Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

17.4.20

Empfehlung aus 2009

Post "Happy Jack 09".
http://ausmeinemarchiv.blogspot.com/2020/04/happy-jack-09.html

Über Hans im Glück

13.4.20

Treiben


Treiben

"Rudern auf Gott zu" Anne Sexton.
-Ich fühle Treiben auf Gott zu.

Das geht gut vor dem Schlaf. Im Dunkel der Nacht vor dem Bett in sicherem Raum. Lange ist das letzte Wort gesprochen, das letzte Bild erloschen. Ich spüre meinen Körper in den Füßen.

Die Nacht weit da draußen weht in mich hinein, löst mich in sich auf. Es ist wie fliegen, schweben - hinab. Reflexe des Lebens leuchten aus dem Traum.

Gott funktioniert nicht online. Das Wunder geschieht, ist. - Person.




Am nächsten Mittag fand ich eine tote Fledermaus auf dem Balkon.


9.4.20

Schmetterling

Ein Kohlweißling schwingt und sinkt zwischen den Düften und über den Reihen der Gräber. Sie singen in blauen und lila Blüten hinauf. Und da blitzt es in gelb, rot und orange unter dem Grün der ersten Blätter.

Ich stecke mir die Zigarillo x an. Sie schmeckt nicht, schickt aber die Seele eine Entspannung tiefer.

Ein neues Ostern. Du bist zum Tod verurteilt, aber Du darfst immer wieder noch zwischen Duft und Farbe leben.

Ich höre das Lachen nicht, das aus dem Beton und der Bitterkeit mancher Erfahrung über eine dick aufgetragene Freude gegossen wird. Es war und ist immer wieder auch einmal mein Lachen.

Ich sehe auf. Irgendwo über dem Regenbogen fliegen "Bluebirds", auf Schwingen der Sehnsucht, aus den Paradiesgärten von der guten Sphäre der Erinnerung.

Und Jesus, die Liebe, trägt das Kreuz des Verrats, der Verachtung und des Hasses.

Ich möchte ihm etwas von dieser halben Stunde geben, damit er es besser übersteht. 

Hier liegt Leben. 
Ein Schmetterling, ein Himmel voll mit Träumen des Regenbogens, Erinnerungen und das Versprechen eines neuen Tags winden sich um ein Kreuz. 

Laß! Hier sind Duft und Licht und etwas wie Hoffnung im Gesang der Amsel. Und -warum nicht? - laßt die Glocken in die Bäume läuten!

9.4.20 Klaus Wachowski 

5.4.20

Die böse Frau

Noch im Alter, sie ist nur wenig jünger als ich, kann sie von ihrer Bosheit nicht lassen.  Ich nehme an, daß sie es in ihrem Leben zu irgendeiner Position gebracht hat. Die Wichtigkeit, mit der sie ihre überflüssigen Ermahnungen und Aktionen unterlegt, ist so unüberhörbar wie ihre Gehässigkeit Falten unübersehbar. Da ist viel davon.

Niemand hat sie darum gebeten, diese oder jene Aufgabe wahrzunehmen. Aber sie tut es, um ihr Verantwortungsbewusstsein herauszustreichen. Ein Blockwart am Ende der Tage.

Die anderen und ich, wie haben es in unserem Leben eigentlich alle zu einer angesehenen Stellung gebracht und erzürnen uns regelmäßig über ihr übergriffiges Tun und Reden. Warum nur? Was geht sie uns an, was kann sie uns anhaben?

Jetzt, wo der Frühling die schönsten Erinnerungen und schönstes Wiedererleben der Kindheit wiederbringt, geht es mir auf:

wäre ich ein Junge von damals, der hier in der Anlage spielte und träumte, sie würde mich mit argwöhnischen Blicken verfolgen und auf die Gelegenheit lauern, mich zu schimpfen. Corona stellt ihr allerlei Möglichkeiten dazu an die Seite. Die Träume werden weggekeift. Oder heißt es weggekiffen? Die Meisen singen, der Specht klopft irre Lust ins Totholz. Die Augen schließen sich zum Blick ins Blau und die Märchen vom Frieden der Kindheit breiten sich im Inneren Garten aus. Am Beet hackt böse Herrschaft böses Unkraut.

Jetzt weißt du, warum Jesus mir lieber ist als die Urmutter. 

2.4.20

Andreas Maier

Will nur noch in Kneipen herumsitzen."Volltext 4 19." 

Glockenklang ist ihm durch die Knochen gefahren, wie mir - war es in seinem Alter? - Bach in der ev. Kirche Bayreuth. Mir flog damit ein gewaltiger Druck auf Gehörtwerden davon. (Lebte Richard, mein unerkannter Freund noch?)

Das Äpplwoi-Glas in der Hand? Einsam sind wir alle. Wenn stimmt, was er schreibt, erlebt er zum erstemal die Gleichgültigkeit der früheren Party-Peergroup. Etwas spät. Die Geschäftsfreunde aus der Literatur haben mit sich selbst zu tun. Also, was jetzt?

Ich biete meinen kleinen ohnmächtigen Bruder Jesus an. Kann nicht helfen, findet den jungen Alten mit dem Äpplwoi-Glas aber ganz okay und schaut, was der wohl weiter macht.

Der  m u s s  ja schreiben. Saufen braucht er nicht. Rabe Josef vom alten Janosch lesen, -ja: oder (Jungfrau)- Anton Reiser könnte auch gut sein. Aber

gern selbst leben.

Mich hat der Lodenmantel vom Onkel Stammtisch geärgert, habe andere Lodenmäntel ausreichend erlebt. War so was wie Tattoo-Glatze der Herrschaft. Inzwischen mittelmäßig berühmt und ausgelutscht hat er aber gut teilbare Texte in den Volltext getextet. Ruhmempfehlung: gern darauf pfeifen! Auch nehmen: geschenkt. Wer will schon son Walser sein (auch ohne ethisches Problem)?

Gegen den Schreibdruck hilft nichts. Ist ja auch ganz gut, wenn mal was gelingt. Aber, alt, nicht dich lieber einen Platz etwas abseits im Parkkiosk zum Singen aussuchen? Klingt doch noch ganz gut, die Stimme, wie vom Lodenzeisig Udo.

2.4.20

24.2.20

etwas Zeit

Nur etwas Zeit. 

Wir gehn hinaus. 
Voraus das rote Fähnchen, 
voraus die rote Nase,
mal schauen, wie sie schaun. 

Auch Du bist nun zu alt dafür. 
Bleib ernst, mein Jung, bleib ernst! 

Dr. Smirc sagt: "Narzißmus!"
Dr. Warnix, Psychagog 
mit Diplom vom alten Narren: "Aha! Na dann.."

Bin denn auch ich ein betschgräbler Pegide?
Vom Einhorn zum Blödmann kein Schritt, 
nur etwas Zeit vonnöten.

Raus, die rote Fahne, rote Nase,
mal schauen wie sie schaun. 

Auch Du zu alt, macht nichts, 
nur etwas Zeit vonnöten. 
Dollau, dollau alt Alzey.

Fastnacht 2020

22.2.20

Was danach kommt


Auf das, was danach kommt!

Ein Lied mit einer heroischen Melodie, deren weiterer Text mir nicht im Gedächtnis bleibt.

Ich wische die Brotschale aus Holz aus, auf deren Boden mit einem Filz-stift geschrieben steht: zum 84. Geburtstag. Wir haben sie in einem Sozialkaufhaus erworben. Ich war damals, so glaube ich, 66.

Vielleicht schenkt mir in 15 Jahren jemand eine Brotschale aus Holz. Werde ich noch leben? Wirst Du noch an meiner Seite sein? Werdet ihr Lieben, Freunde, gute Nachbarn noch da sein?

Mir gefällt die Zuversicht und Freude der Jugend noch, ist das alles auch gedämpft. 'Swirling above' sangen die Stones vor ungefähr 20 Jahren über die 'seeds of love'. Er, sie war damals kurz vor Rente.

Es ist immer noch schön auf den Filmplakaten der Erinnerung, hinter den Geschäftigkeiten des Tags, die den Rentner in die Straßenbahn stolpern. Singt und freut Euch, auf das was danach kommt!

Was kann schon sein? Der schöne Tag, das gute Gespräch, Berührung. Auch Schmerz, keine Frage. Singt! Es ist keine Erleuchtung von Gurus Gnaden. Und vielleicht gerade deshalb frisch und Freude auch für mich.

Ob der, die jetzt mindestens 88jährige noch lebt? Oder hat sie, er voller Wut und Not, die spießige Holzschale da-mals direkt ins Sozialkaufhaus geworfen? Dann laß uns gemeinsam eine Zigarillo rauchen auf das, was davor war und danach kommt.

Geschrieben unter dem Eindruck des einblühenden Frühlings im Februar 2020.

Klaus Wachowski