Tracy Chapman: There is fiction in the room between. Versinke im Augenblick. - Aber verliere nicht den Verstand
31.12.21
Überraschend Dr. Smirc
Dr. Warnix, Psychagog und prämierten Sumpfelch: "Ach! Denk doch mal an die Eiche des Tao: Wahres Leben zieht sich aus dem Streben nach eigenem oder allgemeinem Glück zurück.
Dr. Smirc lacht: "Ja gerne Nichts. Ich lebe, suche Glück, fürchte Leid. Auch wenn das Glück mal in der Erkenntnis und Gleichgültigkeit des Tao besteht, dieser Sehnsucht aus den Angsthöllen chinesischer Kaiser.
Dr. Warnix: "Du hast Recht: " Dank an die Ewigkeit für Leben und dann lasse sie uns gestohlen bleiben. "
Die Meise singt den Frühlingsregen. Ich werde beschenkt mit dem Anblick eines Turmfalken (zum zweiten Mal im Leben) über blauem Himmel vom Sonnenaufgang.
Von Erinnerungen freundlich erhellt gehe ich meinen Schmerz entlang. Als wäre Frühling leuchten weiß die Wunden der frisch beschnittenen Büsche. Die Luft ist weich.
Die Anwesenheit von Kindern, Räder, Roller überall sichtbar. Zwei, drei Familien unterwegs. Hast Du nicht Gott, Brahm und "Sinn" genug, wenn Du die Nächsten liebst?"
Klaus Wachowski 31.12.2021

30.11.21
Alter Entwurf
Vierbeiner
Das Einhorn kannst Du nicht reiten und streicheln. Und wie viele Stiere jagen wiehernd hinter ihm her!
Wer kommt da mit Hartriegel für Esel?
Wer sitzt bei Dir am Tisch?
Man sammelt Äpfel. Und bietet Pferdeäpfel, aus sogenannten Literaturpreisen. Was hat man sonst?
Handke, dem kein Esel mehr was abnimmt, macht ein Pah auf den ganzen Quatsch, ohne den eigenen zu berücksichtigen. Verlag X treibt neue Säue durchs Dorf.
Walser ...
30.11.21

28.11.21
Schmusotherik Dr. X
Dann finde ich ein Heftchen "Wilhelm Raabe, Die schwarze Galeere". Ich habe schon zwei Seiten der Vintage-Äktschn runter, da fällt mir ein: war da nicht was mit Nazis? Wiki hilft: Er hat seine Stories mit Judenhass aufgepeppt, um mehr Leser zu bekommen. Die Nazis feierten ihn dafür. Ich muß die Phantasien eines Charakters, den ich nicht in meine Wohnung ließe, nicht kennenlernen. Weg damit!
Dann höre ich davon, daß ein begeisterter Sammler Teile seiner lokalen Bilder dem Museum vermacht. Ob etwas aus dem Besitz von Verfolgten stammt? Immerhin war ein Verwandter von ihm SS-Arzt in Dachau. Was wohl geschah, als ich X darauf ansprach?...
Verlust und Welt des braven Gemüts. Das hilft bei der Vorbereitung auf den Abschied. Aber die Erwartung des Frühlings und die Erinnerung an die schönen Augenblicke lösen das auf.
Ich denke an ein chinesisches Gedicht von einem verbannten Beamten, der in eine schneegraue Welt hinausblickt. Der Sinn, über den er nachdachte, lag eben in diesem Augenblick der Begegnung des Ich mit dem Jazz aus seiner Erwartung und dem Rhythmus des zur Stille gehenden Geschehens.
Ich beachte die Wirklichkeit, sie dennoch betrachtend. Weitab geht ein Schmusotheriker sinnend vorbei. Was doch alles in der Welt nebeneinander möglich ist!

22.11.21
Andenken

9.11.21
Llorona, kleiner Adler
Euer Schiff steuert den Hafen an. Das Lied "Ay de mi, llorona" steigt in Dir auf. Wie habt Ihr geliebt! Da hatte Ortega noch die Tarnung des Befreier an.
Die letzte Reise? Nächstes Jahr dämmerst Du vielleicht schon im Heim dem Ende entgegen.
Unter der Schiffsschraube treibt der Kamm einer ertrunkenen Mutter.
Fußabdrücke in Sarajevo, Knochen unter einem Hügel in Ruanda.
In Deiner Erinnerung hüpft ein Junge durch den Garten. Ay de mi llorona.
*
Hallo, kleiner Adler!
Wie wichtig Du die Brauen zusammenziehst,
Wie eifrig Du mit den Flügelchen flatterst!
Spatz unter Spatzen.
Und Du hast Freunde und Geschwister.
Der Schwarm vertraut Dir, hilft.
Du hast die Freiheit,
Aber auch das Gesetz aus der Versammlung der Freien.
Du bist nicht von einsamer Größe,
Aber, wenn der Tod kommt, bist Du nicht allein.
Dein Gesang erfüllt nicht die Ebene,
Aber Dein Wort webt sich ein in die Gespräche der Büsche.
Fliege den Adler,
Wir sind da, Dir zu folgen,
Dich mitzunehmen.
Klaus Wachowski 8.11.21
Nachtrag
Was schwimmt tief unter dem Bug Deiner Pauschalreise?
Der kleine Adler ist gestorben. So ängstlich so tapfer. Die Katze des Künstlers hat ihn erwischt.
Wie können Spatzen einander helfen? Wir waren zu spät, zu schwach, zu ängstlich. Wir sind, wie wir sind. Jedenfalls konnten wir nicht helfen.
Und auch lange Trauerfeiern können wir nicht. Das Weinen ist in uns bei Sonne und Regen. Die Wolken sind dunkler, dem Himmelblau fehlt eine Stimme.
Das Leben geht weiter.
Wenn wir Dich vergessen, öffnet sich hinter dem Horizont eine schwarze Tür. Bist Du mit uns, klingt es in moll. Aber die mit uns sind, sind uns dann näher, die Farben sind farbig, das Wort sagt uns wieder etwas.
In der Hecke tummelt sich ein Schwarm Spatzen. Wie schön! Das Reden so aufgeregt. Um nichts, um alles. Das: "Du bist bei mir!" Wie schön, kleiner Adler!
9.11.21 Klaus Wachowski

8.11.21
Kleiner Adler
Kleiner
Adler
Euer Schiff steuert den Hafen an.
Das Lied "Ay de mi, llorona" steigt in Dir auf. Wie habt Ihr geliebt!
Da hatte Ortega noch die Tarnung des Befreier an.
Die letzte Reise? Nächstes Jahr
dämmerst Du vielleicht schon im Heim dem Ende entgegen.
Unter der Schiffsschraube treibt
der Kamm einer ertrunkenen Mutter.
Fußabdrücke in Sarajevo, Knochen
unter einem Hügel in Ruanda.
Hallo, kleiner Adler!
Wie wichtig Du die Brauen zusammenziehst. Wie eifrig Du mit den Flügelchen flatterst! Spatz unter Spatzen.
Du brauchst keine blutige Speise
Und Du hast Freunde und Geschwister.
Der Schwarm vertraut Dir, hilft.
Du hast die Freiheit,
Aber auch das Gesetz aus der
Versammlung der Freien.
Du bist nicht von einsamer Größe,
Aber, wenn der Tod kommt, bist Du
nicht allein.
Dein Gesang erfüllt nicht die
Ebene,
Aber Dein Wort webt sich ein in
die Gespräche der Büsche.
Fliege den Adler,
Wir sind da, Dir zu folgen,
Dich mitzunehmen.
Klaus Wachowski 8.11.21

30.10.21
Alter Text Sacra Herbst 2008
Die Blätter lassen sich aus dem Leben fallen, die Amsel schweigt etwas Schwarzes ins Allerheiligen. Es Kommt so etwas wie Totensonntag. Wähle: Stress oder Einsamkeit.
Der Chef treibt Dich mit wuchtigen Schlägen durch die Schredderwelten der Betriebswirtschaft. Aus der Liebe erhebt die Einsamkeit ihr bleiches Gesicht. Die Zeit wird umgestellt auf Nacht, auf Teelichter, Schnellkerzen für schnelle Gefühle.
Der Körper lechzt nach Schlaf und Halluzination, ein Fieber darf sich nicht erbarmen. Weiter den Ball! Noch ein Tor, erwartet die Firma der Fried- und Freudlosen von Dir. Weiter! Weiter! Von Sieg zu Sieg - und wenns sein muß: von Niederlage zu Niederlage. Das Kind in Dir wird in tiefen Verließen eingesperrt. Und Du - hilfst mit!
Du solltest einen Freund anrufen, oder Gott. Auch davon hast Du eine Menge vernachlässigt. So raschelt die Einsamkeit der ausgetrockneten Blätter in Deinen Gefühlen und ein Wässerchen Traurigkeit schwämmt Dich fort: näher mein Tod zu Dir.
"Gestern war so warm. Aber am Dienstag melden sie Schnee. Zu krass ohne Übergang! Früher, ja früher! Aber heut!"
Glück aus der Wiederholung des "früher, ja früher" im Jetzt. Auch morgen wird ein Früher sein.
Jetzt zünde ich ein Teelicht an. Die Farben der Blüten, der Früchte, der Blätter werden von der Zeit gefressen, die Freude verfaulte in einer Bilanz.
Jetzt ist die Saison der in brennenden Zimmern sterbenden alten Frauen. Sie wollen das Licht nicht ausgehen lassen in der Entfärbung, im Schweigen unter den Menschen. Unermüdliche Heldinnen der Hoffnung.
Die alten Männer haben ihren Schnaps und Ruhm schon lange hinunter gesoffen ins "früher, ja früher". Und sie erwarten 20% auf alles. Jippie yaya, Jippie, Jippie Yeah.-
Der Schnee kann kommen: wir haben uns mit Teelichtern eingedeckt. Jetzt schmecken die Walnüsse gut.
Klaus Wachowski 26.10.08
