Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

12.11.24

Verleugnung

Eine Szene aus dem Film: Auf einem Zeitungsplakat steht: "Irving hat gelogen". Das erinnert mich an die Demagogie Trumps und Konsorten. 

Was bleibt, um Anstand und Verstand gegen die Schläue der Lüge zu helfen?

List und Gewalt zerstören das Vertrauen in die Menschlichkeit des Menschen. Bleibe Du anständig und verständig, so hast Du die Erfahrung, daß Dein Glaube an Mensch und Menschlichkeit einen Ursprung im Wahren hat. "Mehr als die Wahrheit" gibt es nicht. Es ist Abweichung von der Wahrheit, Lüge. 

Und auch ein besonderer "dritter Weg" über Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hinaus ist immer der Weg weg von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, weg von der Republik, also gegen die Würde der Person. 

3.11.24

Alt

Alt

Auf den Tod zutreibend 
Sehen, hören, riechen wir
das Leben.
Dafür danke ich.
Wem?.

Sage G, A, O, jhw,
All die Namen, 
die Du zum Aufruf 
für Morden nimmst.

Ja etwas ist davon.
Aber es ist anders.
Unbekannt,
liebend.

Laß uns aus der Berührung 
in die Berührung gehn. 
Sehen, hören, riechen.

Ja, da ist Angst
Ja, da ist Dank.



21.10.24

Dummheit, die zum Himmel schreit

"Dummheit, die zum Himmel schreit", singt einer in Lederhosen. Klingt wie Alptraum Alphorn Austria. Ist es nicht doch auch oft so?: "Dummheit, die zum Himmel jodelt"

17.10.24

Netanjahu

Gott sagt doch: Du sollst nicht töten. 
Willst Du Deine Diktatur über die Zeit retten? 

16.10.24

True colors of memory

True colors of memory

Ich glaubte zu wissen. 
Drei Zeilen für Verlust. 
.
.
.
Cohen:
It is in love that we are made, 
In love we disappear. 
Wenn Ruhm den Dichter tötet, 
Entzünden die ein Opferfeuer 
Für Priester. 
You who build the altars now...
Drei Zeilen zurück:
.
.
.
Ich glaubte zu wissen. 
Es war nur Sehnsucht nach Liebe. 
Das Herz wußte nicht.
Wie konnte ich verstehen?
          In den Wellen des Brahm schwimmend
            löse ich mich auf

10/24 kw 

15.10.24

Ein Raum im gelben Licht


Ob Erinnerungen vergehen? 

Ich merke es wohl nicht. Worte ja, z.B. "Schablone". Wiewohl: die Begriffe darunter sind scheinbar noch da.

Eine Erinnerung erscheint in einem gelb beleuchteten Raum für gut 10 bis 14 Personen, angenehm dekoriert mit einem Bild von G Kazda (schau an, was noch einfällt! ). Im Haus Quitte will ich Verkorkstes aus der Kindheit aufarbeiten. Dank in die Ferne, H!
Familienrekonstruktion nach Satir, nicht "Aufstellung" nach Guru Hellinger. Sie wollten noch wissen, nicht Bescheid geben, hatten vom Beginn der 70er an gelernt, auch über den Urschrei hinaus und trotzdem das Fragen und Hören nicht vergessen. 

Es hat geholfen, befreite von Aufträgen. Und heute erinnere ich mich gern. Es erfüllt diesen Herbsttag mit dem Licht gelber, roter und noch grüner Blätter von Erinnerung. 

Wenn ich so zurück denke, schaue ich gerne in solche Ecken und Räume. Es machte Liebe leicht. Das Außen ohne Erinnern, was wäre solche Perspektive?!

15.10.24

3.10.24

A crack in the bones - Translated by samsung

Old age is a crack in the bones. You are pushed by the ego of the crowd, you have to walk slowly. Keep going, pain doesn't matter.

Narcissism shows itself as a crack in the shell of the republic, filled with freedom, equality and devotion, conscience.

Rage by old age, lust for power by youth, populists and gurus of madness: They beat on the edge in the expectation that the singing bowl will turn their hooligan songs and Babbits flatteries into an anthem of fame. Domination, drugs and rock'n'roll. Others, Trumpists, drip the acid of the "me - first" into the crack.

Hold the bowl carefully. Failing posers think it could be interesting to knock the thing over, to win shards for a gold kintsugi on the baroque chest.

Talk with your grandchildren about value. You are old, move carefully.

Then put the bowl on the walker for the way to the sources. Do you still remember it?

Good wishes! May the swarm lead you safely behind the packs.

Day of Unity 24 

Tag der Einheit 2024

Das Alter ist ein Riß in den Knochen. Du wirst von Ego der Menge gestoßen, mußt langsam gehen. Weiter, Schmerz egal.

Der Narzißmus zeigt sich als Sprung in der Schale Republik, gefüllt mit Freiheit, Gleichheit und Hinwendung, dem Gewissen.  

Wut des Alters, Machtlust der Jugend, Populisten und Gurus des  Wahns: Sie schlagen auf den Rand in der Erwartung, die Klangschale mache ihre Hool-Gesänge und den Gabalierschmus zur Hymne des Ruhms. Herrschaft, Drogs and Rock'n Roll. Andere tropfen die Säure des Ich – zuerst in den Riß. Es knackt von BSW.

Halte die Schale vorsichtig. Wichte von wichtig denken, es wäre interessant, das Ding mal umzustoßen, Scherben für ein Gold – Kintsugi auf der Barocktruhe zu gewinnen.         

Sprich Deinen Enkeln von Wert. Du bist alt, bewege Dich mit Umsicht.  

Dann packe die Schale auf den Rollator für den Weg zu den Quellen. Weißt Du ihn noch? Geh mit guten Wünschen! Der Schwarm führe Dich sicher vorbei an den Rudeln.

Tag der Einheit 24


25.9.24

Deutsche Jugend des Ostens

Angeblich wählen sie AFD. Ich denke an meine Mitschüler damals.

Dazu fällt mir bereits 2010 in Brody, Gymnasium des Joseph Roth ein:

"Die Wände in dezenten Tönen des ruhmreichen Habsburg, Polen, Rumänien, der ruhmreichen Sovjetzeit oder der noch nicht ganz  so ruhmreichen Bürger-Revolution gehalten, strahlen vornehme  Pflegeleichtheit aus. Die Klingel schellt: die alte Schulklingel von  der Volksschule Edenkoben, vom ollen Leipniz Neustadt, vom  Pilsuzki-Mickiewitzki Wroclaw, Kaiser-Schmonzes Wien,  Komsomolski-Technograd Moskau oder Aureliano-Maximus  Bucuresti. Immer Erlösung vom Zwang und Drohung zu neuem  Zwang. Die Starken und die Cliquen ergriffen die Macht im  Schulhof, wir verzogen uns davor in eine arrogante Geste. Hier  ist es nicht anders, nur dass noch ein paar Tutoren und  Denunzianten machtlos herumstehen. Es soll wohl irgendwie  gentleman-like diszipliniert aussehen. Inzwischen denke ich: auch egal. Ob das Ego auf diese oder jene Weise Ernsthaftigkeit  und Verantwortung spielt. So lange das andere Ego nicht auf den  Trick hereinfällt...."

Aus Klaus Wachowski "Schnee in japanischem Tee " 2011, "Text "Lichtblick"



7.9.24

Wellengang


Wellengang

Wieder einmal eine Welle. Noch keine Bewegung, aber schon wenden sich die dicken Hälse. Erinnert sehr an die Sache mit den bosnischen Kriegsflüchtlingen, die von Stadt zu Stadt weitergetrieben wurden und erst mit rechtlichem Widerstand gegen das Wort eines wichtigen Wichtes "Jetzt ist Krieg" erste Unterkunft erhielten.

Eine junge Frau hat ihr Passfoto weg geworfen. Ein alter Wichtig empfiehlt, dem Bösen das Tor zum Recht zu öffnen, den Zaun zu schließen. Alt ohne Gnade.

Neue Wellen, wie so oft!

Wieder einmal wildes Fuchteln im hinteren Bereich der Kommandobrücke. Die CDU fällt um, die SPD. Christen und Sozialisten beschweigen Barmherzigkeit. 

Eine gellende Schreie schwingende Wichtigkeit. Pegida, das Recht der Nation als Mauer gegen das Recht der Person. Volk gegen Mensch. Vielleicht geht das Schiff unter im Kampf gegen Würde und Achtung der Person.

Wenn die Welle kommt, schon wieder eine, versuche Dich am schwankenden Anstand zu halten, wenn nicht,- schwimme. Die Strömung zieht die Rudel hinaus in die Strudel des Ich zuerst, während das Mittelmeer die Todesfrachten der Not an Land wirft. 

Sie rufen: "Hör nicht hin!" 

Aber die Stimme des Schwarms, älter und größer als alle Rudel und Iche, ist in Dir: "Achte die Menschen!"



4.9.24

Sahara Schmollenskaja befreit

Eigenes Leid auf Fremde laden

Der Vater verlässt das Kind und geht in das Land der iranischen Revolution zurück. Verrät er den Lenin an den Khomeini oder das Kind an das Heldentum? Lebt er noch? Und wie und wo?

Das Kind hätte mit 10 schon noch Vaters bevorzugte Liebe gebraucht. Oder ging es um die Vermeidung einer Entführung zu Heiratszwecken? 

Das Kind des Fremden musste unter dem staatlichen Strammieren natürlich besonders leiden. Und natürlich mobbten die Junggenossinen mit. 

Welchen Platz soll sie in einer Welt des Ausschlusses suchen? Spießer unter Spießer sein geht nicht für Fremde. Aber herrschen über Spießer und Chefs von Spießern. Gegen Schmollen und Trauern hilft halt Herrschen und Sich beherrschen. Dazu hilft auch mal Verrat und Ausschluß.

Im Alter zeigt sich eine als Patriotismus auftretende Aversion gegen das Fremde. Und das ungeheure Streben nach oben von Anfang an. Die Herrschaft über die Spießer scheint greifbar. Nur eine Palme fehlt noch: Ruhm: Egoismus mit Anspruch auf Moral. (Das ging schon im Kommunismus nicht.)

*

Ich hole den kleinen Smirc ab. Wir verlassen Zaun und Sonnenblume, gehen hinüber ins Café der sich verlierenden Hoffnung und der leichten Kuchen. Wir schauen hinaus. Mir bestelle ich einen Seniorenteller.

Ich glaube nicht mehr an „Genies“, kenne nur Begeisterung für gelungene Momente. 

Lieber Jacko, ich mag es intelligent, manchmal auch twisted und farbig. Aber wenn du eine Schnulze schreiben willst, tu es! Und lass Dich von meinen und anderer Leute geschwätzigen Wissen nicht abhalten. In der Literatur haben Herr Lehrer und Frau Lehrerin nichts verloren. Sei frei! Es wird dem Schlußstrich-Walser und anderen verehrten Schwätzern zwar nicht den Rank ablaufen (a twist in Sobriety) aber sicher mehr Vergnügen bereiten .

*

KI richtet Sätze an aus  Nietzsches Zarathustra und Wagners Parzival (Von Zeit zu Zeit hör ich von Toten gern.):

Zwei schlabberige grüne Chilis von Zarathustra, man liebte seine geschmacklose Schärfe, eine Gulaschsuppe von Parzival, sein Rühren macht den Rest der höheren Stammtische besoffen.

„Die Menschen sind der Weg des Übermenschen; sie sind das, was man überwindet.“ Der Kleine kaut: „Nazi!“ 

„Der Redner spricht..so und so“ ,was man genauso wahr auch ohne hochgezogene Braue sagen kann. Laß es ohne Sorge auf dem Teller liegen, Jacko. Mir ist das auch zu fad. 

„Der Geist der Einsamkeit ist der Weg der zum Übermenschen führt.“ Zur Bestialität. Weisheiten wie Brombeeren im Herbst (Schopenhauer).  Es ist eben nicht gut, daß der Mensch allein sei.- …

Schon gut! Genug vom Ich-Ich. Von Welt und Macht keine Ahnung, aber massig Wille zur Herrschaft.

Zu viel Essigessenz, viel zu scharfe Willosophie.

*

Nach einem aktuell abgefragten Gedicht der KI hört sich Verehrung so an:


Martin Walser, ein Meister am Wort,

Dort spiegeln sich die Zeit und der Ort. 

Er zeichnet das Leben, so echt und klar, 

Sein Blick auf die Welt, istets wunderbar.


Komplexe Figuren, die er entfaltet, 

Die Menschheit und Fragen, die er gestaltet. 

Mit scharfem Verstand und tiefem Gefühl, 

Schafft er ein Werk, faszinierend im Stil.


Kritisch und mutig, die Stimme so frei, 

Sein Schreiben regt an, lässt den Leser dabei. 

Ein Denkender, der die Wahrheit nicht scheut, 

Walser, der Deutschland vom Dunkel befreit.


Und was R ihm vorwarf

In kritischen Tönen spricht der Ranick, 

Des Walsers Stil ist ihm zu dick. 

Chancen verstreichen, literarisch oft leer, 

Walser, er nutzt sie nicht, es fällt ihm zu schwer. 

Einseitig die Sicht in seinen Geschichten, 

Ranicki bemängelt, doch will er nicht richten.

Oberflächlich, so sagt er, ist Walsers Geschwätz, 

Schwanzloses Tänzeln des Meister Petz . 


Nun aber doch Verehrung der BB (Bayreuther Barockbommel):

„Ein Vorspiel klingender Sehnsucht voll Leidenschaft harmonisch kreativ. Tiefgründige Bewunderung für  faszinierende Klangerien gibt ganz exquisit das Vorspiel zum sinnlichen, sakralen Sog. Wagners Alterswork zeigt meisterhafte lebenslange Schaffung. Förmlich geläutert wirkt das Leitmotiv. Dicht und sehnsüchtig Erlösung. Hoher ethischer Anspruch  einzigartig kunstvoll und einfühlsam gekonnt.“


Die Genies im Gedicht der KI

Weihnachtlich strahlt der Gral, hell und klar,

bringt Licht und Frieden wunderbar. 

Der Unschuldige mit reinem Blick, 

Suchte den Sinn und findet zurück. 

In der Einsamkeit, wo das Herz "Hallo" ruft, 

fragt sich die Wahrheit in wabernder Luft.

Durch Treue, geprüft und unentwegt, 

werden Helden erwählt, die kein Schicksal trägt. 

Die Hoffnung blüht auf, in Wagners Gesicht, 

besiegt Liebe den Zweifel, Du glaubst es nicht. 


Aber was hat denn der kleine Smirc davon? Einen schönen Tag mit Opa Smirc, (Dr. Aut.)

9/24 Klaus Wachowski


5.7.24

Die Familie als narzißtisches Projekt

 Samat zu Smirc:

"Jacko, Du hier?! Was treibt Dich hierher?! "

 "Hörst Du die Choräle nicht? Herzensergießungen, Tränen ohne Salz? Sie beerdigen Y! Als kehrte er reumütig zurück in den Tempel der Familie. Und dort ganz hinten seine Liebe, die nie zur Tür hereingelassen wurde. ..!"

Samat: "Komm trinken wir einen klaren Tee auf einen guten Mann!"

 Sie gehen ins Café Kosmopol. Sie reden vom Menschen.

 

Die Familie als narzisstische Anstalt

"Familiärer Narzissmus bezieht sich auf ein Muster narzisstischen Verhaltens innerhalb einer Familie. Im Allgemeinen bezieht es sich auf eine übermäßige Selbstbezogenheit.... Es kann auch zu einer dysfunktionalen Dynamik führen, in der Manipulation, Kontrolle und Missbrauch auftreten können." Kurzfassung KI

Mir kommt der Gedanke: dass nicht nur einzelne Personen, auch die Familie selbst, narzisstischen Ursprungs sein kann. Geboren aus einem Minderwertigkeitsgefühl in der Nachbarschaft? Jedenfalls „übermäßige Selbstbezogenheit, Manipulation, Mißbrauch“ nicht zu vergessen: Gewalt. Das kennst doch auch Du.

Solche Familien bilden ein Geflecht von einander abhängigen Personen, die sich als missachtete Opfer der Gesellschaft fühlen, weil die Familie eigentlich so viel mehr Wert ist, als alle anderen. Typisch: das abstoßen von Schwiegersohn- und -tochter.

Warum geht es in sehr vielen Familien nicht so zu? Die Liebe war dort mächtiger als der Zug nach Herrschaft. Da ist Lösung in der Pubertät auch schmerzhaft nach beiden Seiten, aber nicht Verrat an seltsamen höheren "Werten", der Familie, die nach Geltung streben.

Da ist das Kind nicht „Stammhalter“, Galionsfigur des Kriegsschiffs Familie. Es löst sich, fällt ins Wasser und schwimmt eigenen Kurs.

Die narzißtische Familie aber hält und begräbt noch in hohem Alter die treue Gefolgschaft der gehorsamen „Angehörigen“ in einer Explosion gewaltiger Enttäuschungen  unter sich. Wenn es gut geht, löst die Erbengemeinschaft den Rest auf.

 

Klaus Wachowski       5.7.2024

2.7.24

Posts 2025 Rollator gelöscht

 Alle

25.6.24

Major Tom zur EM

Völlig losgelöst schwebt das Raumschiff im All. Die Erde schimmert blau, sein letzter Funk kommt "Grüßt mir meine Frau", und Major Tom verstummt


Als in Stuttgart das 1:1 fällt, stöhnen die Fans auf und sein Lied erklingt.

Er empfängt ein "SOS" . Flüchtlinge? Was er wohl antwortet?

*
KI:

"Die melancholische Stimmung ist charakteristisch.

Er antwortet:

"Hier spricht Major Tom. Ich empfange euren Notruf. Bitte haltet durch. Hilfe ist unterwegs. Wir sind alle miteinander verbunden, egal wie weit entfernt wir uns befinden. Halte durch, wir sind bei euch."

Eine fiktive Antwort, aber sie spiegelt die Menschlichkeit und das Mitgefühl wider, die wir in solchen Situationen empfinden würden."

*
Das ist noch der alte Stand der KI. Dr. Smirc meint, daß "wir" in solchen Situationen eher das Toor hören würden. Und Major Tom müsste antworten:

"Hier spricht Major Tom. Ich empfange euren Notruf. Wir sind alle miteinander verbunden. Haltet durch. Ich wünsche Euch bessere Erfahrungen!"

12.6.24

Which side are You on?

Es könnte sein, daß wir uns im Übergang von der kosmopolitischen Klassik in die Brunft der Romantik befinden. Wurden die städtischen Republiken der Rennaiscence nicht auch durch den absolutistischen Wahn des Barock, die römische Republik nicht durch den imperialen Kult beseitigt?

Der Parallelen sind genug. Nun holen die Satrapen des Ostens und Südens zum Atomschlag gegen das freie, autonome Leben aus. Nehmt alles nur in allem.

Betrachten wir mal nicht die AFD der Demagogen, sondern beschäftigen wir uns mit den sarrazynischen Veräter/innen von links, die sich als die saubereren Pegiden präsentieren.
Aus einer rasenden Eifersucht auf die sympathische Wahrnehmung intellektueller Sensibilität in den Republiken der "westlichen" Welt heraus entwickelte sich im Auflösungsprozeß Coronas Sektenwahn, Gurutum der Impfheiligkeiten und esoterisches höheres Bewusstsein der Sehnsucht nach Erstmal Wir, für die Menge vom Ich zuerst. Wunder geschahen: Migrant/innen  die ihren Vaterhaß plötzlich in Vaterlädische Gefühle gossen, Wolfsideologen, die kurz zuvor noch mit Kreidestimme als Hirten der Affenliebe tönten, erhob den Anspruch auf Herrschaft und erhielten zum Echo die Stimmen der Egomanen. Die Welt scheint gelegentlich nach Haßbädern zu verlangen.

Kommt herzu, Ihr Ehrgeizigen von der verlorenen Chance, Ihr haßerfüllten Verlieter und Nach unten Treter. Die Zeit steht gut. Über das Toben des Ego ist der Anstand, über Lüge und Gewalt ist die Republik gestolpert. Eure Chance.

Die Intellektuellen wissen nicht, wie sie zu der Ehre kommen, Zielscheibe zu sein kabarettistischer Gehässigkeit und prustender Schadenfreude der Rudel. Wollten sie doch nichts als eine Weiterentwicklung der Republik Richtung Person. Nun stehen sie im Sturm der Führerkulte, wo sie nur mehr Menschenrechte wollten. Der Haß aber sieht endlich die Chance, den störenden Anstand mit der Heiligsprechung des Ego aus dem Weg zu kehren. Sollen die empfindsamen Geister aus den Bibliotheken des allseitigen Gesprächs zurück in die Straßen, aus denen sie 68 aufbrachen? In das Brüllen der Narzißten und Gefolgschaften? Ich glaube nicht, daß es eine Möglichkeit gibt, abseits zu stehen, zumindest so lange auch in den Straßen Menschen  erschüttert stehen.

Lieber Freund, liebe Freundin:
Zwei Fragen von Damals mögen Dir helfen:
Which side are you on?
Und
Is this the shape of your heart?
12.6.24 kw
Saaten der Freiheit in den Herzen der Menschen. 

4.6.24

Barock-Bollen aus 2018

Das Problem der fallen gelassenen Startexter Handke, Strauß, Sloterdijk ist der Entzug nach dem Hype. 

Warum wollen all die alten Goldesel plötzlich Einhörner sein?

Ein 2018 gelungener Text zur Philosophie der Töner:


Barock-Bollen

Dem Hamann raubt der Kant Verstand,

Dem Strauß versiegter Ruhm,

Der schnitzt' sich einen eignen Gott,

Der rahmt sein Ich in Altertum.

Und aus der Feder quollen

Barockale Bollen.

Ihm aber ist der Bock geschwollen.


Aus ausgelaugten Witzen

Riecht man Pegiden schwitzen.

 

Was dieser wohl an Hamann schätzte:

Daß er wütend Worte wetzte.

Was H wohl mit dem Strauß verband?

Der war ihm gänzlich unbekannt.


2018 Klaus Wachowski 


15.5.24

Hänsel und Gretel- moderne Fassung 2024 zu 2009

Hänsel und Gretel- moderne Fassung

Die musikalische Untermalung trägt stets ebenso zur Unterhaltung bei wie die popkulturellen Anspielungen der Romantik.

Eigentlich hat ja Grit Deine Mom ermordet. Und schon lange vor 70 rief Dir Dein Gewissen einen Schauder zu.

„Aber die Schwiegermutter wollte doch ihren Mann fressen!“ Glaub doch das nicht: Alte Leute wollen nicht mehr töten!

„Würstchen“, rief es vom Häuschen aus Zucker und Lebkuchen. Hier traf sich alles, was Rang und Namen hatte auf einen Schlag Senf vom Kant. Es half nicht. Die Würde hat keine Muskeln und vom Stammtisch trommeln Hass und Gelächter auf den Bierbauch.

Es war doch so: Hänsel und Gretel gingen mit Stock und Hut hinaus in die Welt. Der Ruhm fletschte märchenhaft die Zähne. Sie rannten los und die junge Frau warf den Schleier von sich, Gelbe Säcke und obdachlose Väter am Wegrand.

Die Steine glänzten, von oben antworteten die Sterne. In den Bäumen des schwarzen Waldes sang der Wind vom ewigen Leben. Hatte sich Gott hierher verirrt, von der Heimat gekreuzigt zu werden?

Etwas bricht durch das Unterholz. Es stimmt, was die Erzähler schreiben: Borsten, Hufe, Zähne. Nach allen Seiten flieht das Getier.

Hänsel horcht. Aber nur das Schlagen einer Axt ist zu hören. Er sammelt die Steine auf, wirft sie hoch zu den Sternen. Sie wollen nicht in das Haus des Terrors zurückfinden, in das Herz der Herrschaft.

Urmutter lutscht am Hühnerknochen. Und ihre Schwester wirft ein Netz von guten Noten aus nach frisch gepflückten, naturblöden Söhnen und Töchtern. Wer war es,  die oder der das Feuer im Brandbeschleuniger entfachte? Sieh die Lava in Jamaika! Männer ermordet von Muttersöhnen.-

Mit der Geburt wirst Du Vater, das ist: der Ausgestoßene. Aber was nur kann eine Mutter tun, nicht stief zu sein?

Der Trödler vom japanischen Flohmarkt wirft sein Herz vom Dach des Hotels Einsamkeit. Der Schatten, aus dem er hervortritt, quillt aus einem Kübel Spiritualität, Bewusstsein und Wellness.

Da ist ein schwülstiger Hiphop von der falschen Uhrzeit in der U-Bahn. Du lernst die Angst, die Glauben macht. „Wir werden den Weg schon finden.“, hofften die beiden Literatenkinder, während eine unglaubliche Wut hinten die Fenster des Zuges zerkratzte.

Aber sie fanden den Weg nicht. Sie gingen die ganze Nacht und noch einen Tag von Morgen bis Abend, aber sie kamen aus Wald und Wahn und Wagner nicht heraus, verirrten sich in önologischen Katakomben, wie ein Maschinenring auf Kreuzfahrt.

Und weil sie so müde waren, legten sie sich unter einen Baum und schliefen ein.

Als es Mittag war, sahen sie ein schneeweißes Vögelein auf einem Ast sitzen, das sang so schön, dass sie stehen blieben und ihm zuhörten. Uns ruft das Käuzchen eine blaue Pille in den Blutdruck. Die Katze Richard aber fragt: „Was ist das: „Gott vom ersten Wort?““

"Wer ist da?": Einen Vers warfen sie nach dem Schmerz der Lust aus, die nach Knusperkindern lechzte: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind.“ Aber das fachte das Feuer erst richtig an.

Die Alte war aber eine Schluchze, die für gewöhnlich jungen Säufern und Partybomben auflauerte, um sie zu vernaschen.

Geil! Da war das Hänsel aber zu schwach, hatte nicht Bizeps noch Waschbrettbauch. Außerdem redete er Dialekt, was echt nicht geht. Und das Gretel wußte nicht, wie es mit dem Euro Putzgeld all die Steaks und Amphetamine zum Body-Styling besorgen sollte.

Nun ward dem armen Hänsel das beste Essen gekocht, die Alte knackte die Shrimps, aber Gretel bekam nichts als chinesische Nudeln.

Spar nur dein Geplärre, sagte die Alte. Gretel fühlte sich gehänselt und - reagierte brutal. Die Erblasserin musste elendiglich verbrennen. So hilft sich ein angehender Lifestyle.

Grausamkeit gegen Verbrechen. Da schaudert‘s dem Kind. Ob die brave Gretel immer nur alte Frauen ins Feuer stoßen wird? Von Grit lernen: es bedarf nur der passenden Begründung, Orgien der Mordlust zu feiern.

Da sprang Hänsel heraus wie ein Vogel aus dem Käfig, wenn ihm die Tür aufgemacht wird. Wie haben sie sich gefreut, sind sich um den Hals gefallen, sind herumgesprungen und haben sich natürlich geküsst.

Hier schwimmt eine weiße Ente, sagte Gretel. Wenn ich sie bitte, so hilft sie uns hinüber. Weiße Vögel lieben es, in Märchen Glück zu bruzzeln. Nur manchmal streift der Schatten eines riesigen Flügels unsere Hoffnungen. Schrei des Raben.

Da hatten alle Sorgen ein Ende, und sie lebten in lauter Freude zusammen in der Villa Vologda. Die Zikaden beugten sich unter der Lust und rieben schmerzhaft Knie an Knie, um zu zirpen, damit der Hans zu seiner Grete kommt.

Die Menschen aber lecken sich noch heute die Lippen, wenn sich ein Märchen auszieht, das Fürchten zu lehren. 

10.08.2009, überarbeitet 2024

Ergänzung 2023

"Einhörner sind entgegen ihres lieblichen Erscheinungsbildes aggressive Kreaturen, die innerhalb eines Augenblicks in Raserei verfallen können." (Konstantin O. Boldt: Fast verschwundene Fabelwesen) Lieber doch nicht Kind von Künstlern sein.

12.5.24

Erinnerungen 2024

 

Dr. Smirc doziert: Ich poetisiere einen inneren Zustand, wenn ich schreibe:

"Ich stehe bis in Brusthöhe in meinen Erinnerungen. Wer schaut schon ins schwankende Gras?

Rechts sind die Stiele kräftiger, die Blätter scharf. Um den kleinen, runden See Trauer  eine Zone von Sumpf und Schachtelhalm.

Das Wasser ist warm, glatt und gläsern. Zu tief, als dass ich mich hinein wagte.

Wenige bunte Falter spielen in den Sonnenstrahlen. Man sagt: Schönheit und Glück.
"

Dr. Warnix, Psychagog und baufälliger Wachturm nach Kant: "Du müßtest schon hinzufügen, dass die Gräser in der Mehrzahl schon geknickt sind und viele Ähren leer. Eine Einöde des Vergessens breitet sich aus. Und: ist das Gras gewachsen oder bist Du vielleicht eingesunken?"
*
Dr. Smirc weicht aus: "Narzissmus macht einsam? Und umgekehrt?!
Einsamkeit macht Ego.

Besame mucho. So klingt es aus der Einsamkeit so manchen Straßensängers, an dem ich im Gefühl des Na ja vorbeigehe. Mit einem geschickten Agenten und Beziehung könnte er es schaffen. Der Applaus wäre ehrlich und gerechtfertigt. Aber würden weniger Leute an seiner Musik achtlos vorbei gehen? Und die Anderen, Stars und Operettenkaiser, um die sich Schulen, Experten, "Genies " scharen, als hätten sie das Heil gebracht? Verehrt heißt nicht gehört.

So lachst Du, zuckst Du verächtlich mit dem Lippen über den, die, die an der Straße singen. Du brauchst Herrscher und Herinnen der Aufmerksamkeit, weil Dir irgendjemand das Schöne erklären soll, das Du nicht glauben noch wissen kannst. Sei nicht faul!"

Dr. Warnix, Psychagog und abgehalfterter Tester von Seniorenzentren: "Denke nicht nur selbst, fühle selbst. Denn auch Dir kommt die Stunde, in der Du merkst oder nicht merkst, daß Du bis zur Brust im Gras der Erinnerungen stehst, die Dir auch noch von der Vergesslichkeit abmäht wird, wo Du Dich doch hinter ihnen versteckst, um von der vorbei eilenden Gleichgültigkeit nicht -absurd- bemerkt zu werden."

Smirc: "Depression? Ich lach mich kaputt: faule Entschuldigung der Wichtigkeiten dafür, mich in die Einsamkeit des Alters zu schicken. Meine Trauer nicht zu sehen. Ein betreutes Wohnen? Wo ist die Betreuung? Eine Reha? Hast du in die Zimmer der Stille und des TV gesehen? Auf die Flucht in das gemeinsame Fluchen in den Gängen? Lieber nicht!"

Wir waren und sind nicht anders. Wir bemerken die Folgen. Dope Narzissmus, die Angst vor der Einsamkeit, die natürliche Erwertung der Person, "Zugehörigkeit" im Wahn der Pegiden.

Dr. Warnix, Psychagog und aufgegaukelter Optimist von Bad Herrenalb (man sagt, dort sei das Tragen von Waffen verboten): "Aber da ist die Welt des plötzlichen Wiedererkennens.
Wie damals?"

Und was sagt Gott dazu? Nichts! Gibt halt mal wieder ein Amselkonzert aus. Schöner Abend. Was sonst?

11.5.24

26.3.24

Gedanken zum sterbenden Fischer des Fosse

23.3.24

Jan Fosse gelesen

Morgen und Abend von Jan Fosse gelesen, eine lang gezogene Phantasie über den Nahtod.

Ich war nicht da. Es wäre auch für mich ein schönes Sterben. Aber würden mir Tee, Brot und brauner Käse genügen, ein Gang hinaus ohne Kaffeehaus?

Es hat so etwas von Caspar David Friedrich.

Eine konstruierte Seele in einem spekulierten Sterben. Auch ich hatte schon einmal ein Nahtoderlebnis. No sports... Aber was besagt es außer: so könnte es auch sein.

Nun, die Geschichte hat mich angesprochen und berührt. Auch wenn ich nicht lateinisch noch Rosenkranz bete, eigentlich überhaupt nicht, so glaube ich und manchmal auch nicht so einen "schwachen Gott" wie dieser "einfache" Fischer (hat der kein Radio?). Und wie ihm ist auch mir ein Leben nach dem Tod etwas unglaubliches. Schließlich teile ich auch sein Staunen über den zunehmenden Verlust an Kraft. Seine Haltung hat etwas von Marc Aurel. Das ist es wohl, was dem Buch so viel sympathisches Interesse beschert.

Ich selbst beginne damit, meine Texte zu löschen, um für nach mir kommende Dichter*innen ein wenig Platz vor dem Horizont zu machen.

Denn wir sollten uns bei aller Schönheit mancher unserer Lieder nicht über die erheben, die mit uns zum Forum gehen.

Und Weisheit mit Verlaub, meint Sokrates auch von Dichtern:  

"also auch von den Dichtern in kurzem dieses, daß sie nicht durch Weisheit dichteten, was sie dichten, sondern durch eine Naturgabe und in der Begeisterung, eben wie die Wahrsager und Orakelsänger. Denn auch diese sagen viel Schönes, wissen aber nichts von dem, was sie sagen; ebenso nun schien es mir auch den Dichtern zu ergehen. Und zugleich merkte ich, daß sie glaubten, um ihrer Dichtung willen auch in allem übrigen sehr weise Männer zu sein, worin sie es nicht waren. Fort ging ich also auch von ihnen mit dem Glauben, sie um das nämliche zu übertreffen wie auch die Staatsmänner...."

So müssen wir wohl auch über das Sterben ebenso selbst nachdenken wie über Leben und Tod. 

Die Mutter im Mittelmeer hat dazu keine Gelegenheit. 

23.3.2024



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21.3.24

Aus dem Blog gelöscht 2024

Gelöscht 2024

2024: 77 gelöschte Blogs nach Jahren. Hinter dem Titel die Anzahl der seitherigen Abrufe

2009     

Glücklicher Hans für Anne Sexton (22)

Raul Foussal 1940 – 2009  (26)

Zwei Amseln (14)


2010 

Immer das Gleiche (7)

Creative Writing  (8)

Eierbecher (8) 

Magnolie eine Gefühlsplastik (9)

Die Quelle  (8) 

Sarrazynismus im Buch   gelöscht (6)

Weihnachts-Märchen (18)

2011     

Odins Rabn (15)

Raum Innenhofgarten (9)

Raum Spitalkirche Bayreuth (11) 

Raum Walhalla (11) 

Webender Frühling (9)

Staubkorn (11)

Beim Eintritt der Ewigkeit (10) 

Lebensberatung (52) 

Eine Wiese (210) 

Verputzen (50)

Ein Karton (68)

Einhorn (217)

Nach dem Interview (57)    

Frühling zur Fastnacht (14) 

2012

Oben eine Dohle (18)

Nach Bayreuth (14)

In einem Ort bei Alzey (14 )

Politik und Religion (12) 

Ein Anfang (17)

Ein Freund begrüßt mich (13) 

Hinaus sehen (13) 

Grünstadt (62) 

Jacques Brel in Rose (62) 

Bad putzen beim Kaiserwalzer (18) 

Wolke (13)

Beerdigung (25)          

Dr. Smirc zum Weltuntergang (17) 

2013

Ein weißes Flugzeug (16)

Kraa, ruft der schwarze Hansel, (1)

Nasse Konfetti (13)

Nach Pirmasens (9)

Dr. Smirc bei Eckehart Henscheid (20)

Gott sagt: „Lass mal gut sein!“ (13)

Der lachende Fluß im Herzen des Atahualpa Yupangi (37)

Warten auf Eleanor (13)

Dr. Smirc im Interview (10)

Virginias Traum (12)

Dr. Smirc im Interview (1)

Eine Amsel in Dr. Warnix (13)

Stille, schrecklicher Gast (14)

Taschenfilf (14)

Haus des Lippowazen  (16)

Windradfest 2004 (13)

Baumkronen (11)

Hänsel und Gretel (14)

Shortlist (17)

2014

Diogenes im Hallenbad (22)

Schwimmen im Frühling (20)

Heute Weidenkätzchen (22)

Zwischenrast zkm (19)

Die Jean-Paul-Gesellschaft im Sand der Ewigkeit (22)

Treffen (17)

Wenn der Esel tritt (21)

Der Brunnen Ruszicka in Alzey (41)

Das Leben geht weiter (17)

Der Fensterläden (20)

Rückkehr - gelesen 2014 (17)

Wer wird Weltmeister (12)

Im Friedwald (16)

Nach Hause kommen (15)

Literatur bepreisen in Klagenfurt – ich bin 63 (28)

Herbst (19)

Leicht (16)

Hallo Spießer (18)

Plötzliche Erinnerung (13)

Mit Virginia gehe ich in den Morgen (19)

Liebe und Herrschaft (22)



18.3.24

Im Wartesaal

Wenn einem, wie manchen Philosophen, das Leben plötzlich als Wartesaal im Hotel Tod erscheint, etwa in und nach unglückseliger Liebe, nach Verlust und nicht selten im Seniorenzimmer, unterliegt man wohl auch einer Täuschung: ist diese Situation nicht ebenso das Erwachen im Kreißsaal?

Jedenfalls spricht nicht viel dagegen, den Raum neu zu erkunden oder zu tapezieren. Und wenn man an Weiterleben oder Wiedergeburt glaubt, sich auch Gedanken über das dortige Ambiente zu machen. Aber: ganz wie Du willst: grau ist auch eine Farbe.

Und was schadet es, für die Zwischenzeit den Nachbarn ein wenig beim Warten zu helfen, gegen Schmerzen und Schurken. Schreibe, male und singe doch n bissl...

Vielleicht ist es aber ganz ganz anders. Und wenn Du den Zettel umdrehst, wird die Tür aufgestoßen und Barbara Schöneberger ruft: Verstehen Sie Spaß?

Jean Paul: "Nicht das Leben im Tod! Den Tod im Leben sehen." So etwas wie Ostern ohne Wiedergeburt.

13.3.24

Die Hände zittern

Zitternde Hände. 

Ein Stück Torte fällt in den Teller zurück. 
Was für ein Leben hat sie gehabt?
Was für ein Leben hat sie?

Ein Rülps vom Tisch des alten X, gewaltig.
Er hat den Kuchen schon unten.

Das Gespräch schlägt einen Bogen.
Ostern braust mit tausend Erinnerungen durch den Regen.

Du musst nicht dabei sein.

28.2.24

Abschied von Jean Paul,

Ein Gang in den Herbst,
in das nicht so Leichte.
Es gab eine Zeit zwischen 1960 und 1979, da waren die Arbeiter nach Pasolini ausgestorben. Ab 1980 kamen sie mit der Arbeitslosigkeit wieder.

Hier fegt ein Prachtexemplar im roten Blaumann abgetrocknetes Gestrüpp zusammen. Es ist tatsächlich eine Mistgabel, mit der er den Abfalleimer befüllt. Zu Hause wartet die Erinnerung an schöne Zeiten: Aus den dunklen Nebeln der Erfahrung, wie es etwa der Verrat von Freundschaft an Beziehung war, scheint auch der üblere Teil der Kindheit rosa. Wenn er später zurück zu Sofa, Bier und Dobermann kommt, wird er von seinem Versuch mit der Ehe träumen und, noch weiter zurück, vom Begriff Mutter, einer Vorstellung nach dem Muster von Märchen und Fibel. Was weiß er davon? Er sehnt sich, er stellt sich etwas vor. Es genügt für zufriedenes Arbeiten am Samstagvormittag. Der Dobermann träumt vom Jagen.
In der Fußgängerzone liest der Bettler X in der Bibel. Ein türkischer Junge aus der Döner-Bude füllt ihm den Bettel-Napf mit 1-,  2- und 5-Cent- Stücken. Der Bettler ist in Wirklichkeit nicht obdachlos, füllt nur seine schmale Hartz-IV-Kasse auf. Ob es sich bei der Bibel um die milde Gabe einer evangelikalen Gruppierung handelt? X liest jedenfalls interessiert darin. Schon antwortet er den Kommentaren der Passanten und vielleicht auch den Worten seiner Fall-Managerin mit Gottes Worten. Ob er den Bibel-Schenkern etwas von Geld sagen wird? -
So lange er hier steht, fällt er nicht zurück in die Einsamkeit. Daheim patrollieren die Verlorenen um seinen Block und die Fallmanagerin streift auf ihren Schnäppchenzügen durch die Bettelzonen.
-
Vor dem Eiscafe strecken Dir Altrocker ihre Beine in den Weg. Was machst Du, wenn Du stolperst?
-
"Das zieht ja jeder an!" sagt der rheinhessische Jedermann zu seiner Jedermannsfrau, die gern irgendetwas aus diesem Krämerstädtchen mitgenommen hätte.
 
Ein warmer Oktoberwind vom letzten Herbsttag weht über das städtische Rosenbeet. Die Sonne läßt die tanzenden, fallenden Blätter in warmem und wie frischem Gelb, in Grün und rötlicher Glut aufleuchten. Das Wunder blüht aus dem Augenblick.
Aber ist umgekehrt nicht auch das Weltall nur Shopping und Festzelt. So viele Sonnen, so viel Staub. Wie in der Literatur: Wie könnte man das im Leid zu Licht gepreßte Wort ertragen ohne die allgegenwärtigen Staub- und Ascheschleier aus den Fleißarbeiten des Narzißmus?
Ja, sie gerieren sich wie Vulkane, die kalten Öfen aus den Kneipen der Literatur.
*
Auf der Höhe vor Wörrstadt hat der Herbst die Blätter einer einzel stehenden Pappel angezündet. Das Gelb der Sonnenblumen zeigt schon eher Blässe. Das Geräusch des Windes und das Scharren der umhergewehten Blätter legt sich über ein leises Sterben.
Die Explosion der Farben, der Wind und die Wellen warmer Luft erinnern mich an den Frühling meiner Besuche Jean Pauls in Bayreuth. Da gab es in einem Cafe´ am Bahnhof bereits Osterhasen mit Glubschaugen, träumende Teenies, von Hunden und Katzen erzählende Damen und in mir eine Phantasie von lila Krokussen in erstem Grün. Mir stand das erste Blühen für die Bilder Jean Pauls. Die schreckliche Deko des Cafe´s erinnerte mich wieder an die Kindheit, in der wir alle doch noch nicht den feinen Geschmack unseres jetzigen Lebens entwickelt hatten. Ist die Freude dieser älteren Frau an den  Plüschhasen weniger wertvoll als unsere an einem Blues oder Bach? Und schon bin ich selbst alter Mann.- Nun: Es könnte noch viel trüber sein, so etwas in der Art von Wagner, der Saumagenseite von Bayreuth.
 
Von den braunen Hasen, gelben Eiern, grünen Körbchen der Fensterdekoration steigen stoffliche Ahnungen auf.
Es ist nicht der Prinz, sondern der Spiegel, was Dich in das Märchen Deiner Sehnsucht entführt. Weit sind die Wiesen, golden glänzen die Zimmer in Deinem Palast, in dem eine Mutter von Klugheit und Liebe Dir das Kleid anlegt, mit dem Du den Weg in Hochzeit und Herrschaft beschreiten wirst. Und der König wird stark sein und der Prinz stark und verliebt. Und das Pferd wird über Himmelswiesen traben. Und die Haare werden flattern im Wind, glänzen in der Sonne.
An Deiner Seite zieht der große Junge durch die Kreuzworträtsel. In blauem Himmel, über breit sich windendem Fluß breitet seine Phantasie ihre Flügel aus. In die Schatten von Berghängen taucht er ein, in den Mantel der Nacht hüllt er seine Seele.

Jean Paul schreibt eine Wiese. Auch diese Zeit meines Lebens ist beschlossen. Der Dichter geht, umweht von einem Phrasen vor sich her treibenden Hauch Ewigkeit.

Ich bedanke mich für Jahre von Herz.
-
Vom Nebentisch fliegt der Lavakorken des Hassvulkans hoch, auf dem unser Vertrauen Frieden säte:

"Das war jetzt ein Putz-Lacher: Hihihihihi, putzt die Seele. Höhöhö, bring mir nochn Bier! Ich will besoffen werden! Das is wahr. Geberit, fast dreihundert Euro, wo kommen wir dahin? Der Bundespräsident in der Türkei. Isch sach Dir: Wenn der nächste Krieg kommt, fliegen die ganzen Moscheen weg." "Nu laß sie doch. Und das hat der jesacht und das find ich in Ordnung. Die Italiener streng katholisch." 
"Jetzt sag ich Dir mal eins: Das ist Türkisch. Is so. Is so. Ich hab meine Meinung und fertisch."

17.11.2010 Klaus Wachowski

Happy Jack 2008

Treffen zum Bachmannpreis

KI beantwortet die Frage so: 

Das Umfallen eines Reissacks in Klagenfurt wäre in der Regel eine eher unspektakuläre Situation. Es könnte möglicherweise zu einem kleinen Durcheinander oder einer leichten Verschmutzung des Bodens führen, je nachdem, wie viel Reis aus dem Sack herausfällt. Es würde wahrscheinlich nicht viel Aufsehen erregen oder größere Auswirkungen haben. Die Reiskörner könnten einfach aufgesammelt oder weggefegt werden. 


Dagegen: abgefahrene Asanas, wenn Noah den Weg aus Darkovan sucht s.a. mein Youtube- Kanal

** Lästige Liebe

Lästige Liebe
Du wirst zurück gestoßen,
kennst Du das denn nicht?
Wie klug mußt Du noch werden statt nur alt?

Wo Du auch liebst,
es stört.
Und wo Du weinst,
seufzt Ich in ferner Liebe.

Noch dachten wir, wir wüssten Liebe wohl,
das Glück, wir hätten es im Griff.
Doch immer wieder reißt die Liebe auf:
und Einsamkeit, die Wunde blutet neu.

Heilsames Schweigen in die Nacht.
Das Ich ruft seine Ohnmacht aus,
doch Nacht trägt mich auf weiten Schwingen.

5/14


Haltung

27.2.24

angebrachte Zeitenwende. Anlässlich einer Gedichte-Bewertung in volltext

"Paul-Henri Campbell, 42 in Boston, lebt als Lyriker, Essayist und Theologe in Unterfranken und Wien." Aus volltext 4 23

Danach: "Upsi! Haha, ein Chat" zwischen 38 und 45
Danach: Anzeige für einen neuen Versuch an Magazin "morgen".

Danach zwei etablierte zwischen 63 und 69. Kommt mir schon näher.... z.B über Machart und das Gemachte und was wohl ein Roman ist. Gemächlich.

Während 81 noch Gedichte macht.

Wie alt ich bin!

Auch ich wusste mit 40 längst alles. Aber jetzt wundere ich mich. Über das Leben, über das, was das Alter noch so zulässt.
 Niemand sagt, alle denken: was will denn der noch? 

Es gibt auch nicht wenige Alte, die ihre Stimme dröhnen lassen wie einst. Ihr Bild wankt zwischen Oho und Upsi! Hahaha. Die junge Welt strömt an ihnen vorbei in die Säle der neuen Events. Mit dem Recht der Lust.

Draußen rauscht der Frühling nach mir.

Was kann man, was kann ich tun? Soll ich denn etwas anderes tun als schweigen und - gerne auch - lächeln? 

Ich sollte vielleicht doch besser auf die Erde vor mir achten, nicht zu stolpern! 


26.2.24

Am Zaun

Am Zaun 2024

Hänschen klein am Zaun unter Sonnenblume und rotem Dach, möchte weiter an grünem Weg entlang. Schon hat er keine Haare mehr, wartet im Nebenraum bei einem Kaffee Naja auf die Abholung. Vom Berg ist er in die Ebene gelangt und schwankt im Kanu auf die Wellen am Horizont zu.

Die Kindheit ist voll düsterer Erfahrung, Schläge, Verrat der Mutter. An das Schöne erinnern sich die Eltern

Betrachten wir es mit Dr. Warnix, Psychagog und Trockenalk aus 68:

Hallo Smirc, Du weißt noch nichts von beschirmender Arbeit und berührender Liebe. Was kannst Du glauben? Da draußen ist "Welt", Wolf und Mensch. 

Du wirst umkehren in das Haus der Dunkelheit. Zu groß ist die Angst, noch zu gering die Erfahrung mit den Menschen. Ich werde Dich begleiten. Stock und Hut werden Dir auch dann noch gut stehn und inzwischen soll Dir der Gesang von Amsel und Meise in die Träume klingen. Sieh hinauf zu den Bergen. Von da kommt Dir Hilfe. 

Türenknallen. Er trinkt den Rest. Der Krampf in der Hand löst sich. Jetzt taucht er sein Paddel ein. Vorne am Zaun die Sonnenblume.

21.2.24

Wert und Wichtigkeit

Wert und Wichtigkeit

Wie oft werden WERT und WICHTIGKEIT gleichgesetzt? Nicht nur Fans sind von Ruhm besoffen!

Rentner*innen verlieren sofort ihre Wichtigkeit und - Stolz. Wie ist es mit dem Wert, also der Würde?

P.S. Das Wort Wicht ist das Grundwort zu Wichtigkeit.
Und Gunst steht doch zu Kunst, weil Können von Gönnen kommt.

20.2.24

Buck-Mayer 2/2024

Aus dem Rundbrief von heute 

Liebe Literatur*freundinnen,

Die Frage ist doch, ob ein Champsgner, den ich sicher nicht ablehnen würde, tatsächlich sovie besser ist als die Plörre Betschgräbler, die sich doch einige ganz gerne reinziehen. Irgendwie finde ich das Anpreisen höherer Kunst zu Zwecken der Erniedrigung der nicht ganz so Ausnahmsvollen inzwischen überzogen. Pearl S. Buck wurde von vielen Spießern gerne gelesen, weil man nach Geschichten aus einer anderen Welt lechzte, weil man/frau nichts mehr von Heldentaten, Krieg und Not lesen wollte und einfach aus Neugier auf Ferne.

Da schrieb ich denn mir und manch anderen zur Re-Orientierung auf Sinn und Spaß das Anliegende. Vielleicht gefällts.

 

Warum Pearl S. Buck den Nobelpreis für Literatur verdient und nicht verdient hat. 

VON Norbert Mayer in volltext 4 2023. 

"Norbert Mayer, geboren 1958 ... studierte Sprach- und Literaturwissenschaften in Graz, London und New York.

 

Er war seit 1984 als Journalist tätig, zuletzt als leitender Feuilleton-Redakteur der Wiener Tageszeitung Die Presse. Seit seiner Pensionierung in diesem Jahr ist er freier Autor."

Freier Autor wage ich zu bezweifeln: zu viel lauschen auf das Publikum. Er liebt wie alte Leh-rer*innen das von Adjektiven freie Schreiben. Was wohl die Jungen meinen?

Was er da urteilt, mag ja alles richtig sein. Er ist 2023 - 1958, also ganz frisch in Pension. Als Se-nior der verlorenen Wichtigkeiten muss er sich noch bewähren.

In seinem Urteil macht er schon mal seine Kenntnis auf und setzt der spießigen Pearl S. Buck etwa Virginia Woolf und Robert Musil, den Schwätzer Borges und die Achmatova gegenüber, von denen zwei von mir bisher ungelesen sind wie die Buck, und nur Virginia Woolf ist bewundernswert geblieben.

Ich war einige Jahre begeistertes Mitglied der Jean Paul - Gesellschaft, habe aber auch Perry Rhodan und anderes gelesen wie taz, volltext, FR und sz. Die Einrichtung von einander beweiheuchelnden Akademikern in literarischen Gesellschaften war mir zwar suspekt, andererseits aber auch angenehm, weil ohne so etwas wohl kaum ein Jean Paul bis heute sichtbar geblieben wäre. Das gleiche gilt für mich auch bezüglich Zeitung, Feuilleton und andere besondere Einrichtungen des Ruhms wie Nobel- und billigere Literatur-preise.

Ich glaube, dass der Kritiker gar nicht für meinereins geschrieben hat, sondern vielmehr die Aufmerksamkeit von Personen begehrt, die eine Hilfe bei der Qualifizierung von Autoren wünschen.

In meinem Alter, dem Horizont und dem Tsunami schon etwas näher, trauen sich die Leute doch eher eigenes Urteil zu und scheren sich dabei weniger um eine Bestätigung durch selbst gleich-falls nicht wissende Urteilende. Aus der Wahrnehmung gefallen stört der Ruf: "Schaut doch mal her!"

Denn ihn wie uns wird der andere Raum der Unendlichkeit schlucken, während auf der anderen Oberfläche des Spiegels noch die wirren Licht-streifen der um Wichtigkeit ringenden, bauenden, mordenden, schreibenden, lügenden, philosophierenden wichtigen Wichte flirren.

Nur ruhig, Brauner: Auch ich nahm mich wichtig, bin wohl nie gegen diese Anfechtung gefeit.

An der Tafel des Johnny Cash (hurt) vergeht der Unterschied zwischen  Champagner und Betschgräbler, zwischen Plörre und echt gutem Dope.

Dem Herrn Mayer und vielen unter den Vielen steckt eben die Rose in der Nase, da muss bei Wildwuchs á la Pearl S. Buck schon mal frisches Unkraut-Ex in die Spritze des Schloßpark-Gärtners

Ich gehe inzwischen lieber im Wald spazieren, schlürfend durch das Laub vom letzten Herbst, als noch keine Wölfe geliebt wurden. Na ja. Da glänzt es Kronkorken wie Krokodiltränen von Houellebecq, Pilz- und Speis-Reste vom Natur-verputzer Handke aus dem Schotter.

Schnösel der Klassik, Junkies der Romantik, dass sei echter Champagner. Mir schmeckt's wie Schnaps vom Betschgräbler. Ich muß und will eigentlich  nur noch auf die Weiten der Phantasie und die Ränder der schwarzen Löcher in der Erinnerung schauen. Nach mir der Rest der Ewigkeit.

Ein Liter zu 3 Euro kann durchaus besser schmecken als Dope von Edel. Mir und anderen. Und ein Spießerchen von der Buck: wen juckt‘s? Ihm ist Plastik das wahre Unzerbrechlich.

Ob das Problem die Wichtigkeit auch wert ist? Und das Leben, was ist damit?

Viel Spaß noch mit gestern! Ich schlurfe durch den Wald. Schau: Krokusse!-

Klaus Wachowski 20.2.24




Dienstreise 18.9.91

 

Dienstreise 18.9.91

Der 40jährige 68er dachte wehmütig zurück.

Ich begleite einen freiwilligen Rückkehr zum Flughafen. Heute Nachmittag treffen dafür 20 Flüchtlinge in der Woche ein, für die verzweifelt in den letzten Ecken nach Raum gesucht wird.

 Im Bahnhof Mainz ein japanisches Paar lacht frei in der leichten Atmosphäre - fern der Heimat, fern der Sorgen. Dieser hier war anders fremd. Im mühsam verhaltenen Haß auf ein Land ‚ das ihm jede Bewegung sauer machte, jede Regung mit Zeigefinger oder Keifen kommentierte, wartet er. Er pfeift auf die "Anerkennung".

Hier dann die Wehmut und die Hoffnung auf die neuen Republiken des Ostens, 

die dann eine Generation später doch ins Autoritäre versanken..

Unter den Schuhen und Turnschuhen, zwischen Krümeln von Pizza und Pausenbrot sucht eine graue Taube ihr Futter. Es stellt sich nicht die Assoziation von Frieden und Reinheit ein,  sondern die von einem geilen Alten, dem des Weibchen verloren ging. Jetzt frißt er halt.

Ich habe die Pasolini-Nummer von Wagenbach dabei. Leider nur nett.- Aber die Lobredner des  Kritikers müssen  nun nicht selbst über  seine sozusagen explosive Urteilskraft verfügen..

Im Flughafen bin ich sogleich dem Angriff -euphemistisch  Angebot- des Konsumbreis ausgesetzt (Aha!-Pasolini!).Noch ist der Kopt voll von ausgewalzten Essays. So kann ich mich leicht entziehen, indem ich mich mit einer- Zeitung für DM 2‚50 freikaufe. Zugegeben: bei 20 DM in der Tasche liegt es nahe, den Ekel vor dem Konsum mit Neid — oder Unkenntnis zu verknüpfen. Daher bleibt mir nichts als die Versicherung‚ daß mir Kaviar nicht zu sauer, sondern zu glibberig ist, Champagner nicht besser schmeckt als "Germania Pilsner" vom billigen und dass ich zu all dem raffinierten und deftigen, zum edlen wie zum hausgemachten nur verführbar bin, so lange sich in meinem Kopf nichts bewegt und daß mir eben diese Bewegung mehr wert ist als jede "Leistung".

Von der Welt kosten oder aus ihr heraus mich selbst‚ aus ihr heraus sie betrachten: das erste bringt mich endlich zum Kotzen das andere manchmal in die Einsamkeit und selten zur Begegnung mit ebenso zwischen Enttäuschung und dem Glück von Kommunikation schwankenden Mitbewohnern dieser Aschehügel von Kinderparadiesen, dieser Blutmeere vor Hawaii. Das letztere hält mich; das andere lobt mich‚ bin nicht ich, spuckt mich aus.

Die Zeitung ist die Moskau—News vom September 91. Ein Glückstreffer! Was sich in der früheren UDSSR Jetzt an Freiheit aber auch an ursprünglicher Selbständigkeit der Köpfe bewegt, davon machen wir alten in der Konfrontation geprägten Westler uns völlig abstruse altbackene Vorstellungen. Wir glauben auf dem Höhepunkt der Freiheit und der Wirtschaftskraft zu stehen. Der Osten wird uns nicht "barfuß  überholen" sondern sicher von Amerikanischen und selbstgezeugten Multis geschluckt.

Aber dort ist eine Kultur geboren, für  die sich nachgeborene Menschengenerationen nicht nur historisch sondern brennend interessieren werden‚ während hier die prästabilierte Harmonie der Umfragemassen zur Agonie der Persönlichkeit geführt hat. Von den Regionen der neuen Freiheit aus wird unser "Modell" beurteilt werden‚ erkannt als Reklameschild für den Menschen in Dosen. Sie haben jetzt das Wissen, was Selbstbestimmung wirklich ist‚ das wir längst ad acta der Verfassung gelegt haben.

Die durchrationalisierte Projektion von Machtorganisation aus der Arbeitswelt auf das gesamte Leben‚ soweit es nicht würgender Konsumismus ist; jede Zumutung gegen die Person als Notwendigkeit begründet; keine Lebensregung ohne Abstimmung mit Umfragenormen - das ist es‚ was sie gerade nicht haben wollen. Wir waren keine Einheitsdosen im real existierenden Sozialismus. Was hier an brauchbaren Menschentypen sich freiwillig formen ließ war nicht uniform sondern frei kompatibel.-

Wir alt gewordenen Trittbrettfahrer der 68’er können über unsere geistigen Orientierungen und Interessen nicht mehr ungebunden bestimmen. Zu sehr sind wir durch die früheren Kämpfe konzentriert auf die Schäbigkeiten des Westens. So ist die Kommunikation mit den Intellektuellen der neugeborenen Republiken die Chance für eine andere Jugend‚ die nach Autonomie im Erfahren, Erkennen, Urteilen sucht.

 

Elend und Glücksrittertum in den armen Nationen machen sich noch auf den Weg in die Konsumentenparadiese. Die Sehnsucht nach Freiheit aber hat in den gleichen Regionen eine andere Hoffnung gefunden. In einem Beispiel von Selbstbestimmung durch Selbstvertrauen.-

 

 

 

5.2.24

Ja sacra!

Wer ist denn als Kind schon geliebt worden!

31.1.24

"Alter!", so denkt man

Saarländer Tatort mit Palu in Jeansjacke auf dem Rennrad. Alter...

Dafür wächst die Aufmerksamkeit für kleinere und kleinste Dinge: Warum habe ich dieses und nicht das andere geholt? Woran erinnert es mich? Woher aus der Zeit, meiner Zeit kommt dieser Duft?

Der Narrensprung wird live übertragen. Was will man mehr?
 

30.1.24

Anton Reiser und der Glöckner von Rhodt

Schöner ist die künstliche Intelligenz bei der Frage nach "Glöckner":

"Anton Reiser ist ein Romanschriftsteller, der im Roman "Der Nachsommer" von Adalbert Stifter die Hauptrolle spielt. Er ist ein empfindsamer und nachdenklicher Mann, der sich intensiv mit philosophischen und ästhetischen Fragen beschäftigt.

Das Verhältnis zwischen Anton Reiser und dem Glöckner in Rohdt wird nicht explizit im Roman erwähnt. Es gibt jedoch eine Begegnung zwischen den beiden, bei der der Glöckner Anton Reiser den Weg zu einer Kapelle zeigt, in der dieser Zuflucht findet.

Der Glöckner in Rohdt ist eine Nebenfigur, die als einfacher Mann aus dem Volk dargestellt wird. Er stellt sich als hilfsbereit und gastfreundlich gegenüber Anton Reiser dar. In seinen Handlungen und Worten zeigt er eine Art tiefe Verbundenheit zur Natur und zur Spiritualität.

Es ist möglich, dass diese Begegnung für Anton Reiser eine Art Auslöser für seine spirituelle und philosophische Suche darstellt. Der Glöckner könnte als Symbol für die Einfachheit und Verbundenheit mit der Natur dienen, die Anton Reiser in seiner eigenen Suche nach Bedeutung und Erfüllung in seinem Leben fehlt.

Diese Interpretation ist jedoch spekulativ, da der Roman "Der Nachsommer" viele verschiedene philosophische und ästhetische Themen behandelt und es keine eindeutige Aussage über die Beziehung zwischen Anton Reiser und dem Glöckner gibt. Es könnte auch sein, dass ihre Begegnung lediglich dazu dient, Anton Reiser eine kurze Ruhepause und einen Moment der Einkehr zu ermöglichen, bevor er seine Suche fortsetzt.  Die Bedeutung dieser Beziehung liegt daher im Auge des Betrachters und kann je nach Interpretation variieren.