DJ H für Narzissten kann am Herrenmodem partout keine Extrempizze für den Silomaten von Ettlingen finden. Genervt sucht er nach den Superselektprämien des hl. Sebastian. Es meldet sich aber nur ein kosmologisches Erdbeben.
"Ja!", sagt er: "den Fußboden mit Bodylotion pflegen, aber den Hund in den Rasen kacken lassen!".
Das Veganer-Coaching für Schnitzeltester auf höchstem Niveau findet solche Tieranschauung indiskutabel. Wagner sei schließlich nicht Teil der Fabrikwaare der Natur, wie Schopenhauer zu schimpfen pflegte, sondern erster Musikpunsch am Ort. Und so einer dürfe wohl schnapsen und flegeln wie es dem Punk so gefalle. Oder wollen Sie nur wegen ein paar Regelwidrigkeiten auf das Entzücken im Genialischen verzichten? Kreisen zufolge geschehen Dinge!
Der Abwiegler vom Bau hat andere Sorgen. Er stand zu weit hinten in der Klabauterschlange beim Zartkauf. Kein heiliges Schnäppchen lässt ihm den Geiz hüpfen. Aus einer vom Sippenego genähten Burkha tönt es aber nach Karlsruher Knarzen im Denkknast. Man sagt, das Leben sei kein Schweinetrog.
Früher Seniorenzimmer zur letzten Ölung... Tracy Chapman: There is fiction in the room between. Versinke in Deinem Augenblick. - Aber verliere nicht den Verstand
2.6.16
Wenn der DJ kommt
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Aus Überschriften
Stil heißt auch Haltung. Verstand und Anstand gehen mir zu oft auseinander. Auch Vernunft sollte sich nicht allzu weit von der Achtung gegenüber den Menschen entfernen.
15.5.16
Am Nudelbaum
Am Nudelbaum steht ein Alter im blauen Anzug.
Erinnerungen tropfen. Störungen der Wortfindung durchziehen den Äther.
Leise und friedlich pulsierende die Herzschläge eines Reggae unter den Füßen. Thomas und die Okaky-Okaysters aus dem Rüpelcasting lassen ihre Grobstöcke und Hüften kreisen. Dreadlocks winken aus soften Melodien Freiheit und Bruderschaft der Menschen.
Dr. Warnix, Psychagog und feingedrillte Kompassnadel am Bundesverfassungsgericht, kommt nicht auf den Begriff "Gefolgschaft".
Hat nicht dieses Hitlerwort das vom Recht vor Gehorsam abgelöst?
Seine Erlebnisse mit einer Kaderpartei in der Provinz scheint es zu bestätigen. Man war freund und wurde zum Knecht gestriegelt. Er kann doch nichts dafür. Trotzdem geniert er sich für seine Generation. Sie ist nicht weniger korrupt, heuchlerisch und selbstzufrieden geworden als die Bunkerrepublik Adenauer.
Freiheit, Gerechtigkeit, Verbrüderung... Was ist daraus geworden? Was in den Provinzdörfern die Familie macht, das erledigt in der Kaderpartei das Mittel der Freundschaft: Stärkung, Abgrenzung, Einigelung, Abstumpfung, Alleinherrschaft. Von Freundschaft zu nützlicher, zu braver Freundschaft, zu Herrschaft. Was ist da anders?
Dem hält kein Wert in Parteiprogramm oder Seele stand. Und die Zeitung lernt auch am liebsten mit der Wichtigkeit zu trotten, die von Höflingen umgeben und an Monolog und feigem Applaus zu erkennen ist.
Dr.Smirc fällt ein: "Zeit für einen Wechsel."
Ja. Aber wenn er zu lange ausbleibt, wenn alles nach gefälliger Freundschaft riecht, kommen die Hassprediger aus den Kanälen. Dann sind hoffentlich ein paar wenige übrig, die noch eine Ahnung davon haben, was Republik ist.
Sie wird wieder aus den Nudelbäumen des von allen seltsam angeschauten, mißtrauisch beobachteten kulturellen Rands kommen. Pussy Riot auch im lockeren Westen. Vielleicht auch von Dr. Smirc and the Okaysters.
Dr. Warnix, Psychagog und rasierter Dadaist, hat die Wortstörung noch einmal behoben. Ob unter dem Nudelbaum auch das eine oder andere Pampasteak aus der Inflation zu finden ist?
Erinnerungen tropfen. Störungen der Wortfindung durchziehen den Äther.
Leise und friedlich pulsierende die Herzschläge eines Reggae unter den Füßen. Thomas und die Okaky-Okaysters aus dem Rüpelcasting lassen ihre Grobstöcke und Hüften kreisen. Dreadlocks winken aus soften Melodien Freiheit und Bruderschaft der Menschen.
Dr. Warnix, Psychagog und feingedrillte Kompassnadel am Bundesverfassungsgericht, kommt nicht auf den Begriff "Gefolgschaft".
Hat nicht dieses Hitlerwort das vom Recht vor Gehorsam abgelöst?
Seine Erlebnisse mit einer Kaderpartei in der Provinz scheint es zu bestätigen. Man war freund und wurde zum Knecht gestriegelt. Er kann doch nichts dafür. Trotzdem geniert er sich für seine Generation. Sie ist nicht weniger korrupt, heuchlerisch und selbstzufrieden geworden als die Bunkerrepublik Adenauer.
Freiheit, Gerechtigkeit, Verbrüderung... Was ist daraus geworden? Was in den Provinzdörfern die Familie macht, das erledigt in der Kaderpartei das Mittel der Freundschaft: Stärkung, Abgrenzung, Einigelung, Abstumpfung, Alleinherrschaft. Von Freundschaft zu nützlicher, zu braver Freundschaft, zu Herrschaft. Was ist da anders?
Dem hält kein Wert in Parteiprogramm oder Seele stand. Und die Zeitung lernt auch am liebsten mit der Wichtigkeit zu trotten, die von Höflingen umgeben und an Monolog und feigem Applaus zu erkennen ist.
Dr.Smirc fällt ein: "Zeit für einen Wechsel."
Ja. Aber wenn er zu lange ausbleibt, wenn alles nach gefälliger Freundschaft riecht, kommen die Hassprediger aus den Kanälen. Dann sind hoffentlich ein paar wenige übrig, die noch eine Ahnung davon haben, was Republik ist.
Sie wird wieder aus den Nudelbäumen des von allen seltsam angeschauten, mißtrauisch beobachteten kulturellen Rands kommen. Pussy Riot auch im lockeren Westen. Vielleicht auch von Dr. Smirc and the Okaysters.
Dr. Warnix, Psychagog und rasierter Dadaist, hat die Wortstörung noch einmal behoben. Ob unter dem Nudelbaum auch das eine oder andere Pampasteak aus der Inflation zu finden ist?
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Argentinien,
Rheinhessen 200
Stil heißt auch Haltung. Verstand und Anstand gehen mir zu oft auseinander. Auch Vernunft sollte sich nicht allzu weit von der Achtung gegenüber den Menschen entfernen.
3.5.16
Erinnerung Karlsruhe
Sich wie Ast und Zweige
strecken.
Im Ruf des Vogels auffliegende Freude.
In der näher kommenden Kühle verharren,
Dem Zurückweichen des Abends vor den Lampen folgen.
Die Nacht steigt heute aus der Erde auf.
Am Haus des Obdachlosenfreundes stehen bleiben,
Zu früh verstarb ein gutes Herz.
Es schlug im Rhythmus des Lebens.
3.5.16 Karlsruhe
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Helge Prase,
Karlsruhe
Stil heißt auch Haltung. Verstand und Anstand gehen mir zu oft auseinander. Auch Vernunft sollte sich nicht allzu weit von der Achtung gegenüber den Menschen entfernen.
17.4.16
In der Prärie
Ein hübsches Motiv im Schleier der Maja.
Ich fahre hinaus in die Weite der Gedanken. Lasst mich atmen!
Das Einhorn scheut vor einem Erdloch in der Prärie. Schrill der einsame Schrei des Bussards. Hohl das Heulen der Einsamkeit aus der Wolfskehle hinter dem Horizont. Wohin die Hufe treten, erblühen die Blumen des neuen Jahrs. Und die Sonne leuchtet durch die nassen Halme der Gräser.
Sich umsehend verliert es sich in der von Leben entleerten Schönheit. Es läuft wie die Hufe vorgeben. Der Reflex einer Quelle blitzt aus dem Gebüsch.
Sieh, die tausend Schattierungen des Frühlingsgrün!
*
Sie war mir nicht so entfernt wie der Verwandtschaftsgrad.
Sie handelte unterstützend. So dachte sie Liebe. Man sprach über abgeschlossene und geplante Arbeit. Man kämpfte gegen drohende Not, viel Kraft setzte man zur Errichtung von Dämmen gegen die Sorgen ein, man sank müde und froh ins Bett.
Die Liebe hat ihren Halt verloren. Und nun kommen letzte Sorge, letzter Schlaf. Das Herz hört einfach auf zu schlagen.
Eine Weile noch ist Erinnerung. Sie rieselt in eine Erdhöhle der Zeit. Das Einhorn scheut davor zurück. Der einsame Schrei des Bussards, das Heulen der Einsamkeit aus der Wolfskehle.
Jetzt aber gehört der Gedanke daran mir. Sich entfernt habend, wurde sie wieder nah. Jetzt ist der Tod nicht wahr. Ihre Gesichtszüge aber verschwimmen im Ziehen der Wolken-Streifen.
Aus dem Gras erhebt sich ein feiner, kaum wahrnehmbarer Duft. Das Einhorn öffnet die zitternden Nüstern. Es gibt das Wunder mitten in der scheinbar ausgeräumten Schönheit. Auch im Wirklichen.
Ich fahre hinaus in die Weite der Gedanken. Lasst mich atmen!
Das Einhorn scheut vor einem Erdloch in der Prärie. Schrill der einsame Schrei des Bussards. Hohl das Heulen der Einsamkeit aus der Wolfskehle hinter dem Horizont. Wohin die Hufe treten, erblühen die Blumen des neuen Jahrs. Und die Sonne leuchtet durch die nassen Halme der Gräser.
Sich umsehend verliert es sich in der von Leben entleerten Schönheit. Es läuft wie die Hufe vorgeben. Der Reflex einer Quelle blitzt aus dem Gebüsch.
Sieh, die tausend Schattierungen des Frühlingsgrün!
*
Sie war mir nicht so entfernt wie der Verwandtschaftsgrad.
Sie handelte unterstützend. So dachte sie Liebe. Man sprach über abgeschlossene und geplante Arbeit. Man kämpfte gegen drohende Not, viel Kraft setzte man zur Errichtung von Dämmen gegen die Sorgen ein, man sank müde und froh ins Bett.
Die Liebe hat ihren Halt verloren. Und nun kommen letzte Sorge, letzter Schlaf. Das Herz hört einfach auf zu schlagen.
Eine Weile noch ist Erinnerung. Sie rieselt in eine Erdhöhle der Zeit. Das Einhorn scheut davor zurück. Der einsame Schrei des Bussards, das Heulen der Einsamkeit aus der Wolfskehle.
Jetzt aber gehört der Gedanke daran mir. Sich entfernt habend, wurde sie wieder nah. Jetzt ist der Tod nicht wahr. Ihre Gesichtszüge aber verschwimmen im Ziehen der Wolken-Streifen.
Aus dem Gras erhebt sich ein feiner, kaum wahrnehmbarer Duft. Das Einhorn öffnet die zitternden Nüstern. Es gibt das Wunder mitten in der scheinbar ausgeräumten Schönheit. Auch im Wirklichen.
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Schein und Wirklichkeit
Stil heißt auch Haltung. Verstand und Anstand gehen mir zu oft auseinander. Auch Vernunft sollte sich nicht allzu weit von der Achtung gegenüber den Menschen entfernen.
3.4.16
Alte Schätzchen
Heute ist richtiger
Frühling. Ich gehe hinaus unter Menschen, durch die Gärten in die Stadt. Ein
göttliches Wetter für einen vergesslichen Atheisten. Meine Vögel singen in den
Himmel über Alzey, das Napoleon als Nachttopf bezeichnete und der Innenminister
mit Menschenblick Zuber in eine richtige Stadt verwandeln wollte mit richtiger
Kultur. Es sind auch Deine Vögel, wenn ihr Gesang auch Dein Herz hüpfen lässt.
Ich gehe also durch
Vogelsang, Gärten und die Stille des Mittags. Zwischen tausend weißen und hunderten
blauer Blüten im Gras ziehen Gedanken sich auflösende Spuren durch die
Aufmerksamkeit. Sie treffen auf die Erinnerung in den Ruinen meiner heroischen
Zeiten. Der jugendliche Held ist zum alten Trotter geworden.
In einer
Umzugskiste habe ich alte Text-Schätzchen entdeckt. Eine Betrachtung der Welt
anhand des Bildes von Hokusai "Fuji im Frühling". Das Bild
beeindruckte mich damals sehr und ich versuchte betrachtend den Sinn des Lebens
in ihm zu entdecken, beschreibend ihn weiterzugeben.
Wichtig erschien
mir damals, mir und der Welt eine Erklärung ohne Gott zur Verfügung zu stellen.
So wurde es zu einer etwas trockenen Sache mit verblassenden Farben, weil das
Unerkennbare ausgeschlossen bleiben sollte. Heute hat sich die Begeisterung
verloren. Es ist mir daher nicht möglich, eine passende Ergänzung anzufügen.
Eine Amsel singt
ihr Regenlied und tatsächlich fallen eine Viertelstunde später drei Tropfen
zwischen den Platanen am Bahnhof in mein Haar.
Ich verachte nicht,
was der jugendliche Held damals in die Menschlichkeitstrompete blies. Es war
von einem tiefen Gefühl von Menschlichkeit und Gerechtigkeit getragen. Wir
diskutierten und erregten uns, während in rheinhessischen Hinterzimmern
Koalitionen der Macher und Karrieristen beschlossen wurden, lange vor Hartz.
Nach einigen Jahren Leben mehr möchte ich in Manchem aber lieber vorsichtig
sein. Denn auch diese beiden Absichten können bitteres Leiden verursachen, wenn
sie in einer Erlösungsphantasie auf reale Menschen abgeschossen werden.
Unentschieden geht
nicht. Und daher denke ich heute, dass wohl im einen oder anderen Fall
irrtümlich Falsches und/oder Unrechtes gesagt werden muss, um im Widerspruch
etwas herauszufinden, das im goldenen Schweigen unbedacht bliebe.
Ich zeichnete
damals mit Vorliebe meditative Skizzen mit feiner Kugelschreibermine in einer
als japanisch gedachten Art. Unter aufbrechenden Knospen erinnere ich mich an
eine große Sehnsucht, wie sie etwa in Texten des Jean Paul oder der Virginia
Woolf deutlich wird. Als wollte ich die Ewigkeit festhalten.
Im gleichen Karton
fand ich auch eine Mappe mit Kinderzeichnungen. Entschuldige, mein begeisterter
Kunstbetrachter! Aber hier begann mein Herz zu schlagen: in Liebe seine
hoffende Seele ausdrücken. Es machte mir den Wert von Berührung erst richtig
spürbar. Und so sehe ich zwei Jungen Fußball spielen, eine Mutter ihrem Kind
das Radfahren beibringen heute mit dem Interesse, das mir damals nur die Welt
in oder hinter der Welt wert schien.
Jetzt sind die persönlichen
Beziehungen in entfernteren Räumen festgemacht. Ich könnte der Sehnsucht nach
den Ufern der Ewigkeit wieder mehr Platz einräumen. Aber ich bin froh und nicht
selten fröhlich in einem von Erinnerung erwärmten Jetzt.
Das Pathos der
heroischen Zeit ist übergegangen in Ungewissheit und Interesse. Damals hielt
ich solche Wichtig und Unwichtig nicht unterscheidenden Leute für alte
Schwätzer. Heute rühre ich etwas Sirup von Wehmutsblüten in den Bittertee und
streiche das Deckchen aus geklöppelten Fragezeichen glatt: Richard, was meinst
Du? Darf er Recht behalten?
Richard zeigt auf
den jungen Herrn: "Sieh doch! Wie er den Vögeln lauscht."
Gott sagt: "Ordentliche
Arbeit für einen Atheisten." Dann wirft er noch etwas Glimmer in die
Sonnenstrahlen.
3.4.2016 Klaus
Wachowski
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junger Held und alter Trott
Stil heißt auch Haltung. Verstand und Anstand gehen mir zu oft auseinander. Auch Vernunft sollte sich nicht allzu weit von der Achtung gegenüber den Menschen entfernen.
25.3.16
Quitte
Stil heißt auch Haltung. Verstand und Anstand gehen mir zu oft auseinander. Auch Vernunft sollte sich nicht allzu weit von der Achtung gegenüber den Menschen entfernen.
15.3.16
Wadronje
... als bewegten sie sich wie zwei ewig Reisende endlos in die Ferne fort. Shimamura empfand daher nicht jene Bitterkeit, die aufkommt, wenn man etwas Trauriges sieht; es kam ihm vielmehr so vor, als würde er eine Traumszene betrachten, die wie von selbst ablief. (Yasunari Kawabata, Schneeland)
*
Eine aufgerissene, metallisch glänzende Ballonhülle hoch in den treibenden Frühlingszweigen einer Wadronje. Man nennt es Überblick. Der Landrat ist pensioniert. Zum Glück hat er sich noch ein Ehrenamt reserviert. Sonst würde das Blatt der Hofberichterstattung überhaupt nichts mehr bringen. Seine Hülle ist zwar etwas ausgebleicht, aber noch verschlossen. Das Gas Wichtig, längst entwichen, aber der Bauch ist noch prall.
Man überschätzt sich bis zuletzt. Städtische Arbeiter müssen ihn schließlich mit Aufwand herunter holen. Die Zeitung spart sich die Mühe - auch bei Verdienst.
Eines ist ihm schon gelungen: Meine Aufmerksamkeit wurde abgezogen. Vom Blau des Himmels, von den Gesängen der Meisen hoch über dem Rauschen der Autos, von den Vorgärten der Erinnerung. Ein buntes Zwinkern im Grau. Ist es ein Naturgesetz, dass der Mensch beim Anblick der Präsentation sein Ich verliert?
Es glänzt, es platzt. Aber anders als die Japaner brauchen wir den Anblick des Besonderen, auch im Wissen um seine Leere. Ein Ballon? Schön. Aber jetzt ist die Zeit des Baumes. Ich wende mich ab.
Was kann ich sagen? Wem?
Ich übe Körper, versuche die Füße zu spüren. Da vorne ist die Zukunft. Erinnerung an der Seite gehe ich. Man sagt, der Frühling sei auf dem Weg. Nach der nächsten Biegung müsste ich ihn sehen.
Abiturienten stürzen vorbei, überrennen Seniorinnen an Rollatoren. Mer lacht. Es kommt mir so vor, als würde ich eine Traumszene betrachten, die wie von selbst abläuft.
Strindberg sieht die Dahlsbergsgatan hinunter. Das Regenwasser bildet reflektierende Kreise im Grau. Man sagt Hoffnungsschimmer. Aber der Frühling hat seinen Duft noch nicht gefunden.
Du kannst die Zeit nicht herbei ziehen. Halte das Bild fest, mit und ohne Ballon. Die blauen Blütenrispen kommen schon aus dem Zaun hervor.
14.3.2016
*
Eine aufgerissene, metallisch glänzende Ballonhülle hoch in den treibenden Frühlingszweigen einer Wadronje. Man nennt es Überblick. Der Landrat ist pensioniert. Zum Glück hat er sich noch ein Ehrenamt reserviert. Sonst würde das Blatt der Hofberichterstattung überhaupt nichts mehr bringen. Seine Hülle ist zwar etwas ausgebleicht, aber noch verschlossen. Das Gas Wichtig, längst entwichen, aber der Bauch ist noch prall.
Man überschätzt sich bis zuletzt. Städtische Arbeiter müssen ihn schließlich mit Aufwand herunter holen. Die Zeitung spart sich die Mühe - auch bei Verdienst.
Eines ist ihm schon gelungen: Meine Aufmerksamkeit wurde abgezogen. Vom Blau des Himmels, von den Gesängen der Meisen hoch über dem Rauschen der Autos, von den Vorgärten der Erinnerung. Ein buntes Zwinkern im Grau. Ist es ein Naturgesetz, dass der Mensch beim Anblick der Präsentation sein Ich verliert?
Es glänzt, es platzt. Aber anders als die Japaner brauchen wir den Anblick des Besonderen, auch im Wissen um seine Leere. Ein Ballon? Schön. Aber jetzt ist die Zeit des Baumes. Ich wende mich ab.
*
Was heißt bitter, was heißt Trauer? Die blauen Blüten-Rispen des Langschöll drängen sich aus dem Gitter. Auf dem Boden gelbe, weiße, lila Krokusse. Die Erde ist schon krümelig. Aus diesem Grund klingen die Glocken der Trauer und der Freude tiefer!Was kann ich sagen? Wem?
Ich übe Körper, versuche die Füße zu spüren. Da vorne ist die Zukunft. Erinnerung an der Seite gehe ich. Man sagt, der Frühling sei auf dem Weg. Nach der nächsten Biegung müsste ich ihn sehen.
Abiturienten stürzen vorbei, überrennen Seniorinnen an Rollatoren. Mer lacht. Es kommt mir so vor, als würde ich eine Traumszene betrachten, die wie von selbst abläuft.
Strindberg sieht die Dahlsbergsgatan hinunter. Das Regenwasser bildet reflektierende Kreise im Grau. Man sagt Hoffnungsschimmer. Aber der Frühling hat seinen Duft noch nicht gefunden.
Du kannst die Zeit nicht herbei ziehen. Halte das Bild fest, mit und ohne Ballon. Die blauen Blütenrispen kommen schon aus dem Zaun hervor.
14.3.2016
Stil heißt auch Haltung. Verstand und Anstand gehen mir zu oft auseinander. Auch Vernunft sollte sich nicht allzu weit von der Achtung gegenüber den Menschen entfernen.
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