Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

18.11.23

Hinaus gehen

 

Hinaus   nach der Grippe 23 

Ich gehe hinaus aus dem geschützten Raum,

will zu mir kommen,

               mich wieder finden

               oder neu.

 

Was man will!

Die Menschen, ich?!?

 

Die Bäume, das Blau, das Zwitschern aus den Büschen.

Eine Erinnerung aus den Sehnsüchten der Kindheit, blaß aber voll Unter-schieden der Farben.

 

Walter muß noch in den Regen,

Flyer verteilen für einen feuchten Gottesdienst. Graue Hose, blaue Jacke, klammer Rucksack.

Er lebt auf einen warmen Herd und Glühwein hin, wo man träumen kann

von märchenhaftem Glück.

Wo freundlich oder sogar liebend

Sich Dir jemand zuwendet.

Sonst hilft kein Fernseher oder Salzstängel.

 

Die Bäume, das Blau, das Zwitschern aus den Büschen.

 

Die Erinnerung geht in einen warmen Frühlingstag.

 

Draußen auf dem Nebenplatz

wackelt der grinsende Akkordeonmann aus Deutsch-Rumänien

schreckliche Egerländer und aber auch die Amelie.

 

Das ist je das märchenhafte im Alter.

Was fürchtest Du?

Was mehr erhoffst Du?

Und immer noch nicht weiß ich!                             17.11.2023

4.11.23

Zimelie

Was das wohl ist: Zimelie?

Man sagte, ich sei neidisch auf die Nobelpreismanufakturen. Alt erwidert ich: 
Ich produzierte nicht Preise vom Junk, sondern ich fertigte Zimelien. 

Mein Kind 2006

Mein Kind (2006)

Mein wildes Kind,
Mein sanftes Kind,
Mein ordentliches Kind.

Die Zeit entriss mir Deine Hand,
Einsam ist nun meine Angst.

Sternschnuppen fallen,
Ich ziehe den Mantel enger.

Wer berührt Dich,
Wer lässt sich berühren von Dir?
Ich wünsche Dir fühlende Hände!

Brausen der Wellen.
Singt oder weint es, mein Kind?
Muscheln sammelnd sehe ich auf:
Steigt oder stürzt es in Träumen?

Wie weit wollte ich fliegen,
Frei und allein.
Ich ziehe die Einsamkeit enger,
Sternschnuppen fallen in die Zeit.

21.1.06

2.11.23

Du bekommst das hin

Du wirst nicht von 68 berichten können. Nicht von Hype, Verrat und Weltgefühl. 

Aber Deine Fridays for future werden ebenso Fanatiker mit dem heiligen Blick erzeugen, die "Verräter" und "Feinde" terrorisieren, "Kollateralschäden" in großem Umfang in Kauf nehmen und entschuldigen. Du wirst Korruption und Verrat erleben, und die Sturmfluten der Gleichgültigkeit.


Wenn du Glück hast und lange genug lebst. 

Aber vielleicht geht es Dir dann doch so wie mir mit "meinen" 68ern.

31.10.23

Grönemeyer

Rollator raus!

Das Betreute Wohnen auf dem Weg zum Konzert. Die müssen Geld haben! 

Brennt Dein Feuerzeug noch? Heute nimmt man doch das Handy! Natürlich aufladen vergessen.!

Es rattert und klappert und manche/r hat auch die Partnerin, den Partner verloren. Aber die schauen aus der Erinnerung hinaus in den Regen. Hier ist Umarmung.

Weißt Du noch? "Arsch huch!"
"Das war doch der andere. Wie noch?- Hitparade!"


Slainte!

Rian ist in das Land seiner Erinnerungen zurückgekehrt. Zwischen dem Läuten der Glocken und Gesprächen im Regen geht er noch täglich zum Grab. Die Abenteuer liegen dort hinten, in der Schattenseite des Bergs. Jetzt beginnt die andere, das Warten.

Ein Mann des Schicksals. Mit dem kannst Du keine Kriege führen! Ein Freund zieht sich hinter den Vorhang zurück. Und dennoch betet er noch, sitzt er noch oft im Raum Gottes. Wie Croce singt.

Wenn er die Zeit in eine Flasche füllen könnte, dann die Tage mit ihr! Könnte er sie doch in die Ewigkeit dehnen, könnten Worte Wünsche wahr werden lassen. Aber da ist nie und nirgends Zeit und Raum und Kraft genug.

Er wollte mit ihr durch die Zeit gehen und er tat es. Es war zu kurz, auch bei ihnen.

Die Wunschbox ist leer. Er füllt den Schmerz mit Erinnerung.

Der Mensch ist Mensch! Sie lösen die Handbremse und rollen zurück. Heute wieder Nudeln mit Tomatensauce. 



30.10.23

Feeling 10 21

Ich schreibe einem Freund meine Vorbehalte gegen das Wort "Masse". In der Nacht träume ich von einer Dienstaufsichtsbeschwerde über meine Nachfragen zu einem SS-Mann, dem keine Förderung nach den Flüchtlingshilfegesetzen zustand. Den ganzen Morgen suche ich nach dem Dokument, das nicht von Czaja kam, wie ich erinnerte, sondern von einem Braunen -oder war er schwarz und nur weltanschaulich blind?- einer sogenannten Landsmannschaft, zu einer solchen auch mein Vater hätte gehören können.

Warum lässt es mich immer nur scheinbar los? Ich hatte all die Unverschämtheiten der alten Zeit längst abgetan. Und dennoch schleicht es sich in die Träume eines alten Mannes ein!

Es ist vergessen und auch mich wird man vergessen, wie Marc Aurel sagt. Auch dieser Gedanke tröstet nicht.

Der Weg muss hinausgehen in die Natur, unter Menschen der normalen Art, solchen, die noch ein Vermögen der Unterscheidung, des Anstands, haben. 

28.10.23

Friede



Auf die Gefahr hin, gelesen zu werden...

Zu alt, sage ich etwas, weil ich mich wenigstens selbst ernsthaft nach meiner
Meinung frage.

Israel - Palästina. Jeder Hass hat Gründe. Es gäbe ihn sonst nicht. Aber die Trauer ruft die Menschlichkeit.

Ich habe nach 70 Jahren Erleben keine klügere Antwort als Frieden über allen Hass hinaus. Zustimmen werden mir mehrheitlich die Kinder, auf deren Köpfe Hass Bomben und Raketen explodieren lässt. Als Kind verstand ich das Brüllen und Zischen des Hasses nicht. Recht, lass Dich nicht zum Morden treiben!

Ich verstehe heute manchen Hass. Aber die Trauer ruft die Barmherzigkeit an. Empathie, Menschlichkeit kann nur im Frieden entstehen und wachsen.

Ja, ich selbst war zeitweise heimlich ein dem Hass helfender Ideologe. Was brabbelst Du in altem Hass von böser Welt? Sieh auf die Kinder!

Viel vergaß ich. Alt weiß ich nur Frieden!