Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

28.4.20

Ahloo! Ahloo! 2005


"Ahloo, Ahloo!...":  Da rufen Dich lauter Angst und Verzweiflung eines machtlosen Mannes. Die zwei Polizisten haben den Flüchtenden niedergeworfen, drehen ihm die Hände auf den Rücken, drücken ihn mit dem Oberkörper auf die Motorhaube. Als Mensch spürst du den heftigen Impuls, zur Hilfe zu eilen. Der Hilferuf an Dich als einen Bruder, eine Schwester der Erde läßt sich nicht überhören. Todesangst, schauerliches Echo von den Wänden unseres Verwaltungsblocks. 

An den hohen Fenstern sehen wir zu 20 oder 30 zu. Was Recht an einer Abschiebung ist , können wir uns vorstellen. Aber was ist daran menschlich?

Ein Hilferuf zerplatzt. Verschlungen von den Schatten eines Innenhofs. Spürst du die Fluten der Einsamkeit?

Wir gehen zurück an die Schreibtische des Schweigens.

17.4.20

Empfehlung aus 2009

Post "Happy Jack 09".
http://ausmeinemarchiv.blogspot.com/2020/04/happy-jack-09.html

Über Hans im Glück

9.4.20

Schmetterling

Ein Kohlweißling schwingt und sinkt zwischen den Düften und über den Reihen der Gräber. Sie singen in blauen und lila Blüten hinauf. Und da blitzt es in gelb, rot und orange unter dem Grün der ersten Blätter.

Ich stecke mir die Zigarillo x an. Sie schmeckt nicht, schickt aber die Seele eine Entspannung tiefer.

Ein neues Ostern. Du bist zum Tod verurteilt, aber Du darfst immer wieder noch zwischen Duft und Farbe leben.

Ich höre das Lachen nicht, das aus dem Beton und der Bitterkeit mancher Erfahrung über eine dick aufgetragene Freude gegossen wird. Es war und ist immer wieder auch einmal mein Lachen.

Ich sehe auf. Irgendwo über dem Regenbogen fliegen "Bluebirds", auf Schwingen der Sehnsucht, aus den Paradiesgärten von der guten Sphäre der Erinnerung.

Und Jesus, die Liebe, trägt das Kreuz des Verrats, der Verachtung und des Hasses.

Ich möchte ihm etwas von dieser halben Stunde geben, damit er es besser übersteht. 

Hier liegt Leben. 
Ein Schmetterling, ein Himmel voll mit Träumen des Regenbogens, Erinnerungen und das Versprechen eines neuen Tags winden sich um ein Kreuz. 

Laß! Hier sind Duft und Licht und etwas wie Hoffnung im Gesang der Amsel. Und -warum nicht? - laßt die Glocken in die Bäume läuten!

9.4.20 Klaus Wachowski 

5.4.20

Die böse Frau

Noch im Alter, sie ist nur wenig jünger als ich, kann sie von ihrer Bosheit nicht lassen.  Ich nehme an, daß sie es in ihrem Leben zu irgendeiner Position gebracht hat. Die Wichtigkeit, mit der sie ihre überflüssigen Ermahnungen und Aktionen unterlegt, ist so unüberhörbar wie ihre Gehässigkeit Falten unübersehbar. Da ist viel davon.

Niemand hat sie darum gebeten, diese oder jene Aufgabe wahrzunehmen. Aber sie tut es, um ihr Verantwortungsbewusstsein herauszustreichen. Ein Blockwart am Ende der Tage.

Die anderen und ich, wie haben es in unserem Leben eigentlich alle zu einer angesehenen Stellung gebracht und erzürnen uns regelmäßig über ihr übergriffiges Tun und Reden. Warum nur? Was geht sie uns an, was kann sie uns anhaben?

Jetzt, wo der Frühling die schönsten Erinnerungen und schönstes Wiedererleben der Kindheit wiederbringt, geht es mir auf:

wäre ich ein Junge von damals, der hier in der Anlage spielte und träumte, sie würde mich mit argwöhnischen Blicken verfolgen und auf die Gelegenheit lauern, mich zu schimpfen. Corona stellt ihr allerlei Möglichkeiten dazu an die Seite. Die Träume werden weggekeift. Oder heißt es weggekiffen? Die Meisen singen, der Specht klopft irre Lust ins Totholz. Die Augen schließen sich zum Blick ins Blau und die Märchen vom Frieden der Kindheit breiten sich im Inneren Garten aus. Am Beet hackt böse Herrschaft böses Unkraut.

Jetzt weißt du, warum Jesus mir lieber ist als die Urmutter.