Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

2.12.22

Reiß die Himmel auf!

O Heiland, reiß die Himmel auf!


Sie hadern damit, Gott nicht glauben zu können!

Ja und?!

Es liegt doch vor und in ihnen, breitet sich um sie herum aus.

 

Da ist es doch weniger eine Frage des Glaubens als eine der Aufmerksamkeit, des Interesses in Leben und Welt.

 

Wenn die Himmel aufreißen sollen,

ruft ein Schmerz

aus Liebe und Verlust nach oben

in die Sehnsucht,

fließen wildere Flüsse, jüngere Bäche

aus Herzen –

dem Ende zu.

 

Was sind da Kraft und größere Kraft!?

 

Da sind Hoffnung

und Liebe

und Glauben

an all dies, von dem ich mir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen kann.   


So wenig wissend wie Du.


                                                                                                                                          7.12.2021

Bürger Kunde 2007

Jetzt im Archiv

1.12.22

Baumkronen

Fuhren wir mit der Eisenbahn, schauten wir gelangweilt auf die vorbei fliegenden Baumkronen. 

Jetzt fühle ich, an was für einem Wunder ich in diesem einmaligen Leben Teil nehmen kann. 

Andere fühlen sich gestört,  weil WLAN ausgefallen ist. 

13.11.22

slow walk of an old man

 Gang für den Frieden

(slow walk for peace)

Die Kaiserstraße lang. Langsam, die Kerze in der Hand. Dreißig sind angemeldet, es kommen zehn. Am Ende des Walks sind es doch mehr als fünfundzwanzig.

Die Lichter gehen an. Lampen, Schaufenster. Kinder tragen Laternen in den Martini. Es wird Nacht.

Stimmengewirr, Arme, Kunden, Verliebte, nach zehn Minuten eine wehmütige orientalische Weise aus einem Saxophon. Wie viele Straßen bin ich gegangen?

Was soll das  heißen:  Z?! Auf der Kerze die Zeichen A und O. Anfang und Ende.

Da sind Kunden und Käuferinnen. Auch für Deinen Frieden gehe ich.

Am Europacenter drehen wir um. Ob die Kerze auch in Deinem Gesicht aufscheint? Eine junge Frau mit schöner Stimme und kräftigem Mikrofon begleitet unseren Weg in einem Zug Sehnsucht. Es klingt wie  Erinnerung.

Zum Ende: Dank des Einladenden. Keine Ursache: Ich habe zu danken. Eine kleine Strecke lang ging der Frieden auf der Straße. Nach Odessa oder Teheran, Mogadishu oder Sanaa. Aus meinem Dorf Kindheit in Deine Hoffnungsstadt.

… Wie kannst Du klagen, Du seist einsam?! Lass Dich durch die Straßen Londons führen…  Streets of London von Ralph McTell 1973, (Ich war 22).

 

1.11.22

Die Wasserbüffelkuh

Der liebe Gott gibt den Waranen eine Büffelkuh aus. Der Verwesungsgeruch von der Entzündung dringt vor allem der Jugend wie ein warmes Süppchen in die Nase.

Die Büffel-Herde hat die Todkranke aus dem Wasserloch getrieben, weil die rot gelbe Stelle rund um den Schwanz stark riecht und die Erreger im Wasser verteilt. Die Herde könnte aussterben. Außerdem zieht die warme Mahlzeit Mengen von Waranen an, die auch mal einer noch kleinen Wasserbüffelin gefährlich werden könnten.

Nun ist sie hier in den Schlamm gesunken, in die Knie gebrochen, schwankender Kopf mutterseelenallein, von den Kindern schon vor Jahren vergessen, der Mann wieder mal irgendwo anders. Die jungen Warane schnappen zu, fluchtbereit.

Kann man dem Schwarm, der Herde böse sein? Wenn es Menschen wären, hätten sie vielleicht Vernunft, nach Auswegen für die Person zu suchen, oder sie kurzerhand in Betreuung oder korrekte Entsorgung zu schicken.

Gott selbst tut es sicher leid. Aber wie hätte er Evolution anders organisieren sollen?

Es bleibt an uns, zu Hilfe zu eilen oder beizustehen, eventuell den erlösenden Schuss zu setzen, vor der Qual, lebendig zerkaut zu werden. Und Mitleid zu zeigen, weil die Vernunft erst ermöglicht, über Räume und Zeiten hinweg das Ich-noch-einmal im anderen Lebewesen zu erkennen.

Der Alte von Leningrad hat eine andere Lösung. Er verwandelt sein Fühlen und das der Freunde in eines von Waranen und geht auf Vernichtung von Mensch und Kind aus. 

Das wollen Schwarm und  Gott nun auch wieder nicht.

30.10.22

Am Baudenkmal

SWR Hitparade 22: Karl der Käfer Platz 84, Freiheit, Westernhagen 83, VfB Stuttgart 80

Wie alt ich bin…..

Am Baudenkmal

Wenn Du vor 250 Jahren von hier aus in den Himmel gesehen und das Blau ganz ohne Kondensstreifen bewundert hättest, wäre Dir durch das Stöhnen aus den Folterkellern, den Lärm der Maurer und Fuhrwerke und durch die Schmerzensschreie des durchgeprügelten Küchengesellen hindurch, vielleicht eine laute Stimme in die Betrachtung geplatzt: 

"He! Hast Du nichts zu tun? Kein Bauernhof, kein Ruf in die Schreibstube? Melde Dich mal beim Schloss oder beim Schulzen! Der Fürst braucht Soldaten." 

Aber, wenn Du da schon stündest, wärst Du wohl reiches Söhnchen eines Einflussreichen auf Schriftsteller- Karriere mit Mundart oder Heimat Im Neunzehnhunderter Schulbuch gewesen.

Tauschen mit dem oder dem Knechten? 

Dann doch lieber ruppiger Rentner mit Arztschulden und Kassenverweigerung.

20.10.22

Nada te turbe

Nada te turbe 

Ich bin da

Die Welt ist da
Der große dunkle Raum
Mit der Erinnerung an Dich.

I lost my grip and - You
Nun sagt und singt man es mir:
Nada te turbe!
Da ist der Raum.

21.10.2022