Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

14.8.19

Tag 1

Er geht ins Café Lummer. "Ah, Urlaubszeit!" Kehrt um, geht ins "Wichtig". Macht den Fehler, sich neben eine Gruppe interessierter Senta- und Struppiverständiger zu setzen. Lederbändchen, Schnupperstop, Pinkeln und Foxterrier. Man zahlt. Für so etwas sollte man Gott nicht danken! Jetzt kommt Semester und Wohnung. Der Lars hat mir jetzt so schön geholfen.

Ächz! Dabei ist doch schönes Wetter!

Er holt die Erinnerung an heute Früh hervor. Die Wiesenblumen am Straßenrand brachen in das Grau seiner Gedanken. Er war ein paar Tage im Krankenhaus gewesen, sich vor dem Tod drücken, und hatte schon nach dem zweiten alles Selbstdenken aufgegeben. Anstalt. Dann an diesem Morgen dieses erste Aufatmen.

Man denkt neu über das Leben nach. Welche Wichtigtuer konnten Dich doch wegziehen vom geraden Weg! So wurde er krumm.

Aber: War es nicht auch Erfahrung und wurde es daher nicht köstliche Erinnerung? Nichts hat dadurch an Richtigkeit gewonnen. Aber gern nimmt er den alten Standpunkt gegen seine neue, so langweilig abgeklärte, Haltung ein.

Gerne setzt er sich hinaus auf den Balkon. Die wechselnden Brisen der Meinungen und Erinnerungen erfrischen die ruckelnden Gedanken, stoßen neue Pläne an.

Ja, man könnte doch nochmal einen Dada versuchen.

So findet der seltsame Alte (alle Alten sind seltsam eigen) ins Leben zurück. Sieht das Richtige und Falsche, das Wichtige, Liebe und Mensch. Richtig und falsch, na ja, - aber wieder dreidimensional.

Die vergnügten Plauschinger sind weg. Sie sind nicht verkehrt. Man braucht doch irgendein Wort, ganz unwichtig, um zu den anderen zu gelangen.

Er zahlt und geht. In seine Gedanken kehrt die Welt zurück mit allem Alltag. Er ist wieder bereit für das Leben, die Trauer und Freude.

13.8.19

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