Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

4.2.18

Indian riddim Paradise



Sehnsucht
Im verwunschenen Garten steht die Zeit still. Es ist Frühling, warm und bunt. Die Luft ist erfüllt vom Duft der Blüten, ein kaum spürbarer Wind trägt ihn weiter und neuen Duft heran. Sonne, blauer Himmel, ab und zu eine weiße Wolke. Du kannst auf die Wiese liegen und in den Himmel schauen.
Bienen summen, tragen Nektar zum Stock. Spinnen spannen glitzernde Netze, wickeln Bienen ein. Vögel erfüllen die Luft mit Liedern, tragen Spinnen und Fliegen ins Nest. Am Buchs schnurrt die Katze Richard, schwarz wie die Nacht, springt auf die Amsel, schwarz wie die Nacht.
Und ein Dichter, kauend an einem veganen Kaugummi, bricht aus dem Unterholz, sinkt aus ommhem Schneidersitz in schnarchenden Schlaf.
Nächste Station Kröpfingen. Da tobt der Bär. Fressnapf - Aldi - Obi.
Das Serviceteam schenkt weiß gerösteten Kaffee aus. Die Betriebswirtschaft verlangt Einstellen der zusätzlichen Wasser - Gabe. Es klingt wie Konstanz in der Edel-Plörre.
"Die Toten aber sind geheimnisvoll stumm", denkt ein Denker sein staunendstes Aha.
Enttarnte Künstler ragen in die Fastnacht. Auch so'n Quatsch: "Kunst des Alterns". Ist das so ne Art Dialektdichtung? Ein Klischee von Attraktivität und Servilität? Man strahle doch bitte Würde und Tiefsinn aus, statt in die Hose zu pinkeln.
*
Was willst du mehr?
Was sahst du in der Zukunft?
Ich denke zurück an den Blick von der Terrasse unseres Hotels aus über die Rhone. Träge floss sie durch den Abend. Schwalben zogen Kreise in den Himmel, ihre schrillen Schreie: wie schön! Die Sonne war unter das Dach gesunken, Rot mischte sich ins Blau. Unten schloß einer sein Tor.
Weh aus einem Verlust stieg in mir auf. Gedanken an meine Lieben. Ob das Tiefsinn ausstrahlt?
Dies ist nur einmal. Und niemand außer uns hat diese Jahre. Und kein Bild, kein Lied kann es ersetzen, schöner machen pp. Eine Schneeflocke aus 2018 schmilzt, noch bevor sie den Krokus berührt. Sie allein hatte dieses Grau, diese Kälte, diese Erwartung in sich.
Vielleicht wollte ich es einst so. Aber ich möchte keiner von der Gestik der Belehrung sein! Hier am Buchs laß uns sitzen und hinausschauen und reden im Tonfall der Sperlinge.
4.2.18 Klaus Wachowski