Tracy Chapman: There is fiction in the room between. Versinke im Augenblick. - Aber verliere nicht den Verstand
14.8.23
Der Teemeister aus dem off
»Warum denn nicht?«
"Es war der Weg des Teemeisters R. Jeder Teemensch geht seinen eigenen Weg. Meister J, Herr S und dein Freund, der gute T, sie alle haben ihren eigenen Weg. Ich weiß nicht, ob er gut ist oder schlecht, aber ich, Rikyu, habe in dieser kriegerischen Zeit jenen kalten, kahlen, steinigen Weg gewählt."
"Wohin führt dieser Weg, Meister?"
"Er ist endlos. Doch wenn eine Zeit ohne Krieg kommt, wird ihn wahrscheinlich niemand mehr gehen. Aber da er allein Rikyus Weg ist, kann er ruhig mit ihm verschwinden."
Aus "Der Tod des Teemeisters" von Yasushi Inoe 1981 suhrkamp
*
Mein Freund bleibt auf der Bank sitzen. Auch er ist eigenen Weg gegangen. Auch er hatte einen unmöglichen Herrn. Auch er ist über 70. Er sieht auf ein Foto der Stadt X am Schwarzen Meer. Die Armenier sollten damals ausnahmslos vernichtet werden. Das vergisst er nicht. Aber jetzt ist es auch wieder der Ort des Ursprungs, von wo Erinnerung und Wehmut fließen. Er lebt in der Welt des neuen Versprechens und der besseren Erinnerungen.
Mögen die Zeiten von Unrecht und Verfolgung sich wieder am Horizont zeigen. Seine Angehörigen und Freunde und die Angehörigen der Freunde werden die Welt des Schwarms weiter in ihrem Herzen tragen. Und kein Zweifel: sie wird, wenn nicht bleiben, so doch wiederkomm-en - und eigene Wege offen halten.

13.8.23
La Rochefoucauld
La Rochefoucauld, Maximen und Reflexionen
Wie ich sehe,
fühlte auch Goethe sich bemüßigt. Ich bin zu alt, mir den Oberlehrer noch
einmal zu Gemüte zu führen. Aber den Nachdenker, dessen Interesse zum
Selbstdenken verführt, gebe ich jetzt zum öffentlichen Bücherschrank, nicht
ohne fünf der Reflexionen noch einmal sachgerechten Beifall zu spenden.-
·
Nr. 271: Jugend ist unaufhörliche Besoffenheit,
Entwicklungsfieber der Vernunft. (Durch Forschung bestätigt, was zur Frage führt:
kann man ihr Regierung anvertrauen?)
·
Nr.149: Lob ablehnen, heißt nochmal gelobt werden
wollen.
·
Nr. 39: Eigennutz spricht alle Sprachen, selbst die
der Uneigennützigkeit.
·
Nr.192: Wenn die Laster uns verlassen, schmeicheln wir
uns, wir hätten das getan.
· Nr. 45: Die Launen
des Gefühls sind schlimmer als die des Schicksals
ü Reflexion 504 über
die Heuchelei der Todesverachtung
Mich
frappiert der Vergleich des Muts gegen den Tod mit der Situation von Personen,
die im Feld beschossen werden:
Die
Hecke erscheint ihnen aus der Entfernung als geeignete Deckung. Beim Nähern
zeigt sich der Mut aber als Folge von Selbsttäuschung....
Die
Verachtung der besonders Verehrten für den Tod ist nach R so von der Hoffnung
auf Nachruhm getrübt, die Missachtung des Todes bei den Missachteten habe
solchen Aufwand nicht nötig: ihnen genüge es, auch da nicht so genau
hinzuschauen.
Die
Veröffentlichung erfolgte mit 65, er starb zwei Jahre später 1680.
Das Buch
geht in den Schrank. Viel Spass beim Selbstdenken!
Der Schriftsteller X
ist tot. Gegen den Schluss hin, machte er noch ziemlich Wesen um
Unsterblichkeit. Wir sehen das Verkohlen seines Ruhms unter dem Ehrgeiz derer,
die besonders von Verehrung glühen. Man erinnert sich allgemein wohl noch an
ein gewisses literarisch geschwätzigen Na-Ja.
Aber möge ihm das
Andenken der Angehörigen bleiben! Das scheint mir von längerer Dauer, weil mit
weiterer zeitlicher Entfernung sich die Ruhmsucht von Nachkommen einen Mythos
strickt.
*
Früher
war Geschirrspülen eine lästige Angelegenheit, die mich in meinen wichtigen
Plänen und Gedanken störte. Heute, wo die Zeit nicht mehr treibt, gerade weil
sie kürzer und die Vergangenheit länger als die Zukunft ist - Gedächtnislücken
stellen das Gleichgewicht wieder her -, heute schaue ich mir bei der
Gelegenheit an, was ich tue, folge neuen und alten Gedanken vor allem aus
Erinnerungen. Ich hole eine, zwei, drei, sechs Gabeln aus dem Besteckkorb,
fühle die Festigkeit und Restwärme des Metalls. Wie klang das Klappern der
Löffel den jüngeren Ohren? Die Geräusche der Kinder, noch früher der Mutter?
Ich
sehe zum Fenster unserer verschiedenen Küchen hinaus: rechts das schräge grüne
Dreieck zum gefürchteten Nachbarn, die graue Wand des Nebenhauses in Neustadt
(nur eine Person könnte mich berichtigen), das einzige Fenster auf die Straße
zum Festplatz in Alzey, das Brummen der Heizung, den Ölgeruch, und der
fensterlose Blick auf die Küchenwand im Neubau, der Blick auf den Garagenhof der
persönlicheren Wohnung , der auf die putzigen Nachbarhäuser im Neubauviertel
unten, dahinter die geahnten Hügel Rheinhessens, und jetzt über die Rasenfläche
zu den anderen Alterssitzen.
Natürlich
hat das Leben wie einen Anfang und die Freiheit dazwischen auch ein Ende. Noch
sind wir in der Freiheit, mag sie auch enger werden. Noch ist, was einst
gewesen sein wird.
"Tod,
wo ist Dein Stachel?" Weiß der Teufel! Noch merke ich nichts. Die Hecke
scheint sicher. Und hundert Spatzen pfeifen ein verlockendes Lied.
Kurz:
Löffelchen ins Fach, Schublade zu und hinein in den nächsten Morgen. Es dauert…
Es ist mit dem Tod wie mit der Beihilfe: er lässt auf sich
warten. Vorteil: Offline. Man muss nichts mehr nachreichen.
13.08.2023
Klaus Wachowski

5.8.23
gelöscht aus 2013
Gelöscht aus 2013
Diva Oblast Edessa
Kevin hat Angst
Reha vital
Aus Tag uns Traum 2012 -Buchhinweis

Am schwattn Schnurk
Der rote Dentron am schwattn Schnurk
Zieht sich ungeheuren Sonnenschein und Regen rein.
Es wird Vogelfrüh-ling und lang
im zen-Gebüsch.
Komm, laß uns leben. 28.1.2023
1.2.
Wow! Von einem auf den anderen Tag!
Der Winter schlägt noch um sich. Wer will seinem Todeskampf zusehen? Es war schön, soweit die Kerzen brannten. Jetzt werden sie gelöscht und im schwarzen Müll entsorgt. Weg mit den Aufräumungsarbeiten Auf angefachten Erinnerungen jubelt das Herz der Zukunft zu.
Zum Beispiel im Keller noch letzte Marmeladen. Ich sehe in die Knospen der Zweige. Der alte Zweig, vor Jahren gefunden, geschmückt mit bunten Papierblumen, frühlingshaft bewährt.
Zum Beispiel im Keller die Leiter. Ich hole sie hoch. Jubel: ich kann noch Treppen und Leiter. Die Sterne von schöner Weihnachtshoffnung werden ein- Blüten für die Lampe ausgepackt. Als sängen schon aufgeregt die Meisen.
Lass das Radio weiter zwitschern, so lange die Vögel sich noch vor der Kälte ducken. Weg mit dem süßen Märchen Avatar! Her mit dem Blick in wolkige, lichtdurchbrochene Himmel - unter Baumkronen hervor.

zen-DADA
Herr Dr. Warnix, ein Könner und Kerl, der sich in den letzten Jahren leider zum Querdenker, Penner und Punk hinab gepöbelt hat, weiss schon noch etwas zu sagen. Ist da nicht die Sache mit dem zen?(aus Geschichte des zen-Bhuddismus, Dumoulin):
"Recht verstanden ist die Meditationsweise Bodhidarmas die Umsetzung der Mahayana- Lehre der Weisheitssutren (Prajnaparamita) des Vimalakirti-Sutra und des Traktates des Seng-chao in der Praxis. Diese Traditionslinie führt zum klassischen chinesischen zen der Schulen des Ma-tsu und des Shin- t'ou."Smirc kommt das bekannt vor: "Verdanken wir das nicht dem >Geworfen-Sein< des schwäbischen Seins-Existentialisten Schmocker von der Kuckucksuhr? Oder war das der Karlsruher Oniritt, Wachheitserzeuger, Menschenzüchter und Multinker Sloterdijk vom Tiefsinn, der sich Begriffe kiffend nach Berlin gemacht hat?
Totentanz im Trudenforst von Weisheitspodologen. Sind Jesu Worte denn alle von Philofexen geklont?! Dr. Smirc fragt seinen Freund Dr. Warnix, Lustdespot und angeschlagener Begriff, nach dem Sinn.

21.7.23
Es spielt keine Rolle - für Jane Birkin 2023
Es spielt keine Rolle
Ich sehe den Baum,
Um seine Wurzeln im Kreis
Die Samenkapseln der Zukunft.
Wir Alten stolpern darüber
Und fluchen.
Die iranische Mutter,
„Die Beste“, wie ihre Kinder sagen,
Nickt und sagt:
„Bei uns werfen sie einen Schleier darüber!“
Was die Kiefer wohl denkt
Aus dem Herzen der Welt?
Ich höre Jane Birkin singen:
„Prends cette main“
Nimm doch die Hand, die so viel gab. Verbinde sie, dass
sie es wieder lerne. Schneide die Nägel, aber nicht mehr so kurz.
Nimm diese Arme, von Ahnungslosen ungeschickt angefasst, umgib
den Körper, der Leben gab mit einer Rettungsweste.
Nimm diesen Mund mit Zähnen und Zunge und ziehe den Pullover
hoch,löse Schleier und Rock.
Nackt will ich vor Dir stehn!
Ich möchte Deine Venen und dunkle Flecken erkunden, Deine
Falten, den Nacken, die Haare. Nach allen Seiten und gegen den Strich.
Und im Schlaf spüre ich Dein Gewicht, den schweren Körper,
schwer auf mir.
Den ruhigen Rhythmus Deines Herzens will ich spüren, dass Pochen
gegen den Käfig, der meines umschließt.
Werden sie es wagen, morgen erblickt zu werden, die
geschwollenen Augen, von Dir?
Die Hand auf Deiner Hüfte über dem Fashion Brand?
Wirst Du wohl meine letzte Liebe sein?
Ob für Dich, spielt keine Rolle.
Keine Rolle. Für Dich nicht schwer.
Vielleicht.
Sie ist gestorben. Eine Liebende…
C’est pas grave
Es spielt keine Rolle
Ich sehe den Baum,
Um seine Wurzeln im Kreis
Die Samenkapseln der Zukunft.
Wir Alten stolpern darüber
Und fluchen.
Die iranische Mutter,
„Die Beste“, wie ihre Kinder sagen,
Nickt und sagt:
„Bei uns werfen sie einen Schleier darüber!“
Was die Kiefer wohl denkt
Aus dem Herzen der Welt?
Ich höre Jane Birkin singen:
„Prends cette main“
Nimm doch die Hand, die so viel gab. Verbinde sie, dass
sie es wieder lerne. Schneide die Nägel, aber nicht mehr so kurz.
Nimm diese Arme, von Ahnungslosen ungeschickt angefasst, umgib
den Körper, der Leben gab mit einer Rettungsweste.
Nimm diesen Mund mit Zähnen und Zunge und ziehe den Pullover
hoch,löse Schleier und Rock.
Nackt will ich vor Dir stehn!
Ich möchte Deine Venen und dunkle Flecken erkunden, Deine
Falten, den Nacken, die Haare. Nach allen Seiten und gegen den Strich.
Und im Schlaf spüre ich Dein Gewicht, den schweren Körper,
schwer auf mir.
Den ruhigen Rhythmus Deines Herzens will ich spüren, das Pochen
gegen den Käfig, der meines umschließt.
Werden sie es wagen, morgen erblickt zu werden, die
geschwollenen Augen - von Dir?
Die Hand auf Deiner Hüfte über dem Fashion Brand.
Wirst Du wohl meine letzte Liebe sein?
Ob für Dich, spielt keine Rolle.
Keine Rolle für Dich?
Nicht schwer.
Vielleicht.
Sie ist gestorben. Eine Liebende…

17.7.23
geboren werden
