Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

14.1.22

Traum von einem alten Bekannten

Der Traum unterstellt meinem alten Bekannten böse Wünsche. Er habe mir einen alten Lappen von Teppich untergeschoben und Anzeige wegen Diebstahls erstattet. 

Ich glaube nicht, daß er das in der Wirklichkeit getan hätte. 

Aber er hat mich, als ich ihn, den guten Mann, brauchte, nicht unterstützt. 

Er sollte ja nicht mich unterstützen, ich gratuliere ihm für solche Feigheit ja auch nicht mehr zum Geburtstag, will nicht Heizpilz auf seiner Party sein. 

Er hat sich aber auf die falsche Seite geschlagen und ist lieber brav geblieben als treu dem Recht. Wie er ja schon vorher das Recht nur verlangte gegen die, die kleiner waren als er -und die Schicht der Besseren, die er sich ausmalte-. 

Er hatte eine schlechtere Rüstung und ich weiß nicht, wie ich an seiner Stelle gehandelt hätte. Hätte aber ich mich wie er von der Republik (ja es war nur Provinz. Ist das weniger?!) abgewandt und dem Herrscher zu, ich würde mich bis zu meinem Tod schämen. 

Ich denke an den Sturm aufs Capitol. Den lieben und lustigen Jungen hätte man nicht in die erste Reihe der Polizisten stellen dürfen. Er hätte jeden Weg, sich aus dem Weg zu machen gesucht und die Abgeordneten allein gelassen. 

Es ist nicht jeder so mutig in der Überwindung der natürlichen Angst - etwa wie der schwarze Polizeimann, der allein gegen eine wütende Menge von Trump-Hooligans stand, die Pistole dennoch nicht zückte und die Kerle Schritt für Schritt in eine ungefährlichere Ecke des Hauses lotste. Es genügt, was die meisten der Polizisten taten: Widerstand leisten, bis die Kraft weicht. Aller Beifall für sie alle!

Der Mann war ängstlich. Aber er tat nichts, um gegen die Angst anzukämpfen. Ein sorgenvoller Familienvater und guter Freund von Spaß und Freunden. Aber verlasse Dich in Ernst und Gefahr nicht auf ihn . 

Kann man solche Leute wirklich zu Beamten des Vertrauens machen? Folgsame Gefolgsleute der oberen Ränge. In Zeiten der Herrschaft und des Wohlstands immer brav und auch oft freundlich zu Bürgerin und Bürger. In Zeiten von Ernst und Gefahr unzuverlässig. Funktionäre, "Freunde", Kollegen, Genossen - nicht Beamte. 

X hätte sich verdrückt und die Nähe zum Feind der Verfassung und Inhaber der Macht gesucht. Sein Platz war überall, wo nicht nach Hilfe gerufen wurde. Nicht an meiner, Deiner Seite.

31.12.21

Überraschend Dr. Smirc

Ei, wer biegt da um die Ecke? Dr. Smirc, schon lang nicht mehr gesehn und glücklich: "Hallo! Ich habe mit dem Geschenk Geduld und dem Video der Firma die Wasserspülung repariert."

Dr. Warnix, Psychagog und prämierten Sumpfelch: "Ach! Denk doch mal an die Eiche des Tao: Wahres Leben zieht sich aus dem Streben nach eigenem oder allgemeinem Glück zurück.

Dr. Smirc lacht: "Ja gerne Nichts. Ich lebe, suche Glück, fürchte Leid. Auch wenn das Glück mal in der Erkenntnis und Gleichgültigkeit des Tao besteht, dieser Sehnsucht aus den Angsthöllen chinesischer Kaiser.

Dr. Warnix: "Du hast Recht: " Dank an die Ewigkeit für Leben und dann lasse sie uns gestohlen bleiben. "

Die Meise singt den Frühlingsregen. Ich werde beschenkt mit dem Anblick eines Turmfalken (zum zweiten Mal im Leben) über blauem Himmel vom Sonnenaufgang.
Von Erinnerungen freundlich erhellt gehe ich meinen Schmerz entlang. Als wäre Frühling leuchten weiß die Wunden der frisch beschnittenen Büsche. Die Luft ist weich.

Die Anwesenheit von Kindern, Räder, Roller überall sichtbar. Zwei,  drei Familien unterwegs. Hast Du nicht Gott, Brahm und "Sinn" genug, wenn Du die Nächsten liebst?"

Klaus Wachowski 31.12.2021

30.11.21

Alter Entwurf


Vierbeiner

Pferd, Pony, Esel

Das Einhorn kannst Du nicht reiten und streicheln. Und wie viele Stiere jagen wiehernd hinter ihm her!
Wer kommt da mit Hartriegel für Esel?

Wer sitzt bei Dir am Tisch?

Man sammelt Äpfel. Und bietet Pferdeäpfel, aus sogenannten Literaturpreisen. Was hat man sonst?

Handke, dem kein Esel mehr was abnimmt, macht ein Pah auf den ganzen Quatsch, ohne den eigenen zu berücksichtigen. Verlag X treibt neue Säue durchs Dorf.

Walser ... 

30.11.21 

wann hab ich das nur geschrieben? Ein guter Anfang.




28.11.21

Schmusotherik Dr. X

Der Schmusotheriker Dr. Tiger, dessen ESO sich mein Freund in seinen letzten Stunden anhören mußte, beschwatzt nun einen anderen zum Sterben gehenden guten Menschen, um den es mir leid tut mit Schmus vom Narziß. Jener meint, es sei schon okay. Er lässt sich die rosa Ich-Reklame gerne über die Welt legen. Und ich sage mir, daß wir ja doch einander nah und in der Wirklichkeit sind.

Dann finde ich ein Heftchen "Wilhelm Raabe, Die schwarze Galeere". Ich habe schon zwei Seiten der Vintage-Äktschn runter, da fällt mir ein: war da nicht was mit Nazis? Wiki hilft: Er hat seine Stories mit Judenhass aufgepeppt, um mehr Leser zu bekommen. Die Nazis feierten ihn dafür. Ich muß die Phantasien eines Charakters, den ich nicht in meine Wohnung ließe, nicht kennenlernen. Weg damit!

Dann höre ich davon, daß ein begeisterter Sammler Teile seiner lokalen Bilder dem Museum vermacht. Ob etwas aus dem Besitz von Verfolgten stammt? Immerhin war ein Verwandter von ihm SS-Arzt in Dachau. Was wohl geschah, als ich X darauf ansprach?...

Verlust und Welt des braven Gemüts. Das hilft bei der Vorbereitung auf den Abschied. Aber die Erwartung des Frühlings und die Erinnerung an die schönen Augenblicke lösen das auf.

Ich denke an ein chinesisches Gedicht von einem verbannten Beamten, der in eine schneegraue Welt hinausblickt. Der Sinn, über den er nachdachte, lag eben in diesem Augenblick der Begegnung des Ich mit dem Jazz aus seiner Erwartung und dem Rhythmus des zur  Stille gehenden Geschehens.

Ich beachte die Wirklichkeit, sie dennoch betrachtend. Weitab geht ein Schmusotheriker sinnend vorbei. Was doch alles in der Welt nebeneinander möglich ist!

22.11.21

Andenken

Sich im Fall der Wiedergeburt oder anderweitigen Lebens nach dem Tod ein ehrendes Andenken bewahren.

9.11.21

Llorona, kleiner Adler

Kleiner Adler

Euer Schiff steuert den Hafen an. Das Lied "Ay de mi, llorona" steigt in Dir auf. Wie habt Ihr geliebt! Da hatte Ortega noch die Tarnung des Befreier an.

Die letzte Reise? Nächstes Jahr dämmerst Du vielleicht schon im Heim dem Ende entgegen.

Unter der Schiffsschraube treibt der Kamm einer ertrunkenen Mutter.

Fußabdrücke in Sarajevo, Knochen unter einem Hügel in Ruanda.

In Deiner Erinnerung hüpft ein Junge durch den Garten. Ay de mi llorona.
*
Hallo, kleiner Adler!

Wie wichtig Du die Brauen zusammenziehst,
Wie eifrig Du mit den Flügelchen flatterst!
Spatz unter Spatzen.

Du brauchst keine blutige Speise
Und Du hast Freunde und Geschwister.
Der Schwarm vertraut Dir, hilft.

Du hast die Freiheit,
Aber auch das Gesetz aus der Versammlung der Freien.

Du bist nicht von einsamer Größe,
Aber, wenn der Tod kommt, bist Du nicht allein.

Dein Gesang erfüllt nicht die Ebene,
Aber Dein Wort webt sich ein in die Gespräche der Büsche.

Fliege den Adler,
Wir sind da, Dir zu folgen,
Dich mitzunehmen.

Klaus Wachowski 8.11.21

Nachtrag

Was schwimmt tief unter dem Bug Deiner Pauschalreise?

Der kleine Adler ist gestorben. So ängstlich so tapfer. Die Katze des Künstlers hat ihn erwischt. 

Wie können Spatzen einander helfen? Wir waren zu spät, zu schwach, zu ängstlich. Wir sind, wie wir sind. Jedenfalls konnten wir nicht helfen. 

Und auch lange Trauerfeiern können wir nicht. Das Weinen ist in uns bei Sonne und Regen. Die Wolken sind dunkler, dem Himmelblau fehlt eine Stimme. 

Das Leben geht weiter. 

Wenn wir Dich vergessen, öffnet sich hinter dem Horizont eine schwarze Tür. Bist Du mit uns, klingt es in moll. Aber die mit uns sind, sind uns dann näher, die Farben sind farbig, das Wort sagt uns wieder etwas.

In der Hecke tummelt sich ein Schwarm Spatzen. Wie schön! Das Reden so aufgeregt. Um nichts, um alles. Das: "Du bist bei mir!" Wie schön, kleiner Adler!
 

9.11.21 Klaus Wachowski

8.11.21

Kleiner Adler

 

Kleiner Adler

 

Euer Schiff steuert den Hafen an. Das Lied "Ay de mi, llorona" steigt in Dir auf. Wie habt Ihr geliebt! Da hatte Ortega noch die Tarnung des Befreier an.

 

Die letzte Reise? Nächstes Jahr dämmerst Du vielleicht schon im Heim dem Ende entgegen.

 

Unter der Schiffsschraube treibt der Kamm einer ertrunkenen Mutter.

 

Fußabdrücke in Sarajevo, Knochen unter einem Hügel in Ruanda.

 In Deiner Erinnerung hüpft ein Junge durch den Garten. Ay de mi llorona.

Hallo, kleiner Adler!

Wie wichtig Du die Brauen zusammenziehst. Wie eifrig Du mit den Flügelchen flatterst! Spatz unter Spatzen.

 

Du brauchst keine blutige Speise

Und Du hast Freunde und Geschwister.

Der Schwarm vertraut Dir, hilft.

Du hast die Freiheit,

Aber auch das Gesetz aus der Versammlung der Freien.

 

Du bist nicht von einsamer Größe,

Aber, wenn der Tod kommt, bist Du nicht allein.

 

Dein Gesang erfüllt nicht die Ebene,

Aber Dein Wort webt sich ein in die Gespräche der Büsche.

 

Fliege den Adler,

Wir sind da, Dir zu folgen,

Dich mitzunehmen.

 

Klaus Wachowski 8.11.21