Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

30.11.20

In den Baum schauen

In den Baum schauen,
Dahinter Himmelblau.
Braun und rot ìm Licht
fallen die Blätter,
sie fallen und fallen.

Von Enthusiasmus leert sich das Leben.
Kalt hinter Zweigen und Ast.

In den Baum schauen,
warten und schaun.
Sie fallen, leuchten und fallen.

Klaus Wachowski 30.11.20

17.11.20

Gelöscht aus 2009 - unter 10 Leser*innen

Konkret: Barbie Turat 8 Leser*innen 1 09

Beim Lesen der Meereswellen 2 Leser*innen 2 09

Amok und Narziß 2 Leser*innen 3 09

Mythos Milgram 2 Leser*innen 4 09

Sonntagsfahrer 3 Leser*innen 5 09

Der Vesuv 3 Leser*innen 5 09

Ideologie 3 Leser*innen 6 09

Schock 2 Leser*innen 6 09

In 7 Jahren 1 Leser*innen 6 09

Blues kein Leser*innen 6 09

Vorabdruck meines Jazz-Buchs 2009 8 Leser*innen 6 09

Frühling Mauve 2 Leser*innen 6 09

Bedeutung 6 Leser*innen 11 09

Liebe und Tod 5 Leser*innen 11 09

Weihnachtsglitz 3 Leser*innen 11 09

Caprice 15 Paganini 5 Leser*innen 11 09
















Gelöscht aus 2008

Café Einsamkeit 7 08  20 Leser*innen

Mit Shiva bei Strindberg 12.08

Epidauros 12.08 

Meine Shildkröte heißt Einstein 11.08

Die Autotür schlägt zu und das Nichts umfängt mich

10.08

Hellblauer Alien im September  7 08


13.11.20

Vergoldete Schuld

An diesem Schreibtisch hat er ausgewählt, welches Leben noch sinnvoll zu retten sei und welches ohnedies sterben müsse. 

Warum sollst Du das noch lesen (-nach Wikipedia):

Carlo Schmid

Deutschland und der Europäische Rat…

Regierung und Parlament. …

Vier Jahre Erfahrungen mit dem Grundgesetz. …

Die Opposition als Staatseinrichtung. …

Macchiavelli, ..

Der Abgeordnete zwischen Partei und Parlament. …

Der Deutsche Bundestag in der Verfassungswirklichkeit. …

(mit Horst Ehmke und Hans Scharoun): Festschrift für Adolf Arndt …

Politik als geistige Aufgabe; Gesammelte Werke ..

Der Deutsche Bundestag. Ein Essay. ..

Das Fundament unserer staatlichen Ordnung. …

Demokratie – Die Chance, den Staat zu verwirklichen. …

Europa und die Macht des Geistes. …

Erinnerungen. ..


Ist die Haltung des entronnenen Täters nicht bezeichnend genug? Wenn er Verzeihung anmahnt, christliche Haltung in allen Lebenslagen, die Antwort seiner Opfer auf die Tat aber scheut. Es war schließlich Mord. An dem er zumindest beteiligt war. 


Und warum bittet er anstelle der Opfer um Verzeihung für den Massenmörder Sandberger bei den Richtern?

Glaube nicht den Verehrern.


Dagegen ist OLG-Chef Goller ein kleines Licht. Vielleicht hat er ja wirklich "nur" einem Künstler die Karriere verdorben. Vielleicht wurde er ja wirklich "nur" aus Versehen zum Politoffizier vorgeschlagen, in der Ukraine, wo doch auch Babi Yar liegt. Und wo ein Staatsanwalt niemals nur "einfacher Soldat" war!

Der Punkt ist doch: er hat am Aufbau des Mordsystems mitgewirkt, hat sich zum Staatsanwalt des Bösen machen lassen, statt auf Karriere zu verzichten, die dann andere gemacht hätten. Er hat ohne Scheu den Übergang gemacht, keine Beförderung abgelehnt, die Ehrung unverdient eingesteckt. 

Glaube nicht an die Seriösen vom Club.


Und wer war nochmal der dritte unter den Humanisten?

Der Schumann von der Gaukultur, der nachher der Karlsruher Literatur präsidierte, geehrt, geleckt von der Wohlstandsidylle. 

Du kennst den Plunder.


Was ist mit Arno Schmidt, dem frank- und freien von der SS-Bewerbung, von der stillen Tätigkeit im norwegischen Außenposten? Einige Russen hungerten innerhalb des Zauns. (Wohin verschwanden sie?)

Er änderte nicht den Namen, nur das Geburtsdatum.

Sein Apostel schweigt statt düsteres Wissen neben der Heiligenverehrung zu verkünden.    

Lüge des Ruhms!


                            *

Ich gehe durch die knapper bemessene Zeit. Was für eine Bedeutung kann es noch haben? Die Dünen der Ewigkeit wehen meine Erinnerungen zu, türmen sich vor meiner Zukunft auf. Die Wurstigkeit streut ihre Samen aus. 

Ich rufe in Eure Zeit, den Faden weiter oder neu zu spinnen. Tut es gut nach Eurer Weise. Vielleicht ist's eine kleine Hilfe. 

Fern wie die Sterne, von denen es auch nichts mehr gibt als die Lichtspur. Es war einmal..


6.11.20

Der Ast

An diesem Ast

Hängt noch ein Blatt

Aus der Zeit in die Ewigkeit.

Es wird fallen, fallen,

Lebt, wie es kann.

 

Die Jahre des Affenkönigs sind vorbei. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff und versuchen das schwankende zu erobern.

 

Wir sind noch einmal davon gekommen. Die Republik steht schwer angeschlagen um uns herum.

Beginnen wir mit der Reparatur, beginnen wir mit der Sicherung.

 

Sei. Und erfreue Dich Deines Lebens. Feiere!

Aber lehne dich nicht zurück in eine private Mystik

oder in eine Hass gärende Weltanschauung.

Schau genau!

 

Dies ist Leben

es gibt kein richtigeres,

kein tieferes,

kein höheres.

 

Ich schaue in mein Glück, in mein Leid.

Du bist da.

 

Ein Blatt ragt aus dem Leben in die Ewigkeit.

Auch es muss fallen in eine bewusstlose Zukunft.

Es wird sein. Es wird vergangen sein.

Nicht mehr Blatt, nur noch Teil.

 

Dies ist der Tag,

dies ist die Nacht.

 

Ich sehe hin zu den Bergen.

Von wo kommt mir Hilfe?

Sie ist da.

 

Wir sind vom gleichen Stern

 mit Namen Liebe.

Fratelli tutti...

 


27.10.20

Von besseren Freunden

 Diesen Text schrieb ich, als ich von einem Freund in der Art von Parteifreunden abgekanzelt wurde. Wie froh war ich dann doch, Beamter und nicht Funktionär zu sein!


Mein Pony                                                                                                         15.6.1994

Mein Du hatte sich in den Vorgarten von X verirrt.

Er musste schwer an sich halten, nicht dienstlich zu werden. Mein Du kann von Glück sagen: mein Sie wäre nicht so gut davon gekommen.
 
Es kann das halt nicht: Freundschaft und Herrschaft unterscheiden, Person und Amtsperson. Vertraut naiv den Vertraulichkeiten, redet zu Menschen wie von Mensch zu Mensch. Verzweifelt versuche ich ihm beizubringen, sich vor Krawatten zu trollen.
 
Es ist ein naives Indianer-Du, das immer wieder auf die Sage vom weisen Vater in Washington hereinfällt und mit der Kavallerie redet wie mit stolzen Kriegern. Was hilft es, dass es Anstand und Würde kennt, wenn es keine Ahnung von den Winkeln und Weihen der Uniform hat?
 
Aber – ehrlich gesagt -: es soll weiter über Wiesen springen und die Vorgärten meiner Freundschaften durcheinander bringen. Soll sich doch manche Freundschaft als Beziehung entpuppen! -Lieber mal peinlich zurückschrecken als vor den Säulen der Verantwortung erstarren. Die Bücklinge des alten Goethe sind nichts für mich. Ich brauche keine Fürsten, sondern Freunde.
 
Ich packe noch schnell meine freundlichen Grüße ein und bin dort nur noch hochachtungsvoll. Aber mit Euch probier ich‘s weiter und lasse mein freies Du frei springen.


alt und jung bei links und rechts

Alt oder Rechts, Links oder Jung?!

Aus der taz-Diskussion über Maron

„Ebertus2“ taz 21. Okt 2020 („Kommunard*in)

"Habe von Monika Maron noch kein Werk gelesen, bin dennoch dem nun auch hier getriggerten Streisand-Effekt erlegen. Wenn erst die SZ, dann die ZEIT und jetzt die taz beinahe unisono klingende Verteidigungsschriften für den Fischer-Verlag verfassen, dann musste ich mir gerade mal diese inkriminierten Essays aus drei Jahrzehnten vom EXIL-Verlag bestellen.

Interessant wäre zu erfahren, ob Maron die Sammlung zuerst dem Fischer-Verlag angeboten hat; und der ihn nicht wollte."

Wieso wäre das interessant? Ist doch stark anzunehmen! Muss man auch das noch wissen? Ob es nun die Verkaufszahlen waren oder das Anschmiegen bei der rechten Konkurrenz, was macht den Unterschied? Bei den Verkaufsschlagern Walser (Ranicki-Beleidigung) und Handke (Milosevike) wäre der ein angezeigter Hinauswurf so leicht nicht möglich gewesen! 

Sie hat ja schon 2017 die übliche literarische Abschiedsfeier durch den Preis fürs Lebenswerk erhalten (Wikipedia), nachdem sechs Jahre mau war. Sie hatte wohl den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden (zu viel fauler Ruhm zuvor?). Nicht schön vom Verein. Eine traurige Sache für das Selbstbewusstsein, was nicht nur in D irgendwie naturgemäß auf die Seite enttäuschter Überschätzter wie Sarrazin treibt. Eine Art literarisches Trump-Gefühl, was aber auch Erfolg gebären kann. 

Wer kannte sie? 
Ob man sie nun kennenlernen muss?

Ein flotter Junge namens „Achterhoeker“  bringts gleich ganz hart:

"..... Tja, es gibt eben Literaten und Krächz-Sänger, die bis heute nicht gemerkt haben, dass sie nichts mehr zählen im Kulturbetrieb. 

Am besten helfen diese überalterten Künstler bei der Gestaltung der "bunten Nachmittage" in ihrem Seniorenheim. Dort ist die Zeit stehen geblieben und sie gehen dem Alltagsmenschen unserer Zeit nicht mehr auf den Wecker."

Ein linker Alltagsmensch unserer Zeit, dem offensichtlich vor uns "Vulnerablen" graut. Bitte beantworte nicht meine Frage: "War ich auch so?!" Ich erinnere mich an „klamheimliches Lächeln“, das mich dann doch von Kommunard*innen weg trieb.

Wir haben es also mit drei Alten zu tun.
Mit der/m Kommunard*in Ebertus mit Zug zur Lautstärke,
mit einer ausgebooteten Literatin und
mit einem nicht zum Trog gekommenen Neider, also mir. 

Ich brauche bei der Feier im Seniorenheim nicht mitzugestalten, war ich doch schon in viel früheren Jahren als diese jungen und alten Schimpfer von Pflasterstrand und Loft erfolglos. Mir genügt, mich etwas von M entfernt an die Wasserflasche zu setzen. Lang hin wird’s nicht mehr sein.

Auch jetzt verstehe ich nicht: 

Freiheit gegen Verstand und Anstand reklamieren? Was ist der Mensch? 

Was ist der Sinn? Dieses Dröhnen von Märtyrertum in der Menschenverachtung scheint mir mit der Freiheit eines Trump mehr zu tun zu haben als mit der eines Grundgesetzes. War nicht auch tänzelnder Übermensch Nietzsche etwas von der Art? „Krumme Gestalten, vom Wind gebissen.“

Gesuchte Metaphern, ereiferter Ruhm. Die gehässige Reaktion des Nationalismus eines untergehenden Adels mitsamt still-verbissenem Rassismus - etwa einer Droste- auf die globalisierende Klassik von Weltbürgern scheint sich in dem Gefühl deklassierter Führungsansprüche von heutigen Halbintellektuellen zu wiederholen, deren Volksnähe sich in besonderer Menschenferne ausdrückt. Da ist noch Sehnsucht nach Ruhm und Herrschaft über gequälten Applaus.

Hier fragte Schopenhauer umsonst: Was wird sein, wenn Du entdeckst, dass der Gipfel, auf den ein günstiger Wind dich geweht hat, von einer Nadelspitze Zustimmung getragen wird? Wie hoch der Ruhm, wie tief der Sturz, wenn die Selbsterkenntnis kommt! 

Es wäre die Möglichkeit der Rückkehr von einem eingebildeten und eingeflüsterten Erfolg zum Ich. Walser geht ihn nicht, Handke…

Dem jungen Avantgarden von links, von der anders verlorenen Sehnsucht nach Herrschaft, sei gesagt: auch in den anders grauen Kneipen am anderen Rand der irren Hoffnung auf Eroberung von Macht trifft sich das Volk nicht. "Die Leute" mögen Dir mal zustimmen. Sie wollen aber nur eins: in Frieden leben. Sie erleichtern mir das betreute Leben, während die Wiederkäuer der guten alten Zeit, die wir verloren haben, nicht angenehmer sind als evangelikale Bekehrer oder Wut von rechts schnaubende ältere Damen und Herren.

So lange ich noch nicht ins Heim muß, wünsche ich mir, auch von einer Avantgarde verschont zu werden, der ich einst selbst nacheiferte. Auch die Gehässigkeit gegen Gehässigkeit zeigende Menschen ist – Gehässigkeit. 

Der/dem alten Kommunard*in/en wünsche ich genußvolle Vertiefung in hohlen braunen Kram. Den kenne ich aus den patriotischen Schinken, die aus den Vorurteilen der Generation knirschten, die zu meiner Zeit alt war. 

Erinnert mich an die bärtigen 48er, die zur Zeit des Karl Kraus die neuen Diktaturen nicht erkennen wollten. Sind die 68er und 89er nicht dort gelandet?

Manche, sogar in Verlagen, haben Mut, sei es auch nur im Verkauf. Immerhin! Oder sind sie nur jünger?