nehmen und entschuldigen. Du wirst Korruption und Verrat erleben, und die Sturmfluten der Gleichgültigkeit.
Wenn du Glück hast und lange genug lebst.

30.10.23
Feeling 10 21
Ich schreibe einem Freund meine Vorbehalte gegen das Wort "Masse". In der Nacht träume ich von einer Dienstaufsichtsbeschwerde über meine Nachfragen zu einem SS-Mann, dem keine Förderung nach den Flüchtlingshilfegesetzen zustand. Den ganzen Morgen suche ich nach dem Dokument, das nicht von Czaja kam, wie ich erinnerte, sondern von einem Braunen -oder war er schwarz und nur weltanschaulich blind?- einer sogenannten Landsmannschaft, zu einer solchen auch mein Vater hätte gehören können.
Warum lässt es mich immer nur scheinbar los? Ich hatte all die Unverschämtheiten der alten Zeit längst abgetan. Und dennoch schleicht es sich in die Träume eines alten Mannes ein!Es ist vergessen und auch mich wird man vergessen, wie Marc Aurel sagt. Auch dieser Gedanke tröstet nicht.
Der Weg muss hinausgehen in die Natur, unter Menschen der normalen Art, solchen, die noch ein Vermögen der Unterscheidung, des Anstands, haben.

28.10.23
Friede
Auf die Gefahr hin, gelesen zu werden...
Zu alt, sage ich etwas, weil ich mich wenigstens selbst ernsthaft nach meiner
Meinung frage.
Israel - Palästina. Jeder Hass hat Gründe. Es gäbe ihn sonst nicht. Aber die Trauer ruft die Menschlichkeit.
Ich habe nach 70 Jahren Erleben keine klügere Antwort als Frieden über allen Hass hinaus. Zustimmen werden mir mehrheitlich die Kinder, auf deren Köpfe Hass Bomben und Raketen explodieren lässt. Als Kind verstand ich das Brüllen und Zischen des Hasses nicht. Recht, lass Dich nicht zum Morden treiben!
Ich verstehe heute manchen Hass. Aber die Trauer ruft die Barmherzigkeit an. Empathie, Menschlichkeit kann nur im Frieden entstehen und wachsen.
Ja, ich selbst war zeitweise heimlich ein dem Hass helfender Ideologe. Was brabbelst Du in altem Hass von böser Welt? Sieh auf die Kinder!
Viel vergaß ich. Alt weiß ich nur Frieden!
