Birds 2013

Birds 2013
smatritje neba

9.9.21

Beim Poldi, Peter Sloterdijk

Hinterwäldler Poldi vermietet ein ganz besonderes  Verhältnis. Bei frischer Bergluft und umlodert vom Alpenglühen kommen sich Stadtdiva PS und Naturbursche Nietzsche immer näher. Vielleicht etwas zu nah. Und dann tauchen auch noch unerwünschte Gäste auf. 15 Mann auf des Toten Manns Kiste.

Der Schlapphut knickt und der abgewetzte Mantel hat eine in keinem RAL- definierbare Färbung angenommen. Ein neuer Sloterdijk macht die Runde.

Der Horst Schlämmer der Philosophie bringt Badenser Bierokesen lichten Stoff präziser Psyche vom Denkathleten. Mitten im Kampf der Quer-Dröhner, lehrt er nobel, vulnerobel, gegen die Meute der Statistik-Zocker, diese abgespeckten Inzidenz-Tänzler und Sorgen-Schwänzler.

Aber es ätzt. Gerade in den Augen vieler Philosophen, Psychologen und Gerontologen ist der Wortgigant trotz wechselvoller beruflicher Karriere vom Jupp zum Guru keine Gallionsfigur der aufgeklärten Emanzipation mehr, sondern ein Albtraum aus Plasten und Elasten, unter dessen weißer Jacke Zuchtwahn und Altherrenwitze Eingang in die Märchenschreibe des faulen Tons fanden. A barbie girl im Lustgarten der Spekulation. Er hat sich vom Clonen wieder dem Klönen zugewandt. Lawinen kommen ins Rollen.

 Man wollte den Weltmeister im Griechentum hören, verirrte sich aber ins Seniorenzentrum „Winde des Ruhms“! Immer wieder stellt man fest, wie unerhört doch das Gestell aus Grevenbroich quietscht. Aus der Obstkrone fällt dem Dionys der Xistenz so manches Träubchen in den Mund. So kann deutlich mehr C02 gesponsert werden. Deshalb ist es keineswegs erstaunlich, sondern geradezu befreiend, wie der Nagel immer wieder den Knopf trifft, der ein Kopf hätte sein sollen.

Schon der tiefgründige Heidegger entdeckte mit Hitler das Leben als eine Art Dasein, in dem sich die ursprüngliche Temporalisierung der Existenz vollzog. Und noch heute kenne man Kultismus und Wortstechereien. Schweife schwiffen ins Lau.

Inszeniert wird ein Hüttenzauber voller Glamour, Gaudi und Größe. Auf der Bühne zu erleben sind PS, der Verhohnepiepler Ranickis und ein gewisser Nietzsche , den man leider aus dem Satirical Zarathustra kennt.

Der Schnurrisoph ist ein gemütlicher alter Kater geworden. Er, der einmal fast zum Züchter avancierte , wurde durch nachschiebende Karriereknacker, ehrenvolle Einladungen zum Monolog und halt auch durch Alter entschärft. Es brummt aber noch. Du wirst es vergessen und man wird Dich vergessen (Marc Aurel), bevor das Nichts kommt.

Ein Maskendok von der Impfakademie kündigt sich an. Testfakisten verstecken sich hinter einer Brezelmaske. Da fragt sich die Selbsterkenntnis, der man den Zugang zur Esoterik verweigert: „Sieht so die Endlagerung von Zorn aus?“ „Brasilien, wir kommen,“ ruft der Dalai Lama. Man darf ihn sich durchaus als Geistesverwandten der mystischen Beat-Poeten vorstellen, empathisch, empathisch und in furchtloser anthropologischer Differenz.

8.9.21

Wellness im volltext Sloterdijk

Ein schlichtes Wellnesshotel in der heilen Bergwelt als Zuflucht, sehr bodenständig. Schließt sich das Tor? Ein letzter Blick hinaus. Man hört etwas wie vom Schwätzer.

Top-Platzierte trafen sich 2013 zu einer denkwürdigen Begegnung. Zahlte man cash? Ein Gluckenläuten der Maturienten, ein Gipfeltreffen der Geistesgrößen in Cicero, brillant zwischen Tiefsinn und Heiterkeit. Wie geschrieben steht, „zwischen zwei Meeren, Vergangenem und Zukünftigem als schwere Wolke wandelnd“, Eine Wattwanderung im Schlick aufgeweichter Begriffswelten.

Wie es sich doch bei Ebbe bewegt! Gummistiefel bitte selbst mitbringen.

Zu beachten war, dass Esoterik keiner abgehobenen Geisteshaltung ähnelt, sondern einem besonderen Wissen, das nur wenigen Menschen zugänglich sei.

Eine Beluga - Linse rollt zwischen die Süßkartoffeln. Ironie aus dem Schwarzwald einer Nordmann - Tanne.

Grevenbroich ist nicht Karlsruhe.

Ich vermute stark, dass der Horst Schlämmer der Philosophie sein Oniritt deshalb neuerdings in Berlin sucht. Dort ist er wohl auf den anderen Poliglott getroffen, den man seither für Kluger hielt. Zuerst dachte ich, dieser habe vorgehabt, jenen hochzunehmen. Aber je weiter ich - im volltext - der beiden nachforschte, um so mehr mußte ich annehmen, daß er umgekehrt ihm auf den Leim gegangen ist. Gott als Fundamentalist, der Zorndepots auf thymotischen Banken verzinst, das ist doch Sloterdijk vom Feinsten, autoplastisch in Schkopau.

Ein Konversationslexikon auf seiner Reise in die Papiersammlung beobachten.

Eine irrwitzige Bergtour mit Naturbursche Nietzsche und Diva Sloterdijk. Drastischer Glamour an krassem Genie.
Hat er denn den Weisheitsletter gelesen? Die Entwicklung der Philosophie aus dem Geschwätz? Hier sind wir noch ganz am Anfang. Noch kein Sokrates in Sicht. Noch alles seicht und blickdicht.

Oh Alpenglühn! Wie laangweilig wäre die Welt ohne die walzenden Erklärungen des Lebens aus Sophistik, Glamour und Gaudi. Wie oft wird nicht ein erfolgreicher, bisweilen divenhafter, aber liebenswerter Star und wahrer Schlager verfolgt: von hysterischer Presse die partout nicht in die Scheidung einwilligen will. Trotz atmosphärischer Störungen begibt man sich auf eine philosophische Wallfahrt, wie sie irrwitziger nicht sein kann. Es gibt da Stationen....

Der Kultautor legt los. Für Blasen-Theoretiker eine anregende Lektüre. Squire Trewlaney verrät die Karte. In einem Stil wie pizza-Pampe auf Abi 70. Mit der Laufmaus in der Hand öffnet sich der Brustkorb und das Hasskonto wirft Zinsen. Alterssicherung empfiehlt Dada.

Nebel singender Wohlfühlpegide Nietzsche, ein Wertschöpfer, verzinst graecile Weisheiten des Alltags. Ein Regierungsdirektor eröffnet die Südtangente. Wird hier Gewalt diskriminiert? Das Hygienekonzept ist jedenfalls ausgefeilt.
 

Hör doch mal das Duxophon,
Es föhnt und stöhnt in anderem Ton.
Ist es nicht Gottes Stimme?

Es klingt so hohl wie Kannenguß,
Wie Kuß und Schluß am Krähenfuß

Ich achte drauf, dass ich mich nicht
Am Wulst vor Lachen krümme.

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28.8.21

Vulnerabln-Stadl

Ding, dang, dong
Vulnerabln-Stadl

Peinlich ist nur, daß ich selbst auch mal dahin wollte. Auf den Balkon, von dem aus die Avantgarde der Klassenprimen ihr Maturageschwätz in Welt und Feuilleton tröten. Ja, dort steht der Trog des Verlags, in dem die Sülze aller Preisreden dampft.

Sie haben sich an den Bewegungen vorbei gewunden, wurden von Wellenmachern hochgeschleudert, wo die Kriecher Kamm und Spucke bereithalten. Sie keuchen noch. Aber die Treppe herauf drängen schon die jungen Keiler*innen, hinauf zu gelangen.

Man schaut hoch und stolpert, fällt in Lärm und Leere. Hörst Du nicht die Glocken?

Es versperrt den Blick in die Himmel. Schau trotzdem hoch: Achtung, VIP. Sie bewerfen einander mit verschimmelten Klopsen des Wichtig. Man ist  vom Sekt zum Essen auf Rädern gelangt. Manches geht daneben, fällt in die Menge. Das eine oder andere Gebiss hängt auch schon mal dran.

Dr. Smircs Kommentar: "Guter Wurf! "

Paddle 2

22.7.21

Im Baumwald

 Im Baumwald

 Ich erwache aus dumpfem Traum

 In einem Gewölbe aus Bäumen unter blauem Himmel, grünen Kronen. Ich tanze. Männern darf man beim Tanzen nicht zusehen. Es ist ein Ich-Traum. Wie der des Atahualpa Yupanqui. Die Wurzeln schmerzen und die Blätter singen.

Dann kommt der Tod. Ein Schlag vor der Tür. Als Erinnerung, doch auch als Verwarnung. Allein in der Nacht. Die Angst flutet den Ort, liegt auf der Brust wie der Schlamm einer Überschwemmung.

 Ein Wimpernschlag.

 Die Gefahr ist vorbei. Aus der Ferne, in die mein Fühlen floh, kehre ich zurück und gehe.

Mach mir ein paar Kopfgedanken (so sagte Richard dazu, O Richard!), auch mal mit Destillaten aus Achern...

Hallo! Vor 5 Jahren fuhr ein ebenso junger Spund, wie Du es heute bist, am mir vorbei. Er wird in 2 Jahren Dein Chef sein, sofern der alte Knacker, der mir damals ein abschätzendes Hallo für Senioren zurief, endlich in Pension geschickt ist. Du entschuldigst Dich mit einem Na-ja von "Tschuldjung" für das Anrempeln.

Ein Wimpernschlag. Die Blätter singen in der grünen Kathedrale.

Wie sagte ich noch? "Der Tag wäre geschafft! " Und ich war stolz. Jetzt freue ich mich: Noch ein Tag geschenkt!

Schön war das Leben. Laß es gut sein, gut gewesen sein.

21.7.21 Klaus Wachowski

13.7.21

Durch den Regen gehen.

Wer wohl hier am Band stand, darauf achtete, dass es nicht stehen blieb? Dankbar spanne ich den Schirm auf. Ob sich die viel empfohlene Achtsamkeit auch auf diese Nachbar*innen erstreckt?

„Folgenlos“. X verwechselt das Wort mit „erfolglos“. Ich zitiere mein Leben: erfolgreich war es wohl nicht. „Aber da werde doch etwas bleiben!“ Ich will die Hoffnungen eines jugendlichen Alters nicht enttäuschen. Y erzählt von ihrem Aufenthalt im Dschungelcamp. Schreib doch auch ein Buch! Läßt Du im richtigen Moment einen Furz, wird Dein Andenken länger halten als meines. Aber Unvergänglichkeit ist eine andere Nummer.

Kierkegaard, „Lobrede auf Abraham

Wenn nicht ein ewiges Bewußtsein in einem Mensdien wäre, wenn allem nur eine wild gärende Macht zugrunde läge, die sich in dunklen Leidenschaften windend, alles hervorbrächte, was es an Großem gibt und was es an Unbedeutendem gibt, wenn sich unter allem eine bodenlose Leere, niemals gesättigt, verbergen würde, was wäre dann das Leben anders als Verzweiflung? Wenn es sich so verhielte, wenn es kein heiliges Band gäbe, das die Menschheit zusammenknüpfte, wenn ein Geschlecht nach dem andern erstünde wie Blätter im Walde, wenn ein Geschlecht das andere ablöste wie der Vogelgesang im Walde, …“

Wie eingebildet! Ist es denn anders? Wir dürfen Teil sein dieser bewegten Ewigkeit und der Bewegung der Menschheit in ihr. Wie wir ganz und gar Ich sein dürfen, das Leben, die Welt in uns. Was soll davon heiliger, ewiger sein als wir es dem Blatt am Baum zugestehen, das zum Blatt im Wind wird? Ist es denn nicht mehr als genug?

Wir sprechen über den Begriff Demokratie. Dass die Entscheidung der Mehrheit den oder die Einzelne auch in den Rechten verletzen kann. Na ja, ob im Irak oder in der Türkei demokratische Verhältnisse herrschen?! Die Städte werden von fremdbestimmten Gouverneuren regiert und das Volk hat nichts zu sagen. Und Geld regiert die Welt.

Es fällt mir schwer, die Behauptung für Deutschland zu widerlegen. Aber sie haben Saddam, Erdogan, Putin und diesen Sunniten im Irak doch gewählt! Demokratie ist eben nicht ganz so frei, gerecht und solidarisch wie die Republik! Und erst die „Volksdemokratien“! Ihr müsst schon selbst auf Euch und Euer Land achten! Du bist Person, Du bist wert!

Ein Junge an der Hand seiner Mutter:“it's so tasty!“

 

5.7.21

Aloha Habibi

Ein Fremder kehrt zurück. Die sogenannte Heimat empfängt Dr. Smirc mit tschilpenden Spatzen, jubelnden Rotkehlchen, duftenden Wegrändern und einem Blick auf den vorbei radelnden Richard, der einen guten Salat kauft.

Man sagt jetzt " nachhaltig regional ". Man gendert, lockt mit Grünzeug Frauen an den Tisch.

Und ich?

Ich sehe mir mit meiner Liebe den Film Descendants an. Danach schalten wir die Kiste aus. Er muß gut gewesen sein. Einer, der zwischen Trauer und Wut schwankt. Der schwere Weg der Liebe zurück ins Ich.

Die Wellen rauschen in den Regen. Die Hoffnung versinkt, die Erinnerung schickt Schatten und Licht. Und da sind die Kinder.

Richard fragt: "Was bedeutet das Wort "Höhle"?"

Auch Du bist gegangen, warst der erste. Ob dieser Himmel, gebogen über Hawaii, so etwas ist? Die Drosseln über dem Regenbogen, die den Gesang der Liebe über uns hinaus tragen...

Aloha: laut Erklärung der letzten Königin von Hawaiʻi, Liliʻuokalani: „Im Angesicht des Atems Gottes stehen“. (Wikipedia )

Aloha heißt also Habibi?

Krasna!

Im Kino dann „Nomadland“, die Weite, die Sehnsucht über der Einsamkeit und die Trauer als Begleitung. Du bist auch für Dich und die Welt gemacht. Swankie, man sieht sich.

Dank aber auch für die weite, weite Straße.

5.7.21 Klaus Wachowski