Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

24.7.18

Eingebettet

Und die Wellen laufen aus, erlöschen im Gleichmut des Meeres. Ein Gleichgewicht ohne Ende stellt sich ein. Der Planet reist hinaus in die Weite eines leeren Raums, stellt seine Drehung ein. Ist das der Tod: Schlaf?

Den davon eilenden Planeten halten unmerkliche Schwerkräfte aus der Summe der verteilten Materie fest. Wird das nicht zu einer gegenseitigen Aufhebung der Kräfte und Bewegungen führen?

Ich kann es mir nicht vorstellen, denn seit ich erwachte, war und ist Leben.

Wie soll ein Ende sein, wo vor dem Anfang nicht ein Ende war? Die Ewigkeit wird nach dem Leben, nach dem Ausatmen wieder einatmen. Und so wird Leben sich immerwährend umwandeln.

Ich werde vergehen und nicht da sein. Aber ein anderes Ich wird sein. An anderer Stelle, in anderer Stelle der Zeit. Wie ich an Deiner Stelle bin, war.

In der Einzigartigkeit und Verlorenheit im Alles wünscht Buddha das Nichts herbei.

Ich sehe, bei aller Vorsicht, mit Sehnsucht auf das Du.

*

„Und was soll das Ding mit Gott dabei?!“ Dr. Smirc scheint irgendwie erzürnt.
Dr. Warnix, Psychagog und Realitychecker bei RXL, fragt zurück: „Was ist das :„Existenz“?“

Seitenblicke

Alt und den Tränen näher als dem Wein.

21.7.18

Blumenstrauß

Über den Glaskörper schiebt sich ein Häutchen, die Tränenflüssigkeit zurückzuhalten.
Du kennst schon alles. Ich nichts. Ich gehe mit meinem väterlichen Freund Richard unter Bäumen.
Ich sehe: Dieser Blumenstrauß ist schön. Rote, blaue und gelbe Blüten in grünem Blatt. Ein Schleier von feinen weißen Blüten darüber.
Die rot gefüllten Sterne blühen hervor. Zarte kleine blaue Trichter, von harten grünen Blättchen geschützt, und mittelgroße gelbe Blütensterne. Sie alle wachsen aus schlanken dunkelgrünen Blattlanzen hervor.
Es soll Dir die Farben des frühen Sommers in den Schlaf gießen: da ist eine Wiese aus Träumen der Kindheit, über der der Falter Sehnsucht taumeln und aus der er trinken kann, bevor er von Zielen gezogen sich hinter dem Horizont verliert.
Ich stelle den Strauß in die Vase. Schon summt eine Biene herbei. Wasser befeuchtet die Erde. Aus den Bäumen die Lieder der Vögel.
Schritte im Kiesweg. Dann Stille.
Meine Gedanken auf der Spur eines Falters. Aus dem grünen Schatten sehe ich noch einmal zurück auf einen Strauß Frühsommer.
21.7.2018 Klaus Wachowski

10.7.18

Tamam

Ich höre eine mir liebe, vertraute Stimme singen. Die Saiten meiner Seele erbeben in einem moll- Akkord. Eine wehmütige Erinnerung.

Ich möchte antworten. Meine Worte zerfallen an der Mauer des Gestern zu Staub.

So danke ich den Stimmen, die aus der Vergangenheit in eine unbekannte Zukunft sangen.

So groß Dein Ruhm sein mag: er kann die Zeit nur in einer Richtung nehmen. (Und weit kommt er auch nicht.)

Ewigkeit ist anders.

Ein Lied aus der Vergangenheit nimmt mir den Stift aus der Hand. Was geht mich die Größe der Zukunft an?