Tracy Chapman: There is fiction in the room between. Versinke im Augenblick. - Aber verliere nicht den Verstand
23.5.17
Auf einer Bank an der Alb
17.5.17
Im Weinberg meines Onkels
15.5.17
Montauck, die Rückkehr des Volker Schlöndorff
Rückkehr nach Montauk
Volker Schlöndorff 78. Ein alternder Schriftsteller verspürt Reue über die Zeit anwachsenden Ruhms, durch den er von seinen Lieben abgezogen wurde. Die Frauen erscheinen voll von Leben und Sehnsucht, der Alte versteht nicht, will sich aber auch nicht die Mühe machen, sich einzufühlen.
Ruhm macht mächtig und einsam. Das Alter nimmt die Macht und schlägt den verbleibenden Raum der Einsamkeit zu. Es fühlt sich etwas japanisch an.
Es scheint so, daß die Macht des Wortes und des Denkens den Schriftsteller zu einem erotischen Objekt macht. Der Mann, der in Frisch oder Schlöndorff steckt, begreift, wie andere Männer, nichts davon, was ihn so anziehend macht und stolziert als Gockel durch Buch und Film, ein Gigolo kommt auf Dich zu.
Was nicht heißt, daß der Film oder das Buch schlecht sind. Mich in die handelnden Personen einzufühlen war nicht sehr erfolgreich, aber es brachte auch meine Vorstellungen ins Schwanken - wie das Meer bei Montauk.
Sympathisch war mir das Anknüpfen Schlöndorffs an den älteren Max Frisch. Der Gedanke an eine Übergabe der Staffel zwischen kulturellen Generationen gefällt mir gut. Die Einsamkeit des Schriftstellers und der Schriftstellerin, die sich ja vom Leben fernhalten müssen, um das Erlebte zu fassen, zu singen und zu sagen, verändert sich im Lauf der kulturellen Moden nicht. Sie ist sicher unter den verschiedenen Personen unterschiedlich in der Auswirkung. Aber sie wirkt.
Auf Einsamkeit gibt es kein berufliches Monopol. Sie ist verbreitet wie Zucker. Und ihre Darstellung zieht entsprechend an. Als Akzidenz der kulturellen Betätigung macht sie deren Produzenten attraktiv. Gibt es auch einen Warencharakter der Einsamkeit?
Der Blick des Schriftstellers Frisch auf sich und die Frauen, Blick eines Reptils, hat sich bei dem jüngeren Filmer Schlöndorff in der Temperatur etwas erwärmt. Mit mehr Sympathie erfüllt als der des Martin Walser vom Stammtisch, dem die Glocken des Barock das Hirn ausläuten. Ahnungslos wie wir alle, die wir nicht frau sind.
Wer sagt das, daß es "nichts wichtigeres im Leben gäbe als das was man (mit oder an Frauen) getan oder versäumt hat"? Ein Bewußtsein, dem noch nichts zugestoßen ist, nichts genommen wurde. Ein Anflug von Bedauern. Ein Falter über einem Sandstrand der Erinnerung. Das Meer verschluckt sie, spuckt sie aus.
Was fehlt, was vermieden wird, ist Berührung.
Die 6 hält. Aus den Zellen der Psychiatrie dringen unsägliche Schreie der Angst und der Wut auf die Straße. Der Karlsruher Wandershopper packt den Honig von Grabesblumen ins Billig und eilt zum Event. Heute werden Seelenkerzen ausgeblasen.
15.5.17 Klaus Wachowski
11.5.17
Narrativ
3.5.17
Das Leben geht weiter
Das Leben geht weiter.
Zwei Vögel haben in der Asthöhlung ein Nest angelegt. Sie singen und schwirren hin und her, ihre Kleinen zu füttern. Einige wenige Regentropfen, ein leichter Wind.
Poch, poch, es geht weiter.
Licht wird in die Blüten gestreut. Im Inneren der Schmerz.
Aber darüber Erinnerung an eine Lust auf Leben. An eine Liebe.
Soll es doch weitergehn!
Ich bleib noch ein Weilchen sitzen.
3.5.
*
Im Alter zu glauben beginnen,
im Leid zu glauben beginnen.
Oder den Glauben ablegen.
Sie glauben plötzlich oder verloren den Glauben.
Was ist das Problem?
Ein Himmel spannt sich um einem Horizont,
ein Himmel öffnet sich, um einen Blick frei zu geben.
Ist die Erde Mantel oder weites Land?
Wer weiß?
Aus der Erfahrung heraus betrachtet, verkehren sich die Wichtigkeiten, Vertrauen, Furcht und Trost.
Das Leben geht weiter. Argue or don't argue.
Und ich mache eine weiteren Schritt hinein,
in ihm.
3.5.17