Einen Vogel malen
Das Gelb der Sonne für den Bauch. Von oben sei Grau. Ein rosa
Strich vom Schnabel aus und der Rest des Schnabels schwarz.
Ein dunkelgrüner feiner Strich zeichnet
auf Dir den welligen Flug an der Hecke nach. Zwei, drei hellere Punkte reflektieren
das Licht vom Rand der metallenen Vase. Im Spiegel deines Auges erkenne ich den
Grabstein.
Und allüberall bricht der Gesang des Frühlings
aus den von Vögeln umflogenen Zweigen herab.
Die ersten Bienen in den Weidenkätzchen
unter Dir.
Fliege in den Garten Erinnerung!
*
Meisen
aus entlaubten Zweigen flüchten unter das bläuliche Grün der Kiefernadeln. Auf
dem orangeroten geraden Stamm liegt der gebogene Schatten des Nachbarbaums. Ich
gehe ins Wunder.
Die Risse
im dunkelgrauen Asphalt, die schräg stehenden weiß-grauen Platten, die tausend
feinen weißen Blüten im Gras.
Auf allem
liegt der Frieden aus warmen Sonnenstrahlen.
Ich
erinnere mich. Du im Kinderwagen, wir gemeinsam durch ausbrechendes Grün. Wie
Du wohl die Welt einmal erleben würdest? Ich wollte Dir all die Schönheiten
zeigen, die Du längst sahst und fühltest. So sollte es bleiben. Aber es war
doch!
Ein Mann,
eine Frau, ein Mann mit Hund gehen vorbei. Zwischen Häusern, Bäumen, Straßen
breitet sich ein Märchen aus. Es ist wie "es war einmal".
4.3.18 Klaus Wachowski