Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

24.6.22

Böser Alter

Der Brutalpegide als Retter der Welt:
Ein andrer beißt ins Gras.

Und Kinder lässt Du morden!

21.6.22

Enquist

Missionsversteher...
Es muss wohl in jedem Vogelschwarm ein komischer Falschsinger sein, von dem die Allermeisten einander zuflüstern: "Der ist plemplem". 

Den Nobelpreis wird der oder die nie bekommen. Aber man wird eifrig lesen und zu verstehen suchen, was das alles bedeuten soll. 

So einer ist wohl Enquist. Das verstehe ich so mit 71. Der gefällt mir. Vor kurzer Zeit noch habe ich ihn "plemplem" weggestellt. Er hatte außerdem das Pech, sich gegen "Etwasbesseressein" wehren zu müssen. 

14.6.22

Es gibt Wichtigeres!

Wichtigeres 6 22

Man wird Dir sagen: "Sei still! Es interessiert uns nicht!" Da sei Wichtigeres zu tun, zu lesen, zu hören.

Ich höre Dir gerne zu!

Du schreibst nämlich von der flirrenden Hitze über trockenen Gräsern, von der hüpfenden Amsel. Ich sehe den goldenen Ausschnitt von Licht auf hellgrünem, beschatteten Blatt, und Du nimmst mich, zeigst hinaus in die Weiten Deiner Fragen.

Und durch Deine Texte wandern Menschen und Erinnerungen aller Art, wie früher die Sehnsucht.

Längst vergessen sind Wichtigkeit und Ziel. Und der Wind spielt mit Deinen verlorenen Blättern.

13.6.22

Betrachtung einer Wolke

X betrachtet das ferne weiße Wölkchen im Sommerblau. Das erinnert ihn an die Szene im Kapitän Blaubär, der so ein Wölkchen durch Hypnose zum Regnen bringen will.

Irgendwo piepst ein Wagen im Rückwärtsgang. Da hinten krächzt ein Rabe. Dazwischen ein weites Feld mit Kornblumen im Grün und vielfältiges Zwitschern von Feldvögeln. Die Windharfe summt auf und ab.

Auf einem breiten Kondensstreifen ist das Wölkchen weitergewandert.

Ein Kronkorken reflektiert die Sonne. Wusch auf Wusch zischen Räder vorbei.

Die Wolke löst sich auf. Schweiß läuft meinen Rücken herunter. Ich lese ein paar Tonscherben auf und fahre.

Blues

Schön, ganz schön! Aber man kann doch nicht sein Leben lang Blues hören! -

Aber singen! Ich denke an Johnny Nicholas, Muddy Waters, Marianne Faithful.

Und ich schreibe. Immer dasselbe...

 

Man muss also wirklich nicht sein Leben lang Wachowski lesen, nicht einmal ein paar Seiten lang. 


Aber der Wachowski muß wohl schreiben und schreiben.

6.6.22

Neben mir

Neben mir 

Es hüpft neben mir,
Es redet und lacht neben mir,
mir zu.

Voll der Wichtigkeit
Merke ich es nicht.

Aber ich erinnere mich,
Voll Freude.

6 2022 Klaus Wachowski 

1.6.22

Der Therapeut- zu arte "in Therapie"

Dröhnemeier singt :Und der Mensch bleibt Mensch". Am Dock der Bay sitzt der Therapeut.

Eine Fantasie

Über den Tod nachzudenken ist nicht gerade hilfreich, wenn man Lebenden helfen will. Aber eine üä möchte ä ÖlGesamtbetrachtung muss ihn schon einschließen.

Er hatte Glück. Verlust war auch dabei. Aber er hatte das Verlorene auch lange Zeit genossen.

"Eine Kirche, ding-dong", erklärt Opa. Gott wird er nicht meinen.

Ein Therapeut ist kein Pfarrer. Ja, auch er soll die Seele sorgsam behandeln, ihre Freiheit aber nicht mit Ratschlägen lenken... Eine Abschweifung

Was gefällt mir an dem erodierten Kopf? Sorgsamkeit der Beobachtung, Ehrlichkeit und Ernst auch in der Selbstbefragung. Wenn er lächelt, dann, weil er etwas bekanntem begegnet, nicht selten eigenem Irrtum.

So lächelt und weint er in Sommer, Ebbe und Flut. Manchmal ist da der Schrei einer pfeilschnellen Schwalbe.

Und all das spielt in einem alten Zimmer voll mit alten Möbeln und Staub gewordener Vergangenheit.

1.6.22

16.5.22

Dr. Smirc und die Leiter

Die Leiter

Smirc vom Snack trifft Dr. Warnix, Psychagog und outgesourcster Joseph 02 an der Treppe.

Warnix: "Hallo Dr., nimmst Du nicht den Fahrstuhl? "

Dr. Smirc: "Ich wills mal ohne probieren! In unserem Alter muss man das Leben doch täglich trainieren. Letztes Jahr habe ich die Alu-Leiter ohne Schwierigkeiten im Seniorentrab hoch geschafft. Jetzt komme ich mir vor wie ein Vulnerabler auf dem Glatteis der Ewigkeit, wenn die Trauerhilfe winkt. 

Das Alter zieht den Kalk aus den Knochen und lagert ihn im Kopf ab. Ich habe mir an dem Ding noch nie den Daumen geklemmt. Und ich schnaufe wie ein Pferd."

Dr. Warnix: "Ja - und wie lange noch?"

Smirc: "Au!"
Warnix: "Oh, Jacko, is was passiert?!"
Dr. Smirc: "Ach! Laß!" Stolpert die Stufen hoch. 
Oben knallt die Leiter an den Verputz. Danke!

Dr. Warnix, Psychagog und favorisierter Nobelflopper, bückt sich nach der Radmutter. 50 Kilo auf Bandscheibe. 

X liegt mit Infarkt im Städtischen, Y sitzt mit tropfenden Nase beim Podologen, und das Geschwätz von Z hört nicht mehr auf.

Ein Bild von vor 30 Jahren taucht auf. Das ausgeleierte Bohrloch, das ihn so wütend über sich selbst gemacht hatte. Jetzt streichelt er übe r die Stelle am Regal.

Wer dieses Jahr den Preis bekommt? Interessiert's noch? 
Und schon wieder das Passwort für die Kasse vergessen!

Q hat gerade R begraben. 
Die Einsamkeit schlägt weite Wellenringe in die Erinnerung.

Die Doctores, also auch Witwe Dr. Wohlfühl, treffen einander auf der Terrasse, stoßen mit einem Vodka Kommissar Beck an. Auch schon lang nicht mehr geguckt. War aber schön.

Dann reden sie ein Bisschen, schauen hinauf zum Mond. Mit einer Grundzufriedenheit über Liebe und gehabte Liebe.

16.5.22

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1.5.22

1. Mai 2022


Nachbrenner und Wurstfeuilleton zum 1. Mai
Scheck und Schleime bei Walser in Stuttgart

Vergessen ist auch schön. Die Blätter leuchten heller.

Früher mit meinem feinen Anzug zum 1. Mai (nirgendwo anders hin) zu Currywurst oder fetten Bratwurst mit Bier.

Fern für die Alten, die vor wenigen Jahren noch wehmütig auf die guten alten Zeiten schauten. Was glaubst Du, denkt der Alte im zerstörten Wohnbunker in der Ukraine, was der alte Russe in Vologda? Die schütteln doch die Köpfe über die alten Killer Putin, Lavrow!- und die jungen Leute verstehen nicht. Okay.

1. Mai, das war schön und wichtig. War...
Jetzt gebe ich den Führerschein ab.

Da muss denn auch der Walser oder Handke ins Wortlos hinab. Sie werden nie bereuen. Das Schröderproblem. Was also noch? Der Nachbrenner Scheck wird schon eine neue Tröte der Wichtigkeit finden, ihr nachzuflöten. Und an Feuilletonwurstern wird es auch künftig nicht fehlen, das Dada zu befüllen.

Wohltemperierte Atmosphären in Literaturhäusern werden weiter Lust und Sehnsucht über die Sehnsucht des Wortes wälzen und Jugend wird im Ersten Mai alt werden, aus der Unzufriedenheit und Hoffnung in Akzeptanz und Ironie gleiten. Wohin? Davon...

Warum auch? Man bastelt vor sich hin. Eigentlich, um sich an alte Zeiten zu erinnern, und dann ins Bett zu fallen. Es ist basteln, das uns gefällt und Euch egal sein kann, muß...

Sorry! Das einzige, was man noch von dem W. hören wollte, war doch wohl eine Entschuldigung für den "Kritiker". Durch seine Stotzigkeit hat er sich geschickt noch über die Jahre in der Aufmerksamkeit gehalten. Wozu? Hat den alten Goethe überlebt, der schon mehr als ein Jahrzehnt vor solchem Alter das Fenster aufriss, frische Luft zu atmen, sonst aber auch nicht mehr viel zu sagen wusste.

Der Trog aber braucht Platz für junge Leute! Wer glaubte sonst noch, dort gäbe es etwas zu finden? Macht doch die Wiese frei für andere Zeiten, andere Flopper..

Anstatt sich auf die Frage von Wichtigstrumpf Denis Scheck (der dem Ranicki wohl auch einigen Neid nachtragen muss) über einen anderen, längst verwesten Problembär (SS-Bewerbung) namens Schmidt einzulassen, beginnt Martin Walser mit der Lesung aus seinem „Traumbuch“. Wir basteln, basteln. Was macht Ihr für einen Sermon darum?...

Was ist nur los beim Ruhmesschmusen? 
Stuttgarter Kulturbrunst 22. 
Ich glaube, ich gebe den Führerschein ab.

1.5.22