Birds 2013

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smatritje neba

17.5.21

Gutachten zum Grün


Herrschaft des Netanjahu, Hass der Hamas. Und ich begehre, nicht schuld daran zu sein. Welcher Gewaltfriede wäre nötig, diesen Vulkan der Lebensverachtung zu löschen? Heiliger Putin! Hilf Biden!

Ich stelle das Gutachten über das Grün zusammen.

Ich habe nur wenige Erinnerungen an meine Kindheit, zur Hauptsache stehende Bilder. Halte den gelben Sack bereit für die bunte romantische Symphonie, die ich Dir jetzt, alt und mit leichtem Verschleiß, bereite.

Schau Dich um in Deiner Stadt. Es gibt nicht wenige traurige Menschen, die auch einen Trost verdient hätten! Du schaust in den frisch ausgeschlagenen Baum 🌳. Freund Ali Blessing aus Mali staunt in die blühend blühende Kastanie.


Das erste mich mit einem Gefühl von Glück erfüllende Grün war wohl das, das ich an einem Frühlingsmorgen etwa mit sieben sah, als ich von meinem Bett zum Fenster blickte. War ich krank oder war Sonntag? Jedenfalls spielten frische Birkenblätter im Wind vor einem hellblauen Himmel wie frisch aus der Schulfibel. Frieden, Stille, ein Trost über der Sehnsucht weitenden Welt und Zeit. Ich hielt mein Ohr an den Puls des Lebens. Um es klar zu stellen: Es war – Gott sei Dank – keine „Erleuchtung“, nur gutes Fühlen.

Als RAL 6038 Leuchtgrün würde ich es heute bezeichnen. Aber welche Farberkennungsqualität haben meine gealterten Augen, zumal sie öfters tränen? RAL 6018 Gelbgrün hat im Verhältnis zu meiner Erinnerung etwas zuviel Braun in sich.

Ich betrachte die Vlies-Fototapete "Grüne Blätter" der Firma X. Sie enthält diesen Farbton in der Nähe der vor dem Sonnenlicht stehenden jungen Blätter.

Mir ist als hörte ich das Jubilieren einer Amsel aus der längst vergangenen Zeit. Sie gehört dazu wie die Stille nach dem einzigen Auto auf der Straße am Morgen. Fein und dünn die Blätter über weiß-schwarzen Zweigen.

Das Blau zu diesem Augenblick erscheint mir wie RAL 5012 Lichtblau, das "Bleu clair" der Vespa V50, nah am Farbton RAL 5015 „Himmelblau“.

Der flüchtige Blick des Impressionisten, der den Farbenglanz auf den Blättern einprägen und das Nachmalen ermöglichen soll. Georg Marzynski beschrieb es in seinen Studien zur Methode des Expressionismus so eingehend um 1920. Was und wer er war? Dazu findet sich sonst nichts.

Am Kaluza-Brünnlein im Wald bei Edenkoben. Schön war auch der plötzliche Einfall der Sonnenstrahlung in das Baumrund. „Lichtung“. Die Blätter scheinen im Dunkel des Waldes hellgrün auf, leuchten. 

Der verquaste Wanderer und Nazi wollte das auch noch lehren. Heidegger mal wieder über „Sein“, in welchen Begriffsschlamm er nun auch die Lichtung einbezieht. Erleuchtung des Guru: 

„Die Lichtung des Seins ist der Mensch, der jedoch nicht darüber verfügen kann, ob und wie im geschichtlichen Prozess das Licht des Seins in seine Lichtung fällt und dort das Seiende sein lässt ...“ Zitiert nach Wikipedia

Mein Grün in der „Lichtung“ ist einfach schönes, leuchtendes Grün. Erinnerung und Boden auf dem Weg der Sehnsucht. Blau hält den Grund.

 

Klaus Wachowski 17.5.2021

13.5.21

Wasserflasche

Wasserflasche 

Ich tauche aus der sogenannten Umnachtung auf, erwache, vor einer Flasche Wasser im Speiseraum. Es sprudelt nicht. Man meint, das sei besser für mich. Nebenan donnert der zoom-Gottesdienst. Tür zu!...

Ich vergesse Vergessen. Die Zeit fließt davon. Wieder erwache ich. Klappern von Geschirr.

Woher erscheint plötzlich das Bild einer versifften Toilette der DB vor mir? Hier ist es sauber. Immerhin.

Menschen, die Wölfe zu ihrem Glück brauchen. Was will ich hier? Erinnerungen steigen auf.

Über die Jahre hin haben sich viele nette Zeitgenossen zu Orks und Pegiden ausgewachsen. Andere zeigten sich doch als ganz passabel.

Was habe ich vom Leben gehabt? Schönheit, Liebe, Erkennen. Auch düstere Zeiten voll Angst, Angst begründende Schmerzen. Wut, die ich bereue. Dann wieder gute Begegnung.

Väter und Bosse, Kriecher, Intriganten. Aber auch frei und anständig gebliebene.

Wie war das im Parteitreff, wie später in der Andacht? Wie war das Spülen, Abtrocknen, ein Loch in den Beton bohren? Jedes für sich gefühlt ein Wunder. Schön war es, eigenen Weg zu ge-hen und mit Dir mal davon abzuweichen. Die Natur, Licht in den Blättern, Gesang der Vögel. Der Klang von Glocken, die Stille in einem Raum mit Al-tar.

Aber dies ist Warten. 

Und: Auch das geschah.- 


Wir schmücken das Grab.

Ich gehe in geschmückte Kirche,

ich gehe in blühende Welt.

Ich sehe Dich.

 

Vom Kreuz die Güte.

Ach, was hilft schon immer!

 

Willkommen Fremder,

nimm Dir ein Wort.

Wenn Du willst,

werde Teil!


13.5.21 Klaus Wachowski

 


6.5.21

Geschmacksverlust im Alter

Geschmacksverlust im Alter?
Ich singe zu grässlich süsslicher Schlagermusik von Immerdemselben SWR1. Schluchzen in Schnulzen als Seniorenschnuller?

Ist es das Alter?

"Eine Reduktion der Chemosensorik im Alter kann einerseits durch Änderungen an den sensorischen Organen, den Nervenbahnen oder Projektionsarealen, andererseits durch altersbedingte Abweichungen kognitiver Funktionen verursacht sein.
Am besten ist die Wahrnehmung süßer Stimuli bis ins hohe Alter erhalten. Möglicherweise sind deshalb süße Speisen bei Senioren so beliebt."

(https://www.allergiezentrum.org/de/infos-fuer-aerzte/60-schmeckstoerungen-im-alter)

Oder Mundhygiene? Ich hoffe doch nicht!

Prof. Duschkopf von Smirc vermutet Covid. Eine gewisse Geschmacks- aus Kontaktosigkeit. Man schluckt seit Monaten ja nur noch Sorgen. Leicht entseht eine Art Co-Abhängigkeit im Lauterbachieren.

Aber Hilfe ist nicht in Sicht. Zur Zeit sind im Covidoster-Workshop "Sorgen entsorgen" leider keine Plätze mehr frei .

31.3.21

Erinnerungen an König Tutu

Dr. Smirc auf der Couch von Dr. Warnix, Psychagog und ausgeschnorchelter Tiefgang aus der Prunkwinde: 

König Tutu von Pomponien. Geburtstag, juhu! Der Weinzapf und Wurstzuzl aus Knotigen, ein selten faules Exemplar vom Stammtisch, spendiert einen vor 20 Jahren abgelaufener Teebeutel für den Weitwurf. Die runde Rotunde vom gutmütigen Schwitzkasten ruft zu Fleischkäsweck und Bier mit Schnäpsen und König Tutu lädt ein zum Warmschunkeln im Blubber. Die Hits der 70er und 80er.

Ist das nicht Ballermann für den VIP vom Lauftreff? Da plätschern harmlose Gespräche, Wettkämpfe im Armleuchten erheitern rülpsende Recken. Wie schön unter bunten Lampen, Micky Maus im Klo.

Warum nur zynischte ich ins Vergnügen, das doch auch mein eigenes war? Des Lebens Ernst bäumte sich auf gegen lutschende Freude, als hätte der Wicht die Wichtigkeit gefressen.

Jetzt ist's schon Jahrzehnte her. Die Nase des Königs tropft, die heilige Betreuung von Knutsch wackelt in den Hüften, ich nörgle alten weißen Mann. 

Es war doch auch schön! Erfreut noch als Erinnerung das Herz! 

Dr. Warnix: schöne Geschichte. Aber von Anfang bis zum japanischen Ende erlogen. 

29.3.21

corona lädt zum Krieg

Das erste, was mir auffiel, war die Hysterie. Dann kam die Selbstaufgabe des Parlaments, der Kirchen. Ja die Gewerkschaft verzog sich am 1. Mai aus dem öffentlichen Raum ins Digitale. Der Ton der "Sorge" von Friedensfürst und Landesmutter, das Schnarren der Experten, das dem der Generäle vom WWI so nahekommt und das Blockwartwesen der vorauseilenden Braven. Ein neues Element sind die Querdenker, die alles gern egal hätten. 
Man testet und wundert sich über auffällige Ergebnisse. Die Wunderwaffe wird im Einfrieren der Begegnung erblickt, in der Auflösung des Forums. Aus Politik wird Labor.

10.3.21

Dr. Smircs Erinnerungen

Alter weißer Mann, angefeindet und übersehen. Stolpert im Weg herum, vulnerabler Impfling an der Backfabrik.

Wo er geboren wurde, daran kann er sich nicht erinnern. Aber stets, wenn er an seine Kindheit denkt, sieht er sich auf einer von Blumen bedeckten Wiese sitzen,  hört er die Spatzen und Gartenvögel, sieht er Himmel, Baum und weiße Wolke. Ein Haus irgendwo da hinten.

Sein Freund, Dr. Warnix, Psychagog und stark angezweifelter Traumanalytiker, hat da weniger Glück. Er hat nur verschwommene, etwas düstere Bilder aus Unterwelten vor sich. Sieht er aber auf zu den Bergen, spürte er eine Hand auf der Schulter.

Er wurde nicht vom 68er Diskutanten und Hippie zum 89er Einpeitscher, Spekulanten, Erlöser, Absahner, war auch damals nicht schon Zocker...

Irgendwie finde ich die beiden gut.

Von wenigen anderen aber das falsche Lächeln einer heuchlerischen Umarmung...

Diese rote Wolke aus dem Abend ist mehr als nur ein Rauch von Zwecken zu Zwecken. Es ist mir eine andere Erinnerung. Eine des Friedens, der Stille, Berührung. Ich sehe hinaus.

Es ist ja auch ein blauer, dunkelblauer Himmel, unter dem sich ihr Schleier ausbreitet, sich in der Weite zu lösen.

Und schon steigen all die Tagträume Smircscher Sommerlande in mir auf, Jean Paulsche Wiesen, Freuden des Robert Walser. Ich atme tief ein, als wäre da der Duft feuchter Erde, Geruch von Blüten. Als hörte ich den Bach aus einem Schatten plätschern. Als läge hinter der nächsten Wegebiegung das Dorf Tualahu.

10.3.2021 Klaus Wachowski

verhört?

 sich an die gellenden Coronamaßnahmen halten?