Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

30.6.25

Gelöscht Blogs aus 2017, 2018 und 2019

 Es bleiben: 

Wird scho werrn, Frau Kern

und

Von alt aus 2016


Gelöscht: 

beim Pio 21

Rote Krabbe auf der Weihnachtsinsel 18

Herz zuviel 17

Schnee aus leerer Wand (zu M Walser) 14

Keller 14

Trauer betritt den Raum der Sehnsucht 17

An einem Grab vorbei 21

Erinnerungen 18

Das Leben geht weiter 15

Rückkehr nach Montauk 14

Im Weinberg meines Onkels 14

Benno an der Alb 17

Knallrotes Gummiboot 13

Schwalben 12 

Chou kou lien aus 1976 

Unter den Wolken 17

Wege sanieren 18

Blue 20

Märchen 22

Alla Hopp 17

Durch Karlsruhe 26

Dr. Smirc am Spülbecken 31

Handke wow 35

Begegnung 30 

Dunkel geworden 28

Trauring 32

Die Zahlen zeigen die Öffnung durch Leser*innen an. Handke wow, das Naja meiner Generation, scheint noch am ehesten von Interesse. 

Gelöscht 2018 in 2025

18 Texte:

Bodybuilding im Seniorenstall 12/18

Resignieren 11/18

Wiedergeburt 11/18

Von Ruinen 11/18 

Der alte Gork

Von Einsamkeit 10/18

Es ist wie es ist 10/18.

Sinn und Bedeutung? 9/18

Nach der Gier zum herrischen Ich entdeckt der Mittelstand nun die Lust am Asozialen Wir-zuerst. Sie wissen nichts von der Not, vor der sie in den Haß fliehen. Ich mache mich auf zur Dankbarkeit.

In der Arztpraxis 8/18

Blumenstrauß 7/18

Schritte im Kiesweg. Dann Stille.

Meine Gedanken auf der Spur eines Falters. Aus dem grünen Schatten sehe ich noch einmal zurück auf einen Strauß Frühsommer.

Tamam 7/18

Ein Lied aus der Vergangenheit nimmt mir den Stift aus der Hand. Was geht mich die Größe der Zukunft an?

Rache 6/18

Wohl sein 6/18.

Ein Kalenderspruch von Pink 7/18

Begley über Schmidt 5/18

Gründonnerstag 4/18

Worte des Grunch 3 /18

Erster Tag 2018 3/18

Indian riddim Paradise

Handke Wow 2  1/18

2019:

noch im Blog: Endlichkeit und Ewigkeit, Gedanken 9/19 (Es ist Herbst. Ich male meine Farben in schwarzen Karton, Ruckzuck 9/19)

gelöscht:

Ich lebe noch frei.

LED / 12/19 – Onkel Karl

Dr. Smirc sucht den Weg zu sich selbst 12/19

Weihnachten im Verlag 12/19

Amsterdamer Schnulzen 11/19

Smartlappen vom Sloterdijk

Das Schiffchen Einsamkeit 11/19

Auf Pokemon 10/19

Wer schlägt Kinder? 2003

Ffm 2010 (So jung war ich auch wieder nicht)

Am Biomüll 10.9.

Tag 1 14.8.19 

Einsamkeitsprotz 8/19

Am Silbersee 8/19

Den Weg gehen 7/19

Hänsel und Gretl aufm Weg 7/19

Chain of fools 7/19

Alte Lust

1992 gehe ich durch die Stadt 5/19

Als ich noch jung und 50 war 5/19

Neu über Sehnsucht 4/19

Am Receiver warten auf Glück 4/19

Alter und Gleichzeitigkeit 3/19

Kirschblüten und Dämonen 3/19

Einregnen 3/19

Von wichtig 3/19

Schöne alte Zeit 2/19

Das Interview 1/19

An die Jugend 1/19

 

 

 

 


10.4.25

Staub wischen


Staub wischen

Auf dem Regal meiner Erinnerungen entdecke ich dieses Schälchen Du. Vergessen! 

Schopenhauer, der letzte weit denkende Erkenntnisphilosoph, hat auch manche üble Vorstellungen vom Menschen verbreitet. Dazu gehört das verächtlich gemeinte Schimpfwort von der "Fabrikwaare der Natur". 

Dieses Schälchen mag so etwas sein. Es ist aber Wert und eigener Wert. Aus zwei Teilen gegossen wird es nach dem Zerbrechen nicht mehr Schale sein, nicht mehr sein.

Auch vor der Geburt, ja vor der Vereinigung, war da alles von Dir, aber nicht Du. So wird es nach Dir auch für alle Ewigkeit aller möglichen Zeiten und Räume sein. 

Freue dich oder trauere: dieses Schälchen mit diesem einmaligen Sprung in der Seele gibt es nur einmal, war nie zuvor, wird nie später sein. 

Ich erkannte Dich in Deiner Schönheit des Eins. Jetzt verfliegt der Staub über den Erinnerungen. Schmerzhaft spüre ich, daß ich vergaß.

Ostern 25


PS. Die Zwillingsfrage: ist der/die nicht zwei mal das gleiche? 

Kann sein. Aber nicht das Selbe. Der Unterschied liegt schon in Zeit und Ort. Aus zwei Anteilen wurde nicht eins, sondern zwei. So betrachte jede/n von ihnen als Eins und unverwechselbar, auch wenn Du es nicht siehst/ fühlst. Jedes wird für sich erfahren und erlöschen wie jede/r und alle. Achte sie wert...

Und kein Kintsugi-Gold wird etwas anderes daraus erscheinen lassen können. 

1.4.25

Seltsamer Ort



Die Wolken werden dunkler, die Kälte beißender. Unter den schrillen Sebsterhöhungen und dumpfen Drohungen eines Politclowns schwirren gleisende Lichter, düstere Schatten darüber.

Das Kind kann sie nicht sehen, aber sie stürzen in die Seelen der Älteren, verhärten sie, wirken als mürrischer, genervter Umgang, erregen Mißtrauen, Niedergeschlagenheit, Verlorenheit. 

Er weiß es nicht, daß sein wiederholter Gang auf die Berge zu an die Worte von Anne Sexton über das schreckliche Rudern auf Gott zu erinnert. Was sucht er in den Wäldern? Es mag schwieriger für die Orks sein und stiller. Aber dafür lauert im Schatten die Angst.

Er sucht den Brunnen vom Rand der Lichtung. Dort erschien ihm einst erstmals das Gefühl, angenommen zu sein. Waren es Wärme und Licht und kühlender Schatten? War es das Plätschern des Wassers? Es ist kein Kraftort für Esoteriker, die Wandervereine zersingen mit guter Stimmung das Schweigen, Förster, Jäger, Arbeiter verstehen erst, wenn sie ihre Aufträge und Projekte ablegen. Ab und zu verirrt sich ein Vertreter für Staubsauger oder Versicherungen in strack gebügelter Seele hierher, geführt von bohrender Einsamkeit, die das Leben als Akquise nicht mehr aushält. Ein Blatt fällt, und es geht weiter. Spesen gespart.

Dies ist ein ganz individueller Sehnsuchtsort. Und der Junge geht immer wieder darauf zu.

Es ist kalt und die Wolken werden dunkler. Die Reben rechts und links der Straße zeichnen expressionistische Tuschen in die Luft. Aber daheim und in der Stadt bereitet sich ein zunehmendes Wirgefühl auf das große Weihnachtsfest vor. Es klappert, hämmert, sägt, plappert, ruft einander zu.

Man erwartet doch wohl nicht die Wiedergeburt Christi? Aber man erhält doch einen feinen Abglanz von Frieden und Freundlichkeit. Liegt nicht schon darin etwas von Paradies für das in Einsamkeit der Liebe geborene Wesen Mensch? Der Junge weiß nicht, daß er durch die letzten Tage des Jahres der Barmherzigkeit geht. Wo es seiner Welt gut geht, fühlt er sich frei, seinen Ursprung aufzusuchen. Hier sang der Vogel.

Er taucht in die Waldwege ein, wird sein Ziel finden. Vielleicht wird ihn sogar ein Duft aus der Erinnerung berühren. Und er wird beschwingt zurückkehren, seinen Platz in einem unaufgeregten Alltag wieder einnehmen.

Was wohl aus ihm werden wird? Ob er überhaupt mein Alter erreichen wird, einen Raum der Sicherheit und von Horizonten? Ob er dem Wunder Liebe begegnen wird, verschont wird von Verlust der Liebe?

Ich wünsche ihm Menschen und Berührung. Ich wünsche ihm die Fähigkeit und die Möglichkeit, diesen, seinen Platz immer wieder zu finden.

29.3.25

Post-Misericordia

 Von Samariter*innen

Die Sonne scheint, das Gras ist grün, die Vögel singen. Das Herz hüpft dir im Leibe.

Und siehst du nicht den stöhnenden Mann dort in der Ecke?

Die Eltern rufen dich besorgt zurück. Aber du spürst: das Gefühl ist richtig.

Später einmal wirst du sehen, wie Kinder hinüber schauen und irgend-wie helfen wollen.

In dieser Zeit rufen viele, man solle diese Menschen doch weg tun. Du weißt aber, daß dein Gefühl recht hat. Es kommt von tiefer unten als das Geschrei. Die Erwachsenen sagen Gewissen dazu. Haben sie eins?

Das können wir nicht wissen. Aber unseres sagt: „Hilf!“ Und wir fühlen.

Sie singen Halleluja, Heil und Liebe. 

Du hörst wie falsch sie singen. Du spürst Gewissen.

29.3.25

 

 

26.3.25

Literaturposing

 Zahnarzttermin

Ich gehe eine Stunde vorher ins Café, muß dann aber noch einmal nachputzen. Wäre morgen Termin zum Sterben, würde ich es mir schenken.

Bei aller Beachtung der Ewigkeit denke ich doch nicht an ein baldiges Ende. Anders wohl die Leute, denen beim Anblick von unsereinem der Begriff "vulnerabel" aufgeht.

In Mannheim wird eine Woche mit Lesungen im alten Feuerwehrhaus angekündigt. Beginn der Veranstaltungen regelmäßig 20 Uhr.

Mit 70 gehen wir ab 20 Uhr nicht mehr ins Kino. Es gibt gesonderte Spielzeiten nachmittags für die Senioren. In der Literatur-Acquise scheint sich solcher Gedanke nicht bemerkbar gemacht zu haben. Von Lesungen im Betreuten Wohnen habe ich jedenfalls noch nicht gehört. Einziger Vorteil: Man wird mit Handke, Houellebeq und Walser verschont.

Vermutet man, da säßen wohl Leute, die auf Peter Alexander und Sylvia-Romanen seien? Oder glaubt man dann eine schwatzende und hüstelnde Truppe vom Stamm- und Bridgetisch vorzufinden. Auf den Verkauf von Büchern muß man wohl verzichten bei einem Publikum, das sich in Büchereien und öffentlichen Buchschränken bedient und sich nach der Lesung unendlich lang an Brezel und Plörre vergnügt. Regional und günstig, versteht sich.

Muß man da den Dialeckten aus Dunsach vorbeischicken oder die Vertreterin der Pilates-Diätchallange? Man könnte doch auch die Hörgeräte-App bewerben.

Der eigentlich tiefere Gedanke kommt aber philosophisch daher: Wenn die oder der morgen eingeliefert werden: ist es denn da so wichtig, was da an literarischer, religiöser, spannender, philosophischer, historisch und romantisch bedeutsamer Lektüre durch die Hirnwindungen gespült wurde? Man betrachte doch den Erbumstand Bücherregal: Das fällt doch als erstes in den Container. Und all die Makulatur an Erinnerung und Komik der Sehnsucht folgen nach.

Der Timer meldet sich. Ich gehe.

Meine Sehnsucht kehrt um

Phantasie

Meine Sehnsucht kehrt um.

Ich komme daher, wo du hingehst. Ich denke, dein Weg ist gut.

Ich kann dich nicht begleiten. Aber ich werde dir hoffentlich immer wieder begegnen.

Ich habe vom Schönen und vom Abendmahl genug getrunken. Wenn auch viel Schweres war.

Jetzt will ich die Wiesen wieder sehen, von denen ich in den Regentagen meiner Kindheit träumte.

Ja ich liebte Blumen, Wiesen, Vögel, Schmetterlinge und wollte doch hinaus in das "Große" der Welt, wie Du.

Als ich Vater von Töchtern, von einem Sohn war, tat ich wie Dein Vater. Ich ging mit ihnen in die Zukunft, freute mich an ihrer Hoffnung, wie es jetzt Dein Vater bei Dir tut, wie es Deine Mutter so gerne tat.

Und ich versteckte zu oft meine Freude hinter dem Ernst, wie jene bei Dir.

Aber jetzt bin ich umgekehrt, freue mich an den Landschaften aus denen Du voll Leidenschaft hinaus willst. Ich freue mich an Deiner Hoffnung, aber auch an diesem Grün unter Deinen Füßen, am Vogelgesang, am Klang der Glocken aus der Umarmung des Lebens.

Ich kehre gerne erneut um, gehe ein paar Stunden mit Dir, höre Deine Hoffnungen mit Freude und - Sorge, spüre auch Dein Herzklopfen, zeige: es kann gut gehen.

Und wir werden uns wieder sehen, wiewohl wir uns doch voneinander entfernen. Denn unsere Wege haben schön verschlungene Umwege.

Gehe froh und mutig deinen Weg.

Ich sehe dir nach, sehe dich gehen und kommen.

Es gibt Einsamkeit und Trauer. Aber auch das warme Gefühl, wenn der Blick auf geliebte Menschen fällt.

2. Mai 2019

Rückweg



Nach unten gehend sehe ich die runden Kronen grüner Baumgruppen. Unter ihnen leuchtet das Rot eines Ziegeldachs hervor. Und darunter ist etwas Weiß von den Mauern zu erkennen. Weit hinten unter dem Nebel breitet sich das Blau des den Himmel spiegelnden Meeres aus. 

Was hinter und über mir liegt, verliert an Gewicht und Drang. Ein leichtes Ziehen nach vorn hilft beim Gehen.

Vogelstimmen des Frühling im Januar sind zu hören, das Rascheln von Eichhörnchen und Amseln. Sei vorsichtig auf nassem Weg! 

Was war, was wird sein mit diesem kleinen Ich, das da seinen Weg geht? 

Die Einsamkeit ist eine zerbrechliche Vorstellung: von starken Bändern der Liebe wird die Angst an das Vertrauen gebunden. Der Schatten eines Verlusts schneidet ein. Erinnerung spendet Trost. Und die Schönheit der Welt zeigt sich wieder. Strahlen der Sonne, Lächeln, Berührung. 

Gerne sitze ich im Cafe' Twisting Love, sehe die Verletzlichkeit und die Hilfsbereitschaft der Herzen. Angst, Niedergeschlagenheit, Verlo-renheit. Vertrauen, Selbstvertrauen, Zugewandtheit. Die Jahreszeiten der Seele. 

Dr. Smirc und Dr. Warnix überholen mich diskutierend. Wieder einmal ungleicher Meinung. Wie schön Verschiedenheit blühen kann! Jahwe heißt angeblich: das Leben. 

Die Liebe geht mit, die Dankbarkeit. Das Ja.

Von Deinem Atem getragen, schwebe ich,
bis ich den Boden berühre. 

Klaus Wachowski 3. 1. 2018