Tracy Chapman: There is fiction in the room between. Versinke im Augenblick. - Aber verliere nicht den Verstand
21.7.18
Blumenstrauß

10.7.18
Tamam
Ich höre eine mir liebe, vertraute Stimme singen. Die Saiten meiner Seele erbeben in einem moll- Akkord. Eine wehmütige Erinnerung.
Ich möchte antworten. Meine Worte zerfallen an der Mauer des Gestern zu Staub.
So danke ich den Stimmen, die aus der Vergangenheit in eine unbekannte Zukunft sangen.
So groß Dein Ruhm sein mag: er kann die Zeit nur in einer Richtung nehmen. (Und weit kommt er auch nicht.)
Ewigkeit ist anders.
Ein Lied aus der Vergangenheit nimmt mir den Stift aus der Hand. Was geht mich die Größe der Zukunft an?

11.6.18
Rache
Das Meer ist aufgewühlt. Das Schiff versucht, Linie zu halten.
Die Gefühle versuchen, sich zu halten. Die Trauer wohnt in den unteren Decks. Bei Gefahr werden die Schotten dicht gemacht.

7.6.18
Wohl sein

1.6.18
Ein Kalenderspruch von Pink
"Man kann keine Berge versetzen, indem man ihnen zuflüstert."
Aber nur so kannst Du ihr Wunder erkennen.

31.5.18
Begley über Schmidt
S. Verliert alles. Der Leser bemerkt seine Illusionen, Ruinen von Plänen, aus der Zeit gefallene Überzeugungen. Er bleibt trotz schwiemelndem Antisemitismus sympathischer Egoist ohne Narzißmus. Bei allen verbliebenen Freuden bleibt ihre Vergänglichkeit spürbar.
Einsamkeit ist alt geworden, Trauer und Liebe versinken hinter einer Wolke von Martini und uneinsichtiger Sehnsucht. Das Buch ist ca. 15 Jahre alt. Wie Begley es wohl heute schildern würde?
Und wo in dem ganzen selbstgerechten Literaturbetrieb rechts und links der akademischen Freiheit ist der Roman über den Hilfsarbeiter Bryan, der nach einer guten Arbeit für einen fetten alten Rechtsanwalt von dem gut entlohnt wird, sich doch dazu entschließt, eine Familie zu haben und nach zwei finanziell glücklich überstandenen Operationen alt wird und in trockener Armut stirbt und doch Trump verachtet? War er nicht Verlockungen von Liebe, Sex und Haß ausgesetzt? Waren in diesem Leben nicht Sehnsucht und Einsamkeit genug? Und Hoffnung? Und Verlust? Und Reue fordernde Schuld?

5.4.18
Gründonnerstag
Er liegt nicht unter der Brücke? Er bettelt nicht um einen Euro?
Was ist der Unterschied?
*
Nun bin ich selbst abgeschweift, habe mich und die Welt verloren. Auch ich bin fern den Menschen. Sehne mich nach ihnen, scheue zurück. Das dürfte bei allen der Fall sein, die für ihr Handwerk Abstand zum Betrachten benötigen und Zeit zum Gedanken sammeln und zu geben.
***
Dies war die letzte Seniorenwut des Winters. Unter Frühling und Sommer bitte ich, die Subjekte, Objekte meines Ärgers freundlicher zu betrachten.
*
Ich gehe hinaus in den 68. Frühling meines Lebens.
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Ich will wieder Bienen summen hören um Blüten und Marmelade. Ich will den Duft von regenfeuchter Erde und lang anhaltende Gespräche unter Nachbarinnen. Das bedeutsame Schweigen aus dem gedankenlosen Tun der Männer, das Geschrei von Kindern und das Drängeln an der Kasse des Discounters.
