Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

27.1.25

Lob des Alters

Beziehung und Literatur. 
- suhrkampen -

Beziehung. Ohne sie geht Kommunikation nicht. 

Also schließt man sich zusammen und einander - aus. Auch hier also Privileg vor gleichem Recht. Die Leser und Leserinnen wollen Leitung. Es wird zur Führung.

Wer schreibt, bedient sich gern auch des Megaphons der Führer. Das Forum wird unweigerlich zu Konzert, Kirmes, Ballermann. Ich habe mitgemacht. Da wieherte es: ein hoffentlich letztes Aufbäumen des Ehrgeizes, in dem ich mich um einen Preis bewarb.

Auf dem Weg zum Forum verirrte ich mich öfter in die Paläste der Herrschaft, meinend, einfach mal so reden zu können. Ihre Gärten hielt ich für öffentliche Landschaften. Manchmal setzte ich die rote Nase auf. Da waren aber zu oft Herrschen und Dröhnen.

Jetzt doch lieber Rückkehr in die Natur > zur Person. Besser im Schwarm zwitschern als im Rudel krächzen.

13.1.25

Ein grauer Zaun

 Schau mal, der Zaun. Mein Vater erzählte oft von seiner Meisterleistung. In den 50ern hatte er die Ruine erworben und beim Schmied gearbeitet. Sie hatten die Idee, das Gitter auf solche rund gebogenen Eisen zu setzen und unter den Ringen die Stangen zur Versenkung in den Beton anzuschweißen. Es sei eine Hundearbeit gewesen. 

Wir sind ohne große Beachtung daran vorbei gegangen. Aber als er noch gehen konnte, berührte mein Vater öfter fast liebevoll die Zaunstangen und prüfte die Festigkeit. Ich meine, es war alle drei oder vier Jahre, in denen er mit Menninge und einer neuen viel zu großen Dose Farbe dem Zaun einen neuen Anstrich verpasste.  In meiner Kindheit bunt wie Spielplatz. Da hingen manchmal auch Ostereier zwischen den Stangen. In seinen letzten Jahren entwickelte er sich selbst zu einem bunten Vogel zurück. Aber den Zaun schickte er mit gedecktem Braun in die Unscheinbarkeit. Das höchste an Ausstellung war Schwarz, das ja im August eine schöne Struktur ins Dunkelgrün malt, besonders schön abgehoben gegen die Tanne, die in Alter immer dunklere Schatten zaubert. 

Was Du jetzt siehst, das abblätternde Graublau, ist schon älter als elf, zwölf Jahre. Er ruht unter Friedhofsschotter- damals kam Schotter im Garten in Mode. Den Zaun möchte ich stehen lassen. Schau nur! Es ist nur ein Zaun von tausenden.      13.1.25


P.S. Dem Putin ist's egal. Er lacht die Frau vom BSW an. 


18.11.24

Vom Hans guck in die Luft

  

Ja, da steht der kleine Guck in die Luft vorm Zaun unter der Sonnenblume und möchte nicht zurück in das schöne Häusl Wut. Er erinnert mich stark an mich, an die Zeit als ich mit dem freien Malen begann. Da lag ich mal wie der kleine Tiger den ganzen Tag in der Sonne, konnte mich nicht aufraffen, weil da vorne die Einsamkeit ihre dunklen Nebel sammelte. Unschlüssig, auch ängstlich, aber von einer großen Sehnsucht nach Wahrheit, Sinn  und Liebe erfüllt. Die Schönheit muß er nicht suchen. Er will hinaus, hat aber Angst vor Bär und Wolf. Zu nah ist ihm der Jähzorn gekommen. Du musst ihn nicht verstehen, aber ich nehme ihn an der Hand. Keine Angst! Ich passe auf Dich auf. Lass uns ein Stück unter der Sonne gehen, damit Du die schönsten Farben nicht übersiehst. Denn Freude ist für jeden schön, weiß Janosch.

Ja, er nimmt die Hand, hat trotz allem das Vertrauen in die Menschen behalten. Der Weg ist warm und im rotem Sand aus den Bergen weich. Blau scheint der Himmel. Man könnte sich auf den Rasen legen und hinauf schwimmen, eintauchen in das unbekannte Wort Ewigkeit. Man könnte hinter den Wolken her schwimmen in ihnen versinken und fahren, fahren. Unten die Welt und das Versprechen. Als gäbe es nicht Regen noch Sturm. Wir wollen die Beine laufen lassen und etwas von der Menschenwelt sehen. 

Eine Wiese mit Kühen, Ochsen, Stieren, Vieh oder wie es sich sonst nennt wird sichtbar. Große braune Flecken im Grün und ein Elektrozaun. Gewaltige, schöne braune Körper, Köpfe mit weißen gebogenen Hörnern. Sie schaukeln auf Dich zu. Aber Du mußt keine Angst haben: der Bauernhof hat den Zaun gut fest gemacht. Schau mal in die schönen großen Augen! Ob sie denken wie Menschen?

 

Ein Stück weiter hebt sich ein rotes Dach aus den Hügeln. Mehrere. Da scheint das Dorf zu liegen. Da: die schönen fettigen Blätter. Siehst du die runden, grünen Früchte? Das ist ein Nußbaum. Bald werden die ersten von den Herbststürmen  herunter geworfen. Eichhörnchen und Raben, Mäuse und Siebenschläfer werden ein Festmahl haben. Wenn Du gut aufpasst, bist Du schnell genug, um auch etwas zu bekommen. Ja, auch da gibt es Gefahren: wenn die Nuß innen schimmelt, bitter ist wie das Herz des Präsidenten ist sie sehr giftig. Das nimm lieber nicht!

Und hier das schöne Rot, Orange und Gelb in den Blättern nimm es mit in Deine Erinnerungen. Ein tausendfachen Licht. Sammle es als Cherokee-Medizin gegen die Hassreden Deines Vaters, die Treue, die Mutter ihm hält. Schau, die Welt ist anders, mehr.

Schneewittchens Wald, so dicht, dass ein Sonnenstrahl nicht hindurchdringen kann, frische Luft und Kühle der Kiesel für den Dichter Schaukal. Die Bäume ragen hoch, die Blätter rauschen sanft. Es bläst ihm die Sprache auf und wanderwarm tritt er hinaus. Der Stock gibt ein Gefühl von Sicherheit. Die Quelle plätschert dunkel (er sagt noch: sie gurgelt) und leise in einem von Moos bewachsenen Ufer. Die Blumen blühen in allen Farben, die Vögel singen ein frohes Lied und ein Sonntagsflimmern spinnt sich von Zweig zu Zweig im Schatten schimmernder Blätter, Goldkringel auf dem Steig. Ihm jodeln huldvoll duftige Küsse. Die Luft ist frisch und duftet nach Blumen überall. Mit ihm geht schweigend seine Kinderzeit, trägt Ahnungen aus einer tiefen Stille. Ihm ist so „quellenrein“. Der klare Bach plätschert über Steine und spiegelt blauen Himmel. Es klingt nach KI aus Schaukals Schneewittchen.

Vom Volkstrauertag mit Kranzniederlegung grüßen wirklicher Schmerz und Medien. „Warum nicht?“, fragt die Vergesslichkeit. Und hinter den Büschen Geschrei. Die Trump – Truppe hat wieder ein Opfer gefunden. Haß und Schadenfreude erfüllen die Luft.

Ich nehme dich zur Seite. Halte Dich an mich. Die heraus gestreckten Zungen, die Grimassen lass Dich nicht schrecken. Noch sind sie nicht zu Voll-Schimpansen heran gewachsen.

12.11.24

Verleugnung

Eine Szene aus dem Film: Auf einem Zeitungsplakat steht: "Irving hat gelogen". Das erinnert mich an die Demagogie Trumps und Konsorten. 

Was bleibt, um Anstand und Verstand gegen die Schläue der Lüge zu helfen?

List und Gewalt zerstören das Vertrauen in die Menschlichkeit des Menschen. Bleibe Du anständig und verständig, so hast Du die Erfahrung, daß Dein Glaube an Mensch und Menschlichkeit einen Ursprung im Wahren hat. "Mehr als die Wahrheit" gibt es nicht. Es ist Abweichung von der Wahrheit, Lüge. 

Und auch ein besonderer "dritter Weg" über Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hinaus ist immer der Weg weg von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, weg von der Republik, also gegen die Würde der Person. 

3.11.24

Alt

Alt

Auf den Tod zutreibend 
Sehen, hören, riechen wir
das Leben.
Dafür danke ich.
Wem?.

Sage G, A, O, jhw,
All die Namen, 
die Du zum Aufruf 
für Morden nimmst.

Ja etwas ist davon.
Aber es ist anders.
Unbekannt,
liebend.

Laß uns aus der Berührung 
in die Berührung gehn. 
Sehen, hören, riechen.

Ja, da ist Angst
Ja, da ist Dank.



21.10.24

Dummheit, die zum Himmel schreit

"Dummheit, die zum Himmel schreit", singt einer in Lederhosen. Klingt wie Alptraum Alphorn Austria. Ist es nicht doch auch oft so?: "Dummheit, die zum Himmel jodelt"

17.10.24

Netanjahu

Gott sagt doch: Du sollst nicht töten. 
Willst Du Deine Diktatur über die Zeit retten?