in das nicht so Leichte.
Es gab eine Zeit zwischen 1960 und 1979, da waren die Arbeiter nach Pasolini ausgestorben. Ab 1980 kamen sie mit der Arbeitslosigkeit wieder.
Hier fegt ein Prachtexemplar im roten Blaumann abgetrocknetes Gestrüpp zusammen. Es ist tatsächlich eine Mistgabel, mit der er den Abfalleimer befüllt. Zu Hause wartet die Erinnerung an schöne Zeiten: Aus den dunklen Nebeln der Erfahrung, wie es etwa der Verrat von Freundschaft an Beziehung war, scheint auch der üblere Teil der Kindheit rosa. Wenn er später zurück zu Sofa, Bier und Dobermann kommt, wird er von seinem Versuch mit der Ehe träumen und, noch weiter zurück, vom Begriff Mutter, einer Vorstellung nach dem Muster von Märchen und Fibel. Was weiß er davon? Er sehnt sich, er stellt sich etwas vor. Es genügt für zufriedenes Arbeiten am Samstagvormittag. Der Dobermann träumt vom Jagen.
In der Fußgängerzone liest der Bettler X in der Bibel. Ein türkischer Junge aus der Döner-Bude füllt ihm den Bettel-Napf mit 1-, 2- und 5-Cent- Stücken. Der Bettler ist in Wirklichkeit nicht obdachlos, füllt nur seine schmale Hartz-IV-Kasse auf. Ob es sich bei der Bibel um die milde Gabe einer evangelikalen Gruppierung handelt? X liest jedenfalls interessiert darin. Schon antwortet er den Kommentaren der Passanten und vielleicht auch den Worten seiner Fall-Managerin mit Gottes Worten. Ob er den Bibel-Schenkern etwas von Geld sagen wird? -
So lange er hier steht, fällt er nicht zurück in die Einsamkeit. Daheim patrollieren die Verlorenen um seinen Block und die Fallmanagerin streift auf ihren Schnäppchenzügen durch die Bettelzonen.
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Vor dem Eiscafe strecken Dir Altrocker ihre Beine in den Weg. Was machst Du, wenn Du stolperst?
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"Das zieht ja jeder an!" sagt der rheinhessische Jedermann zu seiner Jedermannsfrau, die gern irgendetwas aus diesem Krämerstädtchen mitgenommen hätte.
Ein warmer Oktoberwind vom letzten Herbsttag weht über das städtische Rosenbeet. Die Sonne läßt die tanzenden, fallenden Blätter in warmem und wie frischem Gelb, in Grün und rötlicher Glut aufleuchten. Das Wunder blüht aus dem Augenblick.
Aber ist umgekehrt nicht auch das Weltall nur Shopping und Festzelt. So viele Sonnen, so viel Staub. Wie in der Literatur: Wie könnte man das im Leid zu Licht gepreßte Wort ertragen ohne die allgegenwärtigen Staub- und Ascheschleier aus den Fleißarbeiten des Narzißmus?
Ja, sie gerieren sich wie Vulkane, die kalten Öfen aus den Kneipen der Literatur.
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Auf der Höhe vor Wörrstadt hat der Herbst die Blätter einer einzel stehenden Pappel angezündet. Das Gelb der Sonnenblumen zeigt schon eher Blässe. Das Geräusch des Windes und das Scharren der umhergewehten Blätter legt sich über ein leises Sterben.
Die Explosion der Farben, der Wind und die Wellen warmer Luft erinnern mich an den Frühling meiner Besuche Jean Pauls in Bayreuth. Da gab es in einem Cafe´ am Bahnhof bereits Osterhasen mit Glubschaugen, träumende Teenies, von Hunden und Katzen erzählende Damen und in mir eine Phantasie von lila Krokussen in erstem Grün. Mir stand das erste Blühen für die Bilder Jean Pauls. Die schreckliche Deko des Cafe´s erinnerte mich wieder an die Kindheit, in der wir alle doch noch nicht den feinen Geschmack unseres jetzigen Lebens entwickelt hatten. Ist die Freude dieser älteren Frau an den Plüschhasen weniger wertvoll als unsere an einem Blues oder Bach? Und schon bin ich selbst alter Mann.- Nun: Es könnte noch viel trüber sein, so etwas in der Art von Wagner, der Saumagenseite von Bayreuth.
Von den braunen Hasen, gelben Eiern, grünen Körbchen der Fensterdekoration steigen stoffliche Ahnungen auf.
Es ist nicht der Prinz, sondern der Spiegel, was Dich in das Märchen Deiner Sehnsucht entführt. Weit sind die Wiesen, golden glänzen die Zimmer in Deinem Palast, in dem eine Mutter von Klugheit und Liebe Dir das Kleid anlegt, mit dem Du den Weg in Hochzeit und Herrschaft beschreiten wirst. Und der König wird stark sein und der Prinz stark und verliebt. Und das Pferd wird über Himmelswiesen traben. Und die Haare werden flattern im Wind, glänzen in der Sonne.
An Deiner Seite zieht der große Junge durch die Kreuzworträtsel. In blauem Himmel, über breit sich windendem Fluß breitet seine Phantasie ihre Flügel aus. In die Schatten von Berghängen taucht er ein, in den Mantel der Nacht hüllt er seine Seele.
Jean Paul schreibt eine Wiese. Auch diese Zeit meines Lebens ist beschlossen. Der Dichter geht, umweht von einem Phrasen vor sich her treibenden Hauch Ewigkeit.
Ich bedanke mich für Jahre von Herz.
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Vom Nebentisch fliegt der Lavakorken des Hassvulkans hoch, auf dem unser Vertrauen Frieden säte:
"Das war jetzt ein Putz-Lacher: Hihihihihi, putzt die Seele. Höhöhö, bring mir nochn Bier! Ich will besoffen werden! Das is wahr. Geberit, fast dreihundert Euro, wo kommen wir dahin? Der Bundespräsident in der Türkei. Isch sach Dir: Wenn der nächste Krieg kommt, fliegen die ganzen Moscheen weg." "Nu laß sie doch. Und das hat der jesacht und das find ich in Ordnung. Die Italiener streng katholisch."